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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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lachte. „Ich fürchte“, sagte er, „wir würden noch heute warten, wenn wir es von der Natur abhängig gemacht hätten.“ Seine Stimme wurde wieder härter. „Unsere wichtigste Operationsbasis ist Nordamerika, Mention, also konnten wir uns mit solchen Männern auf kein Risiko einlassen. Wir suchten sie auf, und ich darf Ihnen versichern, heute sind sie alle fest in unserer Hand. Das Wie werde ich hier nicht erläutern, Professor. Sie müssen sich mit meinem Wort begnügen. Sie könnten natürlich zur lokalen Polizei gehen. Wir geben uns nicht mit kleinen Fischen ab, solange sie uns nicht belästigen. Geschieht das, so neutralisieren wir sie. Ich hoffe, ich habe alles klargemacht. Und nun, wenn es Ihnen nichts ausmacht, werde ich …“
    Die Wut überkam Mention so abrupt, daß er keine Zeit hatte, sie zu unterdrücken.
    „Torrance“, brüllte er. „Was haben Sie mit meiner Frau gemacht?“
    Die Antwort war kühl: „Mein lieber Mann, Sie werden überrascht sein. Aber wir haben Ihre Frau nicht. Leben Sie wohl.“
    Es knackte. Die Leitung war tot.
    Beharrlich wählte Mention erneut die Vermittlung und meldete ein Gespräch mit Dorial Cranston an, der in einer kleinen Stadt an der Atlantikküste lebte.
    „Hallo“, sagte er, als die Verbindung endlich hergestellt war. „Spreche ich mit Doktor Cranston?“
    Ein glucksendes Lachen kam aus dem Hörer. „Junge, Junge“, sagte die Stimme von Thomas Torrance. „Sie sind wirklich ein hartnäckiger Mensch.“
    Mention legte ohne ein weiteres Wort auf. Wie ein Gespräch nach New Jersey nach Massachusetts umgeschaltet werden konnte, war ihm nicht klar. Aber er akzeptierte die Tatsache.
    Er hatte sich abgewandt und starrte finster und unschlüssig ins Leere – als Virginia wie eine nebelhafte Erscheinung durch die Wand des Wohnzimmers trat.
    Sie trug einen Schlafanzug; und ihr substanzloser Körper nahm vor seinen Augen reale Gestalt an. Sie stand da und starrte ihn einen langen Moment aus angstvollen Augen an.
    Dann begann sie zu weinen. Tränen rannen über ihr Gesicht. Sie lief auf ihn zu. Ihre Arme warfen sich mit der Kraft panischen Entsetzens um ihn.
    „Oh, Norman, Norman“, schluchzte sie. „Sie haben mich getötet. Sie haben mich umgebracht!“
    In jenen Minuten vor dem vollen Erwachen stöhnte und weinte sie, obwohl das Bewußtsein noch gelähmt war. Der namenlose Schrecken ihres letzten bewußten Eindrucks – das Messer in ihrem Herzen – war wie mit ätzender Säure tief in ihr Denken und Fühlen eingebrannt.
    Als sie ihre Augen öffnete, sah sie sich in einem großen, seltsamen Raum. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, daß sie ausgestreckt auf einem Tisch lag; und eine volle Minute mochte vergangen sein, bevor sie benommen wahrnahm, daß das Heft des langen Messers nicht mehr aus ihrer Brust ragte.
    Mit einem Schock, der sie wie Feuer durchrann, wurde ihr klar, daß sie keinen Schmerz fühlte, und daß sie lebte.
    Lebte! Sie richtete sich schwächlich auf. Und sank sofort zurück, als der Schmerz ihre linke Brustseite durchzuckte.
    Er ließ allmählich nach. Aber die Tatsache, daß er überhaupt gekommen war, machte sie schwach vor Angst. Sie lag und wagte sich nicht zu bewegen.
    Der Raum, in dem sie lag, war ungefähr vierzig Quadratmeter groß und fast ganz mit kleinen Glaskästen angefüllt. Die Vitrinen säumten die Wände und standen offen im Raum aufgereiht, so daß zwischen ihnen nur schmale Durchgänge verblieben. Und jede Vitrine war in Abteilungen von je dreißig oder vierzig Zentimetern Kantenlänge gegliedert.
    Indem Virginia ihren Kopf drehte, konnte sie deutlich den Inhalt der Glasbehälter rechts und links von ihr sehen. Jeder enthielt, was wie ein menschliches Herz aussah, und jedes Herz hing an einer kleinen Apparatur an der Decke des Behälters.
    Sie starrte verständnislos hin; und sie war im Begriff, ihren Kopf zu wenden und die Augen zu schließen, als mit einem Schock von furchtbarer Gewalt die Erkenntnis kam: die Herzen schlugen.
    Kräftig und gleichmäßig arbeiteten sie, dehnten sich aus und zogen sich zusammen. Es gab keine Pause in dieser stetigen Bewegung. Seltsamerweise beruhigte das Zuschauen ihre überreizten Nerven. Nach einigen Minuten begann sie sich wieder mit ihrer persönlichen Situation zu beschäftigen.
    Vorsichtig hob sie ihren Kopf. Und sah nun zum erstenmal, was ihr zuvor entgangen war: Der seidene Pyjama war aufgeschnitten, und wo das Messer sie getroffen hatte, war ihr Oberkörper mit einem weißen

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