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Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Der erste beste Mann: Wenn die Braut sich traut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Enttäuschung zu unterdrücken.
    „Das geht nicht. Es tut mir wirklich leid, Shelly.“
    Shelly hatte beschlossen auch ohne Jill ins Theater zu gehen, auch wenn sie das nicht so gern tat. Außerdem würde sie vermutlich erneut Mark Brady über den Weg laufen. Diesmal allerdings war sie fest davon überzeugt, dass es dann kein weiterer Versuch des Schicksals wäre, in ihr Leben einzugreifen, sondern wirklich reiner Zufall. Wenn sie dagegen zu Hause bleiben würde, dann würde sie ein wundervolles Theaterstück verpassen. Ganz abgesehen davon, dass sie einer diffusen und unvernünftigen Angst erlaubt hätte, ihr Leben zu bestimmen.
    Shelly kleidete sich sehr sorgfältig an. Sie wählte eine dezente Garderobe, die ihre Mutter sicherlich sehr gemocht hätte. Mark würde ihr rosafarbenes Leinenkleid mit der dazu passenden Jacke bestimmt ebenfalls zu schätzen wissen. Als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss, drängte sie ihn sofort und entschlossen zurück.
    Sie war schon fast aus dem Haus, als das Telefon klingelte. Vielleicht kam Jill ja doch noch mit, und sie hob ab.
    „Shelly.“ Marks Stimme kam aus dem Hörer. „Ich wollte gerade das Haus verlassen, um die Nachmittagsvorstellung des neuesten Broadwayhits zu besuchen. Da wir ja anscheinend die Angewohnheit haben, uns überall, wohin wir auch gehen, zu begegnen, dachte ich, dass ich es vielleicht vorher mit Ihnen klären sollte. Wenn Sie auch hinwollen, kann ich gern ein andermal gehen.“
    „Ich wollte mir heute das Stück ansehen“, gab sie zögernd zu. „Jill hat leider in letzter Sekunde abgesagt.“
    „Nun, Janice kann ebenfalls nicht mitkommen.“
    Die Erwähnung des Namens der Frau, die Mark liebte, ließ ihre gute Laune plötzlich sinken. Shelly fühlte einen scharfen Stich der Enttäuschung. Aber sie kämpfte dagegen an. „Es gibt keinen Grund für Sie, das Stück zu verpassen. Ich rufe an der Kasse an und versuche, die Karte zu tauschen.“
    „Nein, das mache ich“, bot Mark an.
    „Aber das ist ja lächerlich. Jill möchte dieses Stück auch gern sehen, und …“
    „Wäre es denn tatsächlich so schrecklich, wenn wir uns entschlössen, beide dieselbe Vorstellung zu besuchen?“
    Die Frage traf sie unvorbereitet. Schließlich war er derjenige gewesen, der vorgeschlagen hatte, dass sie sich aus dem Weg gehen sollten.
    „Was könnte es schaden? Sie haben Ihr Ticket und ich meins. Es wäre absurd, sie möglicherweise verfallen zu lassen, nur weil wir Angst davor haben, uns wiederzusehen. Finden Sie nicht auch?“
    Shelly war nicht mehr in der Lage, einen einzigen vernünftigen Gedanken zu fassen. Nach dem langen Gespräch mit Jill und der Aufmunterung, die sie sich selbst gegeben hatte, war sie so zuversichtlich gewesen. Doch nun war sie sich plötzlich gar nicht mehr sicher.
    „Ich glaube nicht, dass es etwas ausmacht“, sagte sie endlich, obwohl es eine ganze Menge ausmachte.
    „Gut. Genießen Sie das Stück.“
    „Sie auch.“
    Das Theater war nicht weit von ihrer Wohnung, und Shelly ging zu Fuß. Mark hat recht, sagte sie sich. Nur weil sie beide Eintrittskarten für das Stück hatten, mussten sie sich noch lange nicht gegenseitig bestrafen.
    Dass er sich ebenfalls für das Stück „Wütende Hausfrauen“ interessierte, hätte sie allerdings nicht gedacht. Eigentlich war er nicht der Typ dafür. Aber Mark steckte ohnehin voller Überraschungen. Er fuhr Moped, küsste, als sei das seine Berufung, und jetzt auch noch das …
    Das Theater war kaum in Sicht, da sah sie ihn schon. Ihr Puls begann zu rasen, und sie war nicht sicher, ob sie Mark anlächeln oder ihn einfach nicht beachten sollte.
    Aber sie musste sich auch nicht entscheiden. Er blieb vor dem Eingang stehen und schien auf sie zu warten.
    „Sie sind spät dran.“ Er schaute auf seine Armbanduhr. „Aber das passt zu Ihnen.“ Sein Lächeln war offen und herzlich. „Ich kann keinen Grund sehen, warum wir das Stück nicht gemeinsam anschauen sollten. Was halten Sie davon?“
    „Sind Sie sicher?“
    „Absolut.“ Er bot ihr seinen Arm, und es war genau diese Geste altmodischer Höflichkeit, die sie von ihm erwartet hatte. Der Platzanweiser führte sie zu zwei freien Plätzen und lächelte sie wohlwollend an, als wären sie ein besonders attraktives Paar. Shelly verspürte die ungeheure Versuchung, ihm zu erzählen, dass Mark mit jemand anderem verlobt war, aber glücklicherweise schaffte sie es, ihre Zunge im Zaum zu halten. Ein paar Minuten, nachdem sie Platz genommen hatte,

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