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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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leichten Nieselregen auf die andere Seite, um Isobel aus dem Wagen zu helfen. Er scharwenzelte so lange beflissen um sie herum, bis sie seine Hände wegschlug und ihn böse anstarrte. Und sich dann entschuldigte.
    Eine Weile stand sie schwer atmend da, eine Hand ins Kreuz gestemmt, die andere auf die Wölbung ihres Bauchs gelegt. Dann watschelte sie auf das Haus zu.
    Logan stopfte den Rest des Sandwichs in die Tüte zurück und stieg aus, um ihr nachzueilen. Auf dem Gartenpfad hielt er inne, machte kehrt und ging auf den Mercedes zu. Er zog die Fahrertür auf. »Du siehst fertig aus.«
    Miller wollte Logan den Stinkefinger zeigen, doch der Effekt wurde durch seine Fingerprothesen ruiniert – es sah aus wie ein missglückter Versuch, eine Schattenfigur an die Wand zu werfen. Er gab auf. »Ist das derselbe Garvie, den ihr wegen des Todes von diesem Fettes-Burschen verhaftet hattet?«
    »Du weißt, dass ich dir nichts über …«
    »Ich dachte, wir sind wieder Freunde. Was denn? Ich bin gut genug, um deinen Polizeikumpeln was anzuhängen, aber von euren Selbstmördern willst du mir nix erzählen?«
    »Ich gebe mich geschlagen. Frank Garvie. Hat früher mit Jason Fettes in Pornofilmen mitgewirkt.«
    Der Reporter starrte über Logans Schulter hinweg auf das Mietshaus. »Ach nee, wirklich …«
    »Du darfst nichts davon drucken, hörst du? Wir …«
    »DS McRae?« Es war der Constable von Alpha dreizehn, und er schwenkte ein Airwave-Telefon in Logans Richtung. »Die Leitstelle.«
    Logan wandte sich wieder zu Miller um. »Hast du verstanden – ohne mein Okay erscheint nicht ein Wort in der Zeitung!«
    » Aye , aye . Aber man wird ja wohl noch ein bisschen rumschnüffeln dürfen, oder?«
    »DS McRae?« Wieder der Constable.
    »Ja doch, ich habe Sie beim ersten Mal schon verstanden! Und was dich betrifft …« Er sah dem Reporter in die Augen und wollte ihm schon einen Vortrag über soziale Verantwortung und das Recht eines Opfers auf seine Privatsphäre halten … »Versuch es so einzurichten, dass ich nicht gefeuert werde.«
    Die Leitstelle war in diesem Fall ein Chief Inspector mit abgehacktem Aberdeener Akzent, der einen Lagebericht über den Garvie-Selbstmord verlangte und wissen wollte, wie lange sie Alpha dreizehn noch mit Beschlag belegen würden; schließlich hätten die Streifen ja auch noch für die Sicherheit im Rest der Stadt zu sorgen, auch um Viertel vor drei an einem trüben Freitagmorgen. Logan gab durch, was sie bisher wussten, und eilte hinter Isobel her ins Haus. Er holte sie ein, noch bevor sie den ersten Stock erreicht hatte. Am ersten Treppenabsatz lehnte sie an der Wand und atmete schwer.
    »Geht’s dir gut?«
    Isobel verzog das Gesicht und rieb sich mit einer Hand den vorspringenden Bauch. »Ich habe Sodbrennen, geschwollene Knöchel und ständig einen Fuß in meiner Blase; der kleine Racker macht um zwei Uhr früh Gymnastik, mir ist ständig heiß, und ich habe einen Bauchumfang wie eine aufgeblasene Hüpfburg. Und mir graut total vor morgen.«
    »Warum fährst du nicht nach Hause? Es ist schließlich nur ein Selbstmord. Wir können immer noch …«
    »Glaubst du wirklich, dass ich mir den letzten Tatort für die nächsten sechs Monate einfach so entgehen lasse? Vergiss es.«
    Nachdem sie oben angelangt waren, half er ihr in den größten weißen Papieroverall, den sie hatten. Der Reißverschluss ließ sich nur mit Ach und Krach über ihrem Bauch schließen. »Ähm, Isobel …« Er reichte ihr ein Paar Latexhandschuhe. »Als wir zusammen waren …« Das war doch albern.
    »Was?«
    »Nichts.«
    Sie starrte ihn finster an. »Was?«
    Er holte tief Luft, sah ihr in die Augen und fragte: »Als wir zusammen waren, hast du da irgendwann mal was mit einem anderen gehabt?« Er beobachtete genau ihre Reaktion, aber mit dem, was er zu sehen bekam, hatte er nicht gerechnet. Ihre Unterlippe begann zu zittern, ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie fing an zu weinen. »Es tut mir leid«, sagte er rasch, »ich wollte damit nichts andeuten. Es war nicht – Aua!« Sie hatte ihm einen ziemlich schmerzhaften Boxhieb in die Brust versetzt.
    »Wie kannst du mich so etwas fragen?« Er wich zurück, doch sie setzte ihm nach. »Was fällt dir ein …« – wieder ein Schlag – »… mir so eine unverschämte …« – und noch einer – »… Frage …« – und noch einer, weil’s so schön war – »… zu stellen?«
    »Es tut mir leid!« Er stieß mit dem Rücken an die Wand. »Ich …« Um ein Haar hätte

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