Der Eroberer
Ceidre umbringen. Beltain und Athelstan waren ebenfalls Zeugen dieser grauenhaften Szene.«
Rolfe entließ Guy mit einem Kopfnicken und stieg die Stufen hinauf, mit Mühe um Beherrschung ringend. Alice hatte den Bogen überspannt. Er wollte und konnte sich ihr Benehmen nicht länger bieten lassen. Oben angekommen, blieb er stehen und blickte zur verriegelten Tür, hinter der Ceidre eingesperrt war. Er hatte sie länger als einen Monat nicht gesehen und das dringen.de Bedürfnis, die Tür aufzureißen, um sich davon zu überzeugen, dass Guy die Wahrheit gesprochen hatte und sie unverletzt war. Nach einem kurzen inneren Kampf öffnete er seine Kammer und schickte den Wächter fort.
Alice lehnte mit angstvoll aufgerissenen Augen und verschlungenen Händen an der Wand. »Sie lügen alle«, rechtfertigte sie sich mit heiserer Stimme. »Es war nur ein Spaß. Ich wollte sie nicht wirklich aus dem Fenster werfen. Ich schwöre es.«
»Morgen verlässt du Aelfgar«, verkündete Rolfe sachlich. »Pack ein, was du mitzunehmen wünschst.«
»Wohin schickt Ihr mich?« rief Alice spitz.
»Du reist nach Frankreich, Mylady«, erklärte Rolfe kalt. »Ins Kloster der Schwestern des heiligen Johannes. «
»Ich … und für wie lange?« stammelte sie.
»Im Kloster hast du Zeit, deine Sünde zu bereuen, wenn dir danach ist.« Er hob gleichmütig die Schultern. »Dort kannst du wenigstens weder deiner Schwester noch irgendeinem anderen Menschen etwas antun. «
»Für wie lange?«
»Bis du alt und grau bist, Mylady«, antwortete Rolfe.
»Das kann nicht Euer Ernst sein!« kreischte Alice. »Das könnt Ihr mir nicht antun!«
»Nein? Es ist mein Ernst, und ich tue es dir an. Du bist nicht die erste Ehefrau, die ins Kloster gesteckt wird. Pack deine Sachen.«
Rolfe wanderte in seiner Kammer auf und ab. Alice hatte er unter Bewachung im alten Herrenhaus unterbringen lassen, er wollte sie nie wieder sehen. Er war immer noch wütend und entsetzt über ihren Mordanschlag auf Ceidre, was ihn wiederum gegen sich selbst aufbrachte. Seine Gefühl für die verräterische Hure waren also immer noch nicht erkaltet.
Sie war so nahe, quer über den Flur hinter der nächsten Tür. Er hielt in seiner Wanderung inne, sah sie vor sich schlafend auf dem Strohsack, in ihrer verführerischen Schönheit. Er Hasste sie mit jeder Faser seines Seins. Es ging ihm nicht darum dass Alice sie beinahe umgebracht hatte, redete er sich ein, es ging ihm nur darum, dass Alice es gewagt hatte, sich an der Gefangenen des Königs, die unter seiner Aufsicht stand, zu vergehen, sie um Haaresbreite getötet hätte. Sein Zorn und sein Hass wuchsen.
Er brauchte eine Frau. Seit er vor einem Monat sein Eheweib vor seiner Abreise ins nordöstliche Grenzgebiet beschlafen hatte, nur um seine Wut und Enttäuschung gegen die Hexe zu vertreiben, hatte er keine Frau mehr gehabt. Seinen Männern war es nicht anders ergangen, denn dort oben im rauen Grenzland gab es weder Dörfer noch weibliche Wesen. Seit er ein junger Milchbart war, hatte er es nicht so lange ohne Frau ausgehalten. Er dachte an Ceidre. Sie war so nah. Wenn ihm der Sinn danach stand, könnte er sie die ganze Nacht reiten.
Er Hasste sie und würde es nicht tun.
Warum eigentlich nicht?
Sie war eine Hure. Er begehrte sie. Sie war seine Hure. Nun war sie seine Gefangene. Sie hatte kein Recht, ihn abzuweisen, und wenn sie es dennoch tat, würde er sie trotzdem nehmen. Allein der Gedanke daran machte ihn so steif, dass er fürchtete zu bersten. Ohne weiter nachzudenken, nur darauf fixiert, sich mittels der Frau, die ihn hintergangen hatte, zu erleichtern, durchquerte er den Flur, stieß den Riegel zurück und riss die Tür auf.
Sie schlief. Ihr Anblick, wie sie friedlich auf der Seite lag, eingerollt wie ein Kind, ließ ihn verharren, machte ihn unschlüssig. Doch dann trat er an den Strohsack und rüttelte sie grob. »Wach auf«, schnarrte er.
Ceidre hob blinzelnd die Lider und richtete sich benommen auf. Rolfe kauerte sich vor sie hin, nahm ihr Kinn zwischen zwei Finger und näherte ihr sein Gesicht. »Bist du wach, Hexe?«
Ceidre sperrte den Mund auf, als sie ihn erkannte.
»Gut.« Er stand auf, streifte die Hosen ab und entblößte sein hochgerecktes, pulsierendes Glied. Ceidre entfuhr ein Schreckenslaut, ihre Augen weiteten sich.
»Ich brauche eine Hure«, sagte er kalt. »Mach die Beine für mich breit.«
Ceidre rührte sich nicht.
Rolfe stieß sie grob nach hinten auf den Strohsack und spreizte ihre
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