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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Schenkel. Er war nicht vorbereitet auf ihre Arme, die sich um seinen Hals schlangen, auf ihr Gesicht, das sich an seinen Hals schmiegte. »Nimm mich, Mylord«, hauchte Ceidre. »Ich werde dich niemals abweisen.«
    Ihre Worte, ihre Hingabe, erhöhten seine Erregung. »Du kannst mich nicht abweisen, du Hure«, knirschte er zwischen den Zähnen und lag bereits auf ihr. Er stieß sein Glied gewaltsam in sie. Ceidre wimmerte. Sie war trocken und eng, und er wusste, dass er ihr weh getan hatte. Es störte ihn nicht, redete er sich ein. Dennoch verharrte er. »Spar dir deine Hurentricks«, keuchte er und trieb sich wieder in sie. Ceidre reckte ihm ihren Schoß willig entgegen, stöhnte vor Wonne, ein Stöhnen, das ihm so vertraut war. Er wollte ihr kein Vergnügen bereiten.
    Er wollte sie nur benutzen. Er wollte seinen Samen in sie pumpen, so rasch wie möglich. Früher hatte er stets an sich gehalten, um sie in die schwindelerregenden Höhen der Ekstase mitzunehmen. Nun ging es ihm allein um seine sexuelle Erleichterung. Und er erinnerte sich jeder ihrer Lügen, jeder ihre Betrügereien und an den Schlussakt – den Verlust seiner Krieger. Vermutlich hatte sie ihn auch wegen Guy belogen, hatte vermutlich jede Nacht das Bett mit ihm geteilt. Wieso sollte sie nicht in zwei Betten spionieren, wieso nicht in noch mehr? Sein Höhepunkt kam gewaltsam.
    Danach stand Rolfe auf und zog die Hose hoch. An ihren großen, dunklen Pupillen voll Leidenschaft und Begehren sah er, dass sie unbefriedigt war. Und es erfüllte ihn mit Genugtuung, sich an ihr erleichtert zu haben und noch größere Genugtuung, sie erregt und ihr die Erlösung verwehrt zu haben. »Von jetzt an bist du nicht nur meine Gefangene«, sagte er schneidend und musterte sie verächtlich. Sein Blick verweilte auf ihrer entblößten, feucht glänzende Weiblichkeit, die sie nicht zu bedecken versuchte. »Du bist meine Hure. Wenn mir der Sinn danach steht, nehme ich dich. Etwas anderes hast du nicht verdient Ceidre.«
    In ihren großen, veilchenblauen Augen schimmerten Tränen. »Ich werde dich niemals hassen, Mylord«, flüsterte sie.
    »Mein Hass ist groß genug, um für uns beide zu reichen«, knurrte er und verließ die Kammer.
    Vier Tage später spähte Rolfe wachsam durch die Bäume. Er war vier Meilen aus dem Dorf geritten, an eine Stelle, wo ein riesiger Baumstamm quer über den rauschenden Wildbach gefallen war und eine natürliche Brücke bildete.
    Dies musste der Treffpunkt sein.
    Er saß auf seinem grauen Schlachtross und war allein. Zumindest erweckte er den Anschein, allein zu sein. Doch seine Krieger lagen im Wald versteckt auf der Lauer, falls es sich um eine Falle handelte. Rolfes Hand ruhte gelassen auf dem Heft seines Schwertes.
    Er hörte den Reiter, ehe er ihn sah. Nun kam er auf der anderen Seite des Baches aus dem Wald geritten und zügelte sein Pferd am felsigen Ufer. Gleichzeitig schwangen die beiden Männer sich aus dem Sattel und begaben sich zu dem umgestürzten Baumstamm. Rolfe sprang behände hinauf und ging sicheren Schrittes bis zur Mitte. Der andere tat es ihm gleich. Unter i en rauschte der Bach und erstickte ihre Worte – falls ein ungebetener Lauscher in der Nähe war.
    »Aelfgar wird angegriffen. Sie haben fünf Dutzend Männer. Die Magd Beth läßt sie durch die Geheimtür in der Burgmauer ein. Die Anführer sind Edwin, Morcar und Hereward.«
    »Wann?«
    »Am dreißigsten – in zehn Tagen.«
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, lobte Rolfe. »Wenn du die Wahrheit sagst, wirst du mit dem Landgut Lindley in Sussex belohnt, wie König Wilhelm es dir versprochen hat.«.
    »O ja, Herr, es ist die Wahrheit«, versicherte Albie.

Kapitel 57
    Das Lager der Sachsen befand sich in einer versteckten Talmulde, etwa fünfzehn Meilen von Aelfgar entfernt.
    Die Neumondnacht des neunundzwanzigsten September war stockfinster und versprach einen grauen, wolkenverhangenen Morgen. Im Lager war es völlig still. Niemand führte eine geflüsterte Unterhaltung, kein einziges Feuer brannte. Doch nur wenige Männer fanden in Erwartung der bevorstehenden Schlacht ihren Schlaf.
    »Sogar das Wetter ist auf unserer Seite«, sagte Morcar leise.
    Edwin schwieg. Die Brüder kauerten nebeneinander auf einem umgestürzten Baumstamm und lauschten auf die Geräusche der Nacht – das Zirpen der Grillen, den unheimlichen Schrei einer Eule, das Heulen eines einsamen Wolfes in der Ferne.
    »Wir werden siegen, Edwin«, sagte Morcar und vergaß in seiner Begeisterung, die

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