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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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tonlos. Das letzte Fünkchen Hoffnung erlosch mit Guys Worten.
    »Und es ist doppelt töricht, ihm nicht zu sagen, dass er Vater wird, um des Kindes willen.« Guy stand auf. »Ich will nicht grausam sein, aber er hat bereits einige Bastarde in die Welt gesetzt.«
    »Das erstaunt mich nicht«, erwiderte Ceidre – mit gespielter Ruhe. Das hatte sie nicht bedacht, und Guys Worte trafen sie wie ein Schlag. »Wo … wo leben seine Kinder?«
    »Drei Kinder hat er in der Normandie, eines in Anjou und zwei in Sussex, wenn ich nicht irre. Alle leben bei ihren Müttern. Und alle sechs sind Söhne«, erklärte er.
    Alle sechs waren Söhne. Ceidre hätte beinahe schrill aufgelacht. Und sie würde ihm einen siebenten Sohn schenken! Heilige Maria, Mutter Gottes! Mühsam unterdrückte sie ein Schluchzen.
    »Es tut mir leid«, sagte Guy. »Das sind die Tatsachen. Er wird dich mit Höflichkeit behandeln, da du ihm einen weiteren Sohn schenkst, doch mehr kannst du von ihm nicht erwarten. «

Kapitel 56
    »Am letzten Tag im September schlagen wir zu.«
    Morcar und Hereward widersprachen heftig. »Das ist zu früh«, wandte Morcar ein. »Schon in zwei Wochen.«
    »Meine Männer haben sich von ihren Wunden bei Cavlidockk noch nicht erholt«, pflichtete Hereward ihm bei, ein untersetzter dunkelhaariger Mann, der um einige Jahre älter war als die beiden Brüder.
    Die drei standen am Rand des Feuerscheins und redeten mit gedämpften Stimmen aus Furcht vor Spionen. »Wie viele Männer bringst du zusammen?« fragte Edwin ungerührt. »Zwei Dutzend.«
    »Gut.« Edwin lächelte zufrieden. »Ich verfüge über drei Dutzend. Damit sind wir Rolfe von Warenne zahlenmäßig überlegen. Er hat dank Ceidre ein Dutzend seiner besten Krieger bei Cavlidockk verloren. « »Willst du einen Überraschungsangriff wagen?« fragte Hereward.
    »Ja. Wegen der vielen Spitzel möchte ich nicht länger warten. In diesen Zeiten kann man niemand trauen. Noch hat er keinen Ersatz für seine gefallenen Krieger. Wir sind stärker. Es ist Zeit anzugreifen.«
    »Heißt das, wir greifen Aelfgar an und nicht York?« meldete Albie sich zu Wort, der noch tiefer im Schatten stand.
    »Ja, Aelfgar.« Edwins Stimme klang hart. »Mit den neuen Befestigungen, die der Normanne erbauen ließ, ist Aelfgar ebenso wehrhaft wie York. Wenn wir die Burg einnehmen, können wir weitere Angriffe, von Wilhelm abwehren. Damit zwingen wir ihn, uns einen Friedensvertrag anzubieten.«
    »Wenn die Burgfeste so wehrhaft ist, wie wollen wir sie dann einnehmen?« fragte Hereward zweifelnd.
    »Mit einem Überraschungsangriff und einer List. Eine der Mägde wird uns eine Geheimtür öffnen, die in der Burgmauer eingelassen ist, um den Bewohnern im Falle einer Belagerung die Flucht zu ermöglichen.« Edwin warf Morcar einen verschmitzten Blick zu. »Deine Weibergeschichten erweisen sich als nützlich. Können wir auf Beth zählen?
    Morcar grinste. »Mit absoluter Sicherheit.«
    »Am dreißigsten schlagen wir los.« Mit diesen Worten wandte sich Edwin um und blickte in die sternenlose, schwarze Nacht.
    Morcar trat zu ihm, während Albie und Hereward sich zum Lager begaben. »Edwin? Ich mache mir Sorgen um Ceidre. Wie Hereward berichtet, war sie in York eingekerkert und wurde mit dem Normannen nach Aelfgar geschickt. Ich sorge mich um ihr Wohlergehen.«
    »Sie ist in Sicherheit«, antwortete Edwin. »Sie wurde nicht zum Tode verurteilt, nur zu lebenslänglicher Kerkerhaft. Wäre sie nicht mit Guy von Chante vermählt, hätte ihre Strafe Tod am Galgen gelautet. Dafür müssten wir dem Normannen direkt dankbar sein. «
    »Ich sorge mich um sie wegen seines Jähzorns.«
    »Wir nehmen Aelfgar ein, und du brauchst dich nicht mehr um sie zu sorgen«, beruhigte Edwin den jüngeren Bruder.
    Bei seiner Rückkehr, noch ehe er die Große Halle betrat, wurde Rolfe von dem Anschlag auf Ceidres Leben unterrichtet.
    »Ist sie zu Schaden gekommen?« fragte er.
    »Nein«, antwortete Guy. »Sie war zu Tode erschrocken, doch, mittlerweile hat sie sich wieder beruhigt.«
    »Und was ist mit Alice geschehen?« Rolfes Herz schlug hart gegen die Rippen. Alice hatte versucht, Ceidre aus dem Fenster in den sicheren Tod zu stürzen. Und es wäre ihr beinahe gelungen.
    »Wir haben sie zusammen mit einem Wachtposten in eurer Kammer eingesperrt, Mylord.« Guy senkte die Stimme.
    »Sie ist wieder normal. Aber sie war wie von Sinnen. Ich habe es selbst beobachtet. Sie kreischte wie eine Wahnsinnige, schrie immer wieder, sie müsse

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