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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Großmutter. »Ein schönes Durcheinander ist das. Er ist mit Alice verheiratet und hat nur Augen für dich. Und nun auch noch das. «
    »Er ist brünstig wie ein Ziegenbock«, stieß Ceidre angewidert hervor. »Er fällt über jede Bauernmagd her, die ihm gefällt. Im Moment hat er es auf mich abgesehen, doch. ich bin die Schwester seiner Gemahlin. Zumindest so viel Anstand besitzt er, mich deshalb in Frieden zu lassen.«
    »Aha«, meinte ihre Großmutter sinnend. »Er hat dich nur aus Lüsternheit so sanft auf dein Krankenlager gebettet.«
    Ceidre schnaubte verächtlich. In diesem Augenblick hörte sie die Tür und wusste, dass er den Söller betrat. Sie begegnete seinem Blick voller Hass.
    »Wie geht es ihr?« fragte Rolfe und trat näher.
    »Sie wird bald wieder gesund. Ihr bäuerliches Blut gibt ihr Kraft.«
    Ceidre wandte das Gesicht ab, spürte seinen Blick auf ihrem nackten Rücken. Das zerfetzte Gewand hatte man ihr ausgezogen. Bis zu den Hüften war sie mit einem dünnen Laken bedeckt. Sie fühlte sich seinen Blicken hilflos ausgeliefert.
    »Wird sie Narben behalten?« fragte er grimmig.
    »Ja. Aber keine schlimmen, wenn die Salbe regelmäßig aufgetragen wird. Und mit der Zeit, wer weiß? Vielleicht schwinden die Narben und sind später kaum zu sehen.
    »Mit der Zeit«, wiederholte Rolfe tonlos.
    »Im Augenblick kann ich nicht mehr für sie tun«, sagte die alte Frau und kam ächzend auf die Beine.
    Rolfe warf einen letzten Blick auf Ceidre und ging mit der Greisin zur Tür. »Vielen Dank«, sagte er leise.
    Die Alte lächelte. »Es steht Euch nicht an, mir zu danken, Mylord.«, Rolfe sah sie ernsthaft an. »Trotzdem vielen Dank«, wiederholte er und folgte ihr in den Flur.
    Alice hörte ihn kommen.
    Sie ging rastlos auf und ab wie eine gefangene Katze. Beim Geräusch von Rolfes energischen Schritten auf der Stiege verharrte sie lauernd, dann setzte sie ein freundliches Gesicht auf.
    Es war spät. Das Nachtmahl war längst vorüber. Er hatte sie nicht herunterkommen geheißen, sondern ihr von einer Magd Essen und Trinken bringen lassen. Ganz Aelfgar wusste, dass er sie bestrafte – und nur wegen dieser Hexe Ceidre.
    Erniedrigung und Zorn wetteiferten miteinander, doch am stärksten war ihr Hass. Sie hasste ihren Gemahl und diese Hure hasste sie mehr denn je.
    Doch sie musste sich beherrschen, durfte ihren Aufruhr nicht zeigen. Er hatte sie seit dem Morgen nach der Hochzeit, als er versuchte, sie zu beschlafen, nicht angerührt. Sie wünschte, die Ehe wäre vollzogen. Heute Nacht gab es keinen Grund, seine Ehepflicht zu vernachlässigen.
    Rolfe betrat das Gemach und würdigte sie kaum eines Blickes. Alice hatte sich bereits zur Nacht umgezogen. Sie blieb an der Feuerstelle stehen. Witternd wie ein Reh, taxierte sie seine Stimmung. Er begann sich zu entkleiden.
    »Ihr seht müde aus, mein Gebieter. Lasst mich Euch helfen.« Alice eilte zu ihm.
    Er nickte wortlos und ließ sich von ihr die Tunika abstreifen, dann die Unterkleidung. Alice war bemüht, seine Haut nicht zu berühren. Als es dennoch versehentlich geschah, schauderte sie. Er bemerkte es nicht.
    Er bückte sich, um die Stiefel auszuziehen, doch Alice beeilte sich, auch dies für ihn zu tun. Er ließ sie gewähren.
    Dann streifte er Strümpfe und Hose ab. Alice faltete seine Kleidung betont sorgsam, um seine Nacktheit nicht ansehen zu müssen. Der Mann besaß keinerlei Schamgefühl. Sie dachte daran, wie sein Geschlecht ihren Schoß berührt hatte, und verkrampfte sich.
    Als sie sich umwandte, lag er bereits im Bett, auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Alice näherte sich vorsichtig. Er machte nicht den Eindruck eines lüsternen Bräutigams, vielmehr den eines erschöpften Mannes.
    Alice schlüpfte neben ihm unter die Decke. Er bewegte sich nicht. Und eine böse Ahnung stieg in ihr auf – er wollte schlafen! Er wollte sie gar nicht berühren.
    Einerseits war sie erleichtert, doch ihr Ehrgeiz, ihre Eitelkeit durften so etwas nicht zulassen. Alice näherte sich ihm, bis ihr Knie ihn berührte. Er bewegte sich nicht.
    Sie war keine lüsterne Verführerin wie ihre Schwester. Was sollte sie tun, um seine Aufmerksamkeit zu erringen?
    Und warum benahm er sich wie ein keuscher Mönch? Alice berührte seinen Arm. »Mylord?«
    Er schlief nicht; seine Lider flogen auf, sein Blick war wach.
    Ihre Lippen bebten. »Es tut mir leid«, wisperte sie. »Ich wollte Euch nicht erzürnen. Könnt Ihr mir vergeben?«
    »Es ist vergessen«, knurrte er. »Nun

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