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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Gericht, weil er versucht hatte, das Kind seiner Freundin mit einer Flasche Bleichmittel abzutreiben.
    Je später es wurde, desto größere Anstrengung kostete es Logan, nicht darüber nachzudenken, was Jackie jetzt gerade trieb. Es spielte sowieso keine Rolle – sie schlief mit Rennie; es war aus. Gleich morgen früh würde er sie auffordern auszuziehen. Und damit wäre der Fall erledigt. So erzählte er Witzchen und Geschichten und versuchte sich einzureden, dass ihn das alles nicht berührte.
    Hinterher standen sie draußen auf den Stufen des Restaurants und warteten auf das Taxi. »Ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist«, sagte Rachael. Die Atemwolke, die ihre Worte begleitete, duftete leise nach Kardamom, Kreuzkümmel und Knoblauch. Sie starrte auf ihre Wollhandschuhe hinunter, und ihre Wangen glänzten rosig.
    »Ich auch.« Und diesmal war es nicht gelogen.
    »Würdest du …« Ein Mal tief durchgeatmet. »Ach, was soll’s.« Sie packte ihn am Revers und küsste ihn. Ihre Lippen waren weich und warm und ein wenig würzig … Und in diesem Moment klingelte Logans Handy.
    »Verdammt«, murmelte er, und sie trat lachend einen Schritt zurück, während er die Nummer ablas. Es war das Präsidium. »Entschuldigung.« Er drückte die Verbindungstaste, und Sergeant Mitchells Stimme dröhnte ihm ins Ohr. » Nein, kann ich nicht, und jetzt setz deinen Arsch in Bewegung … «
    »Was kann ich für Sie tun, Eric?«
    » Was? Oh, halleluja – er hat tatsächlich mal sein Handy eingeschaltet! Sind Sie nüchtern? «
    »Ja.« Er hatte nur noch Wasser getrunken, seit sie das Restaurant betreten hatten, weil er sich nicht komplett zum Idioten machen wollte. »Wieso?«
    » DI Insch ist es nämlich nicht. Sie haben Alpha dreizehn den ganzen Tag damit vergeuden lassen, eine Adresse in Danestone zu überprüfen – ein gewisser Frank Garvie, sagt Ihnen das was? « Logan gab es zu. » Eben «, fuhr Mitchell fort, » und von dieser Adresse ist uns gerade eine Ruhestörung gemeldet worden. «
    Logan verstand nicht recht, was das mit ihm zu tun hatte. »Und?«
    »Und Insch sagt, Sie müssen hin …«
    »Aber …«
    Rachael mimte: »… noch auf einen Kaffee?«
    » He, wenn Sie Insch sagen wollen, er soll sich verpissen, ist das Ihre Sache. Ich halt mich da schön raus. «
    Logan verdrehte die Augen und wünschte diesem gottverdammten Detective Inspector Insch einen langsamen und qualvollen Tod. »Okay, okay, aber ich brauche ein Auto.«
    » Kein Problem. Oscar Foxtrot zwo fährt sowieso in die Richtung. Die nehmen Sie sicher gerne mit. «
    Er legte auf. »Tut mir leid …«
    »Du musst noch weg, nicht wahr?«, sagte sie, als das Taxi hinter ihr anhielt.
    »Ja. Du weißt ja, wie DI Insch zurzeit drauf ist.«
    »Ich hab’s gehört.« Sie zog die Tür des Taxis auf. »Komm, du kannst mit mir zum Präsidium fahren.«
    Logan sprang hinaus auf den regenüberfluteten Vorhof des Präsidiums und hoffte, dass er nicht wie ein Transvestit aussah mit den Lippenstiftspuren im Gesicht. Er sprintete auf den Eingang zu, während das Taxi in der Nacht verschwand. Oscar Foxtrot zwo – ein kleiner, verdreckter Lieferwagen mit Maschendraht über den Heckfenstern – wartete mit laufendem Motor vor dem Hintereingang auf ihn und beschallte die verregnete Nacht mit Opernklängen. Logan schwang sich auf den Beifahrersitz und fing sofort an zu husten und zu würgen. Es stank bestialisch nach nassem Hund.
    »Da gewöhnen Sie sich schnell dran«, meinte die Frau am Steuer. »Wenn wir heimkommen, werdet ihr gleich mal gebadet, nicht wahr, meine Schätzchen?« Logan drehte sich um und erblickte zwei riesenhafte Schäferhunde, die ihre Lakritznasen an das Trenngitter drückten. Der größere der beiden fletschte die Zähne und begann zu knurren, worauf die Hundeführerin nur lachte und an den Hund gewandt sagte: »Ist ja schon gut, Schätzchen, er tut dir nichts.« Dann klopfte sie Logan auf den Oberschenkel. »Bloß nicht direkt in die Augen gucken, das mögen sie gar nicht.«
    Logan drehte den Kopf ganz schnell wieder nach vorne.
    Die Hundeführerin chauffierte Logan zu Garvies Wohnung in Danestone und unterhielt ihn und die Hunde während der Fahrt mit der Schilderung einer Dokumentation, die sie gestern Abend auf BBC2 gesehen hatte. Irgendetwas über Bonnie Prince Charlie, der während des Jakobitenaufstands sein Bett mit zwei italienischen Kurtisanen und einem Typen aus Irland geteilt hatte. »Obwohl«, meinte sie, als sie in die Sackgasse einbog, in

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