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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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die Möglichkeiten zu ihrer Verbesserung. So empfahl er wieder einmal die Abschaffung des Privateigentums und aller sexuellen Tabus, machte Vorschläge zur Aufhebung des Warencharakters der Frau, befürwortete die allgemeine Einführung des Wangenkusses unter Männern und untermauerte seine Theorie mit zahlreichen Beispielen aus der Soziologie friedlicher Naturvölker.
    „Fremde Menschen“, schrieb er, „sind elektrisch gegeneinander geladen, und nur wiederholter körperlicher Kontakt kann die Differenz in ihrem Potential auflösen. Ein weißes Mädchen, zum Beispiel, das sich von einem Chinesen küssen läßt, wird entdecken, daß der zwanzigste Kuß alles andere als abstoßend ist; in der Zwischenzeit ist der Mann für sie ein menschliches Wesen geworden, das ihr vertraut ist. Der nächste Schritt, die Heirat, kommt in ihre Gedanken; und was als Faible für eine exotische Person begann, hat durch Kontakt einen mehr ehrenwerten Status erlangt.“
    Mention brauchte drei Stunden – mit Unterbrechungen – für die flüchtige Lektüre des Bandes. Die zwei anderen lieh er sich aus und beschloß, sie am gleichen Abend zu Haus zu lesen.
    Cranstons zweites Werk war in seinen wesentlichen Teilen eine Wiederholung des ersten, geschrieben in einer noch leidenschaftlicheren und heftigeren Sprache. Der Mann war offenbar in sein Thema vernarrt, und sein Fanatismus war anstrengend; Mention mußte sich zwingen, das zweite Buch bis zum Ende durchzulesen.
    Er nahm sich Torrances Biographie von Dorial Cranston vor, schlug Kapitel 1 auf und las:
    Dr. Dorial Cranston, kämpferischer Pazifist und hervorragender Neurologe, wurde in Louisville, Kentucky, geboren. Man schrieb das Jahr …
    Mention klappte das Buch zu. Er war bereit zuzugeben, daß körperlicher Kontakt bei der Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen Wunder wirken würde. Aber es war bereits klar, daß das Lesen alter Bücher über Cranston keinen Zusammenhang mit der gegenwärtigen Realität hatte.
     
    Mittwoch: Er hatte keine neuen Gedanken.
     
    Donnerstag: Professor Troubridge gesellte sich zu Mention, als dieser nach Hause gehen wollte.
    „Mention“, sagte er, „Sie erwähnten vor ein paar Tagen das Laboratorium für Zukunftswissenschaften. Sollten diese Leute an Sie herangetreten sein, so zögern Sie nicht. Was sie behaupten, können sie wirklich.“
    Mention brauchte eine Weile, um seine Überraschung zu überwinden und die Bedeutung der Worte zu erfassen. Er unterdrückte einen Impuls, mit Fragen herauszuplatzen, die seine Unwissenheit offenbaren würden. Er schluckte, schwieg und rettete sich mit stummen Kopfnicken. Troubridge fuhr fort:
    „Vor drei Jahren erklärte mir mein Arzt, Doktor Hoxwell, daß mein Herz kaum noch ein Jahr durchhalten werde. Ich ging zur Mayo-Klinik. Man bestätigte Hoxwells Diagnose. Einen Monat später, als ich bereits am Verzweifeln war, nahmen diese Zukunftsleute Verbindung zu mir auf und informierten mich, daß ich für zehntausend Dollar mit einem neuen Herzen ausgestattet werden könnte. Sie zeigten mir ein Herz in einem Glasbehälter. Es schlug. Es war ein lebendes Herz, Mention, und sie sagten, es spiele keine Rolle, was für ein Organ ich zu irgendeiner Zeit benötige, sie könnten es liefern, vorausgesetzt, ich hätte das Geld.“
    Mention sagte: „Ich dachte, organische Transplantationen seien unmöglich, weil die Immunreaktion …“
    Er brach ab. Er merkte, daß das nicht der Gedanke war, der ihn beschäftigte. Da war etwas anderes, ein Bild, eine Frage, die sein Gehirn überschwemmte wie eine Flutwelle. Wie aus weiter Ferne hörte er Troubridge sagen:
    „Sie können es machen, weil sie ein neues Prinzip in der organischen Elektrizität entdeckt haben.“
    Der Gedanke, der Mention gekommen war, beherrschte jetzt das ganze Universum seines Denkens. Mit tonloser Stimme sprach er die schrecklichen Worte aus: „Wo kriegen sie ihre lebenden Austauschorgane her?“
    „Äh!“ sagte Troubridge. Seine Augen weiteten sich. Ein Ausdruck von Benommenheit und Bestürzung kam in sein Gesicht, als er flüsterte: „Daran hatte ich nie gedacht.“
    Als Mention die leere Wohnung erreichte, war er soweit, daß er auch nicht daran denken mochte.
     
    Am Abend rannte er wütend in seinem Wohnzimmer auf und ab. Er verfluchte sich, daß er so lange gewartet harte. Und doch blieb das Problem unverändert: was sollte er tun, was konnte er tun, was hatte Aussicht auf Erfolg?
    Zur Polizei gehen?
    Er fühlte einen immensen Widerwillen

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