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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Vorgärten, während aus dem orange-schwarzen Himmel neue Flocken herabwirbelten. Sie schmolzen, sobald sie auf den schwarzen Asphalt trafen; an den kahlen Bäumen und am kalten Metall der parkenden Autos blieben sie hängen. Nur an einem nicht: einem unscheinbaren silbernen Vauxhall, der zwei Häuser unterhalb von Rob Macintyres Haus auf der anderen Straßenseite stand.
    Logan sprang auf den Beifahrersitz.
    Jackie drehte sich nicht einmal um. »Hab mich schon gefragt, wann du endlich kommst.« Sie trug wieder ihr Fassadenkletterer-Outfit; in den behandschuhten Händen hielt sie den Deckelbecher einer Thermoskanne mit Schottenkaro.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass ihr Macintyre observiert?«
    »Insch wollte nicht, dass du es bei Steel ausplauderst.«
    »Ja, das hätte ich auch ganz bestimmt gemacht.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »War nicht meine Entscheidung.«
    Er starrte grimmig aus dem Fenster. »Du hättest es mir sagen können.« Keine Antwort. »Du weißt, was passieren wird, wenn es rauskommt, dass ihr eine nicht genehmigte Observierung …«
    » Du musst mir gerade was von nicht genehmigten Observierungen erzählen!«
    »Eben, und du weißt genau, was da passiert ist!«
    Zum ersten Mal, seit er eingestiegen war, sah Jackie ihn an. »Ich habe mit Rennie gesprochen. Also erzähl mir nicht, dass ich dir nicht genug vertraue – du hast nämlich mir nicht vertraut, so sieht’s aus!«
    Logan hoffte inständig, dass sie im dunklen Wageninneren nicht sehen konnte, wie er errötete. »Das ist doch lächerlich …«
    »Mag sein, dass Rennie ein bisschen beschränkt ist, aber ich bin’s nicht, okay? Ich weiß, was du getan hast!« Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und boxte ihn mit wutverzerrtem Gesicht in die Schulter. »Wie konntest du glauben, ich hätte eine Affäre? Und auch noch mit Rennie!« Sie schlug ihn noch einmal. »Was ist bloß in dich gefahren?«
    »Ich …«
    »Nein! Du vertraust mir nicht, und …«
    »Was sollte ich denn denken?« Er schrie nicht direkt, aber viel fehlte nicht mehr. »Du bist nie zu Hause, du hast heimliche Verabredungen, ich habe gehört, wie du mit ihm telefoniert und ihm gesagt hast, dass ich nichts ahne – als wäre ich irgendein Vollidiot, den man …«
    »Macintyre! Ich hab gesagt, dass Macintyre nicht ahnt, dass wir ihn observieren. Verdammte Scheiße! Jetzt wohnen wir schon acht Monate zusammen – wieso hast du mich nicht einfach gefragt?«
    Es war einen Moment still im Wagen.
    »Du hättest es mir sagen können.«
    »Ja, aber ich hab’s nicht getan, okay?« Sie wandte sich ab und starrte finster durch die Windschutzscheibe auf Macintyres Haus, während Logan stumm neben ihr saß und wünschte, er wäre gar nicht erst gekommen.
    Ein spitzer Ellbogen bohrte sich ihm in die Rippen und riss ihn jäh zurück in die Welt der Lebenden. »W-wa …?«, röchelte Logan und blinzelte verschlafen im schwachen Schein der Straßenbeleuchtung.
    »Du schnarchst.« Jackie starrte ihn an, ihre Miene immer noch finster.
    »Ich bin wach.« Logan richtete sich in seinem Sitz auf und streckte sich, so gut es bei den beengten Platzverhältnissen eben ging. Er schüttelte sich. »Ganz schön kalt hier …«
    »Tja, hättest du eben was Wärmeres anziehen müssen.«
    Logan verkniff sich die Erwiderung, die ihm auf der Zunge lag, und sah stattdessen auf die Uhr am Armaturenbrett. Kurz nach ein Uhr früh. »Jemand hat Sandy die Schlange grün und blau geschlagen«, sagte er, um ein neutrales Thema anzuschneiden.
    »Hab schon gehört.« Schweigen.
    »Also, wenn du mich nicht hier haben willst, musst du’s nur sagen, okay? Ich hab’s satt, mich ständig anschnauzen zu lassen.« Er öffnete die Beifahrertür und stieg hinaus in die frostige Nacht. Einen Moment lang sah es so aus, als ob Jackie etwas sagen wollte, aber der Moment ging vorüber, und sie starrte weiter Macintyres Haus an. »Na schön.« Logan schloss die Tür, klappte seinen Kragen hoch und … Da stand ein Mann im Schatten, direkt an der Straße, nur drei oder vier Autos hinter Jackie. Ziemlich klein, kräftig gebaut. Er blickte über die Straße auf das Haus des Fußballers.
    Er wusste nicht, dass er beobachtet wurde.
    Logan klopfte leise ans Beifahrerfenster. Nichts. Er versuchte es noch einmal. Die Fahrertür ging auf, und Jackie streckte den Kopf heraus. »Verdammte Scheiße, was ist denn jetzt schon wieder?«
    Der Kopf des Schattenmannes schnellte hoch, und er starrte mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen herüber. Und

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