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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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um ihn auf Rolfes Hinterkopf sausen zu lassen.
    Rolfe schnellte herum, packte sie grob am Handgelenk und zermalmte ihr beinahe die Knochen. Der Stein fiel ihr aus der schlaffen Hand, und Rolfe stieß sie grob zu Boden. Morcar war aufgesprungen, doch bevor er nach seinem Schwert greifen konnte, war. Rolfes Schneide auf seinen Leib gerichtet. Die beiden Männer maßen einander mit Blicken. Und in diesem Augenblick preschten Guy und fünf Ritter im gestreckten Galopp auf die Lichtung, alarmiert von Ceidres gellenden Schreien.
    Rolfe lächelte eisig, ohne den Blick von Morcar zu wenden. »Werft ihn ins Verlies, Guy«, befahl er. Und ohne in Ceidres Richtung zu blicken, fügte er hinzu: »Mit ihr befasse ich mich später. «

Kapitel 20
    Ceidre wurde von Guy zurück ins Haus und in die große Halle gebracht. Alice, die mit ihren beiden Schoßhündchen spielte, hob erstaunt den Kopf. Guy wandte sich an Ceidre. »Wartet hier auf ihn.«
    Ceidre senkte den Blick. Verzweiflung legte sich um ihr Herz. Morcar wurde ins Kellerverlies unter dem Haus geworfen. Er war verletzt. Seine Wunden mussten versorgt werden. Irgendwie musste er entkommen.
    Alice, die das seidige Fell ihres Pinschers kraulte, fragte schrill: »Was geht hier vor? Wieso wünscht mein Herr, dass du hier auf ihn wartest?«
    »Morcar ist gekommen, Alice«, sagte Ceidre tonlos. »Und der Normanne hat ihn gefangengenommen. «
    Alice japste erschrocken. »Und Edwin?«
    Ceidre warf Guy einen düsteren Blick zu. »In diesem Augenblick nähert Edwin sich mit hundert Kriegern, um den Normannen ins Meer zu jagen! «
    Rolfes Sporen klirrten, als er die Halle betrat und sich näherte. Sein Gesicht war angespannt, seine Augen funkelten. »Erzähl mir mehr, mein Fräulein«, sagte er leise und schlug wieder einen höflichen Ton ihr gegenüber an.
    Ceidre fuhr herum. »Ihr habt mich wohl gehört!«
    »Ist das wahr?« kreischte Alice, die händeringend aufgesprungen war.
    Ceidre wandte sich ihr zu. »Du machst mich krank! Du fürchtest bloß, dass die Rückkehr unserer Brüder deine Hochzeit vereiteln könnte! Denkst du immer nur an dich selbst?«
    »An wen soll ich sonst denken, Ceidre? An dich vielleicht? Die du mit meinem Bräutigam herum hurst? Denkst du, ich weiß es nicht? Du willst die Hochzeit nur. verhindern, weil du ihn selbst haben willst! Nicht wegen Edwin!«
    »Genug!« knurrte Rolfe. »Lady Alice, Lasst uns allein. Und auch du, Guy.«
    Alice lief krebsrot an vor Zorn, dann schnipste sie mit den Fingern und verließt die Halle, gefolgt von ihren Hündchen. Auch Guy zog sich zurück. Ceidres Herz schlug hart gegen ihre Rippen, und sie fragte sich bang, was der Normanne nun mit ihr anstellen würde.
    Sein Blick war eisig. »Meine Kundschafter haben keine Spur von hundert bewaffneten Sachsen gesehen, Ceidre.
    Die Wahrheit!«
    Ceidre schluckte gegen den Knoten der Angst an, der ihr die Kehle zuschnürte. »Sie halten sich versteckt, wo, weiß ich nicht. «
    Er starrte sie schweigend an. Ceidres versuchte, ihre zitternden Hände in den Falten ihres Gewandes zu verbergen.
    »Du solltest Angst haben«, drohte Rolfe. »Große Angst.«
    Sie müsste ihn um Verzeihung bitten, selbst wenn es bedeutete, vor ihm auf die Knie zu sinken. Aber das brachte sie nicht über sich. Niemals. Sie sah ihn nur an, mit großen dunkelblauen und angstvollen Augen.
    »Ich hege die Befürchtung«, sagte Rolfe schließlich, »dass deine Gegenwart der einer Schlange im Garten gleicht.«
    Sie schwieg.
    »Du weißt« fuhr Rolfe düster fort, »welche Strafe für Hochverrat droht?«
    Das Herz klopfte ihr im Hals, drohte sie zu ersticken. Würde er sie auspeitschen lassen? Oder an den Galgen bringen? Sie befeuchtet ihre Lippen. »ja«, brachte sie bebend hervor.
    Rolfe wanderte hin und her wie ein Löwe im Käfig. Das lastende Schweigen zog sich endlos hin, quälte sie.
    Endlich drehte er sich um und durchbohrte sie mit seinem Blick. »Doch es ist kein Hochverrat, wenn man seinem Bruder zufällig im Wald begegnet.«
    Vor Erleichterung versagten ihr beinahe die Knie.
    »Ceidre.«
    »Ja, Mylord.«
    »Du hast mich verhext aber ich warme dich, das nächstemal kenne ich keine Gnade. Wenn du Verrat begehst, wirst du bestraft wie jeder andere. Hast du verstanden?«
    Der Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. Sie schluckte. Ihr Ja kam lautlos über ihre Lippen.
    »Hast du verstanden?« wiederholte er barsch. An seiner Schläfe pochte eine Ader.
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Dann geh mir aus den Augen, bevor ich

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