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Der Erdbeerpfluecker

Der Erdbeerpfluecker

Titel: Der Erdbeerpfluecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Bert, einer, der sich in der Menge wohl fühlte und sich jeden Tag seine Meinung neu bildete.
    Sein Alibi für die Morde an Caro und Simone war bereits von der Frau des Erdbeerbauern und diesem Georg Taban bestätigt worden. Malle Klestof hatte an beiden Tagen Bürodienst gehabt. Gegen Abend war er nach Bröhl gefahren, wo er bis in die späte Nacht hinein in einem Biergarten gesessen hatte, zusammen mit seinem Kumpel Georg Taban.
    »Dieser Georg Taban...«
    »Gorge?« Malle schob angriffslustig das Kinn vor. »Was ist mit ihm?«
    Gorge. Bert notierte sich den Namen. »Erzählen Sie mir von ihm.«
    »Erzählen? ߜber Gorge gibt€™s nichts zu erzählen.«
    »Es gibt über jeden Menschen etwas zu erzählen.«
    »Er ist ein einsamer Wolf, genau wie ich.«
    Wolf?, dachte Bert. Du? Höchstens eine Hyäne.
    »Und er ist mein Freund.«
    Lebten Hyänen eigentlich im Rudel oder waren sie Einzelgänger? Bert hatte ein paar Bilder aus Tierfilmen im Kopf, mehr nicht. Witterten Hyänen nicht, wenn irgendwo ein anderes Tier verletzt war?
    Eine halbe Stunde später war Bert klar, dass Malle über seinen angeblichen Freund Gorge so gut wie gar nichts wusste. »Wo ist er im Augenblick, Ihr Freund?«, fragte er.
    »Hat heute frei«, antwortete Malle. »Zieht in der Gegend rum. Die Leute in den Western satteln ihr Pferd, Gorge nimmt sein Auto.«
    »Er zieht herum? Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich€™s sag. Seit er hier ist, muss er Hunderte von Kilometern gezuckelt sein. Hab mir ein paarmal seinen Tacho angeguckt, heimlich, klar. Gorge hasst es, wenn man die Nase in seinen Kram steckt.«
    Eine weitere halbe Stunde später beendete Bert das Gespräch. Malle war allmählich misstrauisch geworden. Als befürchtete er, zu viel verraten zu haben. Er machte dicht. Es war, als ob ein Rollo vor seinem Gesicht heruntergegangen wäre.
    »Dann bis zum nächsten Mal.« Bert streckte Malle die Hand hin.
    »Zum nächsten Mal? Was wollen Sie denn noch?« Malles Händedruck war schlaff und weich.
    »Aufklärung«, sagte Bert. »Es ist mir ein Gräuel, dass der Mörder von vier jungen Frauen frei in der Weltgeschichte herumläuft und für seine Taten noch nicht bestraft worden ist.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?« Malles Ton verriet, dass er sich sicher fühlte. Er hatte für jede der Taten ein Alibi. Ihm konnte nichts passieren.
    »Möglicherweise kennen Sie ihn«, sagte Bert. »Möglicherweise sogar gut. Vielleicht arbeiten Sie hier Tag für Tag mit ihm zusammen, wer weiߟ?«
    Malles Augen wurden groߟ und rund. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. In seinem Kopf begann es zu arbeiten. Bert registrierte das und merkte, dass er einen Schritt weitergekommen war.
    Endlich, dachte er auf der Fahrt zum Büro. Endlich kommt die Sache ins Rollen.
     
    Zeig mir dein Zimmer, hätte ich am liebsten zu ihm gesagt. Zeig mir, wie du lebst. Damit ich mir dich vorstellen kann, wenn wir nicht zusammen sind. Fahr mit mir zu deiner Mutter, über die du nicht sprichst. Bestimmt werden wir uns mögen, weil wir dich beide lieben.
    Komm mit mir nach Hause. Guck dir unsere Wohnung an, auf die ich so stolz bin, und unterhalte dich ein bisschen mit Merle. Danach nehme ich dich mit zur Mühle. Du wirst unser schönes Haus von innen sehen. Meine Mutter kennen lernen und Edgar und Molly. Und Tilo natürlich, wenn er gerade da ist. Tilo ist wirklich das Beste, was meiner Mutter passieren konnte.
    Und wenn du furchtlos und mutig bist, dann machen wir einen Ausflug zu meiner Groߟmutter. Sie hat Röntgenaugen, erkennt den Charakter unter jeder Fassade. Vielleicht gibt sie dir den Ritterschlag. Und wenn nicht, werde ich dich nur noch mehr lieben, das verspreche ich dir.
    Aber natürlich sagte ich das alles nicht zu ihm, sondern dachte es bloߟ, während ich ihn anschaute, wie er neben mir saߟ und schaltete und lenkte und in den Rückspiegel sah und all das tat, wie es noch keiner vor ihm getan hatte. Jede seiner Bewegungen war vollkommen. Jede seiner Bewegungen machte mich süchtig nach mehr.
    Er liebte es, mit mir zu schweigen. Also schwieg ich. Obwohl mein Herz fast überlief vor Zärtlichkeit und Verlangen und ich ihm das unbedingt sagen wollte.
    Warum sagte ich es nicht?
    Er sah mich an mit einem dunklen Blick. Als überlegte er, gleich anzuhalten und mich zu küssen und die Hand unter meine Bluse zu schieben. Doch dann drehte er bloߟ das Radio lauter.
    Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen, sehr alten Ort, in dem fast alle Häuser unter

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