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Der Erdbeerpfluecker

Der Erdbeerpfluecker

Titel: Der Erdbeerpfluecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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konnte - diese Saisonarbeiter waren schon ein sonderbares Volk, mit normalen Maߟstäben nicht zu messen. Sie waren extrem unterschiedlich. Nur in einem waren sie sich ähnlich: Freiheit ging ihnen über alles.
    Bereits nach den ersten Befragungen hatten sich welche aus dem Staub gemacht. Sie lieߟen sich nicht gern in die Karten gucken. Selbst dann nicht, wenn sie nichts zu verbergen hatten.
    Immer wieder kam es vor, dass der eine oder andere über Nacht verschwand. Das musste man von vornherein einkalkulieren, wenn man nicht wollte, dass der gesamte Einsatzplan durcheinander geriet.
    Arno Kalmer liebte seine Arbeiter nicht. Aber er war auf sie angewiesen. Und er respektierte ihren Fleiߟ. Der einzige fest angestellte Mitarbeiter, den er hatte, war träge und arbeitsscheu. Er konnte sich von den Saisonarbeitern eine Scheibe abschneiden.
    Seufzend ging er dem Kommissar entgegen. Nach dem Grund seines Besuchs brauchte er nicht zu fragen.
    »Setzen wir uns irgendwohin und reden«, sagte der Kommissar.
    Sie gingen ins Haus.
    »Meine Frau ist einkaufen«, sagte Arno Kalmer. »Aber einen Kaffee krieg ich hin. Möchten Sie einen?«
    Bert Melzig wollte lieber ein Glas Wasser. Er setzte sich auf die Küchenbank und zog sein Notizbuch aus der Tasche.
     
    Er hatte den Wagen des Kommissars vorbeifahren sehen. Zumindest nahm er an, dass es der Wagen des Kommissars war, denn auf die Entfernung hatte er den Fahrer nicht erkennen können.
    Es war zu erwarten gewesen. Er durfte sich nicht aufregen. Dies war das Spiel, das er schon mehrmals gespielt hatte. Und er würde es wieder gewinnen. Lächelnd beugte er sich über die Pflanzen und arbeitete weiter.
    »Gute Laune heute?«, fragte Malle, eine volle Kiste vor dem Bauch balancierend.
    »Nicht mehr als sonst«, knurrte Georg. Lieber hätte er geantwortet, Malle solle sich um seinen eigenen Dreck scheren, aber es gab unter den Arbeitern nur einen, der Georg mochte, und das war Malle. Und ab und zu konnte es passieren, dass man einen Verbündeten brauchte.
    Einige waren Hals über Kopf abgereist. Um die würde der Kommissar sich zunächst einmal kümmern. Das verschaffte Georg Zeit.
    Er schnalzte mit der Zunge. Zeit? Wofür?
    Der Duft der Früchte war atemberaubend. Sie waren dunkelrot und warm von der Sonne. Fast alle hatten sich inzwischen an ihnen überfressen, aber Georg fand sie immer noch köstlich.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte er eine nagende Unruhe spüren. Der Kommissar war zurückgekommen. Die Jagd hatte begonnen. Es war wichtig, jetzt keinen Fehler zu machen.
    Lässig kam er auf die Füߟe, hob die Kiste auf und ging zum Anhänger, um die Früchte abzuliefern. Niemand würde ihm seine Nervosität anmerken. An ihm war ein Schauspieler verloren gegangen. Das hatte Groߟmutter immer gesagt.
    Aber sie hatte es nicht als Lob gemeint. Und prompt hatte Groߟvater ihn wieder in die Scheune gezerrt.
    Georg straffte sich. Niemand würde ihn mehr schlagen. Niemals.
    Auch Groߟvater hatte das schlieߟlich begriffen.
    Irgendwann, dachte Georg, begreifen es alle.
     
    An mehr konnte Anita sich nicht erinnern. Sie holte sich einen Kaffee und ein Käsebrötchen und setzte sich eine Weile zu uns. Es war nicht viel los und sie hatte noch nicht gefrühstückt.
    Sie gehörte zu den Menschen, die immer gut aussehen, selbst wenn sie kauen und Krümel in den Mundwinkeln hängen haben. Wahrscheinlich konnte sie sogar heulen, ohne geschwollene Augen zu kriegen.
    »Seinen Namen kennst du nicht zufällig?«, fragte ich ohne groߟe Hoffnung.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kannte ja noch nicht mal den von eurer Freundin.« Sie beugte sich vor und redete ganz leise. »Jetzt mal ehrlich - warum fragt ihr wirklich nach ihm? Das mit dem Abschiednehmen kaufe ich euch nicht ab.«
    Zögernd sah ich Merle an. Es war schlieߟlich kein Geheimnis, dass wir auf der Suche nach Caros Mörder waren. Ich hatte es vor groߟem Publikum ausposaunt. Es hatte sogar in der Zeitung gestanden.
    »Ihr glaubt, dass er der Mörder ist.« Sie legte das Brötchen auf den Teller und rieb sich die Krümel von den Fingern. »Ich hab€™s gewusst. Ich habe also den Mann bedient, der eure Freundin ermordet hat. Und drei andere Mädchen. Oh Gott!«
    Merle schrieb unsere Telefonnummer und unsere Handynummern auf einen Bierdeckel und reichte ihn Anita.
    »Okay«, sagte Anita, die sich nur langsam wieder fing. »Ich rufe euch an, wenn mir irgendwas einfällt. Versprochen.«
    »Ein bisschen was wissen

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