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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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tief in die Polster, um sich so unsichtbar wie nur möglich zu machen.
    Draußen glitt ein Wagen vorbei. Kurz darauf verstummte das Motorgeräusch abrupt, anstatt allmählich leiser zu werden. Das musste Jackie sein, die auf ihren Observierungsposten zurückkehrte. Logan nahm sein Handy heraus und rief sie an.
    »Jackie?«
    » Wo zum Teufel hast du gesteckt? Ich … «
    »Hör zu, ich hab das Auto von dem Kerl gefunden; es steht knapp zwanzig Meter hinter dir. Er wird zurückkommen, um es zu holen. Du musst dich unbedingt verstecken, okay? Wenn er dich sieht, wird er gleich wieder abhauen!«
    » Ich fahre nirgendwohin! Insch würde mich umbringen. Und dieser kleine Mistkerl Macintyre könnte sich wieder aus dem Haus schleichen! «
    »Du musst ja gar nicht …«
    » Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als ich nicht auf dem Posten war, oder? Wir waren auf der Geburtstagsparty von deiner blöden Mutter, und dieses arme Mädchen … «
    »Herrgott noch mal! Ich verlange ja gar nicht, dass du deinen verdammten Posten verlässt, okay? Zieh einfach nur den Kopf ein!«, schnauzte er sie an. Am anderen Ende trat eine ominöse Pause ein.
    » Ich weiß, du findest das hier nicht so wichtig, aber … «
    »Wann? Wann habe ich je gesagt, das wäre nicht wichtig?«
    » Du hast gesagt … «
    »Ich hab gar nichts gesagt! Wie sollte ich denn auch? Du hast mir ja nie ein Sterbenswörtchen von dem verraten, was ihr hier treibt. Anstatt dich bei der Party wie ein verzogenes Gör aufzuführen, hättest du es mir ja einfach sagen können! Dann hätte ich eine perfekte Entschuldigung für dich gehabt. Mann, ich wäre sogar hinterher vorbeigekommen und hätte dir noch was vom Kuchen und meinetwegen auch ein Eis mitgebracht! Du …«
    Sie legte einfach auf.
    Leise vor sich hin fluchend, beugte Logan sich vor und fischte ein Sandwich und eine Dose Red Bull vom Vordersitz. Dann lehnte er sich zurück, um zu essen und zu grübeln.
    Es dauerte fast fünfundvierzig Minuten, bis ein Waffenstillstand erklärt wurde – Jackie rief an, um ihm zu sagen, dass am Ende der Straße ein »verdächtig aussehender Wichser« herumstehe. Logan verrenkte sich auf dem Rücksitz, um zwischen den FC-Aberdeen-Aufklebern hindurch aus dem Heckfenster spähen zu können. Da stand eine kurze, untersetzte Gestalt unter einer Laterne, beobachtete die Straße und blies bleiche Nebelschwaden in die kühle Morgenluft.
    Logan griff unter seine Jacke und zog die inzwischen erkaltete Wärmflasche hervor, um sie auf die Fußmatte fallen zu lassen.
    Der Unbekannte ließ den Blick noch einmal über die Straße wandern und steuerte dann auf den schmuddeligen Clio zu. Logan rutschte noch weiter nach unten, um nicht gesehen zu werden, und lauschte auf das rhythmische Knirschen der Schritte im frisch gefallenen Schnee. Ein Schatten verdunkelte das Wageninnere, Schlüssel klirrten, und die Fahrertür wurde aufgerissen. Der Mann klemmte sich fröstelnd hinters Lenkrad, und ein Geruch nach altem Schweiß breitete sich aus. Der Unbekannte ließ den Motor an und drehte die Heizung bis zum Anschlag auf.
    Er rieb sich die Hände, starrte ein paar Sekunden lang zu Macintyres Haus hinauf und legte dann den Gang ein. Logan wartete, bis der Mann nach der Handbremse griff, ehe er sich vorbeugte und fragte: »Wo wollen wir denn hin?«
    Ein markerschütternder Schrei ließ den ganzen Wagen erbeben. Der Clio machte einen Satz nach vorne, der Fahrer würgte den Motor ab und tastete voller Panik nach dem Türgriff. Doch Logan kam ihm zuvor und drückte den Knopf der Zentralverriegelung, um dann nach vorne auf den Beifahrersitz zu klettern.
    Der Mann starrte ihn an, zu Tode erschrocken. Schweißperlen traten auf seine fliehende Stirn. »Ich hab überhaupt kein Geld!« Er war jung – höchstens Mitte zwanzig, nervös und erstaunlich blass, auch wenn man den unvorteilhaften Effekt der gelblichen Straßenbeleuchtung berücksichtigte.
    Logan hielt ihm seinen Dienstausweis unter die Nase. »Polizei. Sind Sie Russell McGillivray?«
    »Ich … Ich hab nichts getan! Sie haben mir einen tierischen Schrecken eingejagt! Ich werde mich beschweren! Ich …«
    »Ihr Name? Ich werde Sie nicht noch einmal fragen.«
    Der junge Mann hustete. »Don. Don Macbeth … äh … aber alle nennen mich Hamish, wegen dieser Fernsehserie, Sie wissen schon. Ich …«
    »Sie wissen, dass es strafbar ist, der Polizei einen falschen Namen und eine falsche Adresse zu nennen, oder?«
    »Ich lüge nicht!«
    Logan starrte ihn

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