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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Macintyres Aussage gegen ihre. »Ich weiß nicht …«
    »Und versuchen Sie gar nicht erst, irgendetwas abzustreiten.« Der Anwalt hielt einen kleinen Camcorder hoch und drückte einen Knopf an dem silbrig glänzenden Plastikgehäuse. Ein blechernes Rauschen erfüllte das vollbesetzte Büro, und man hörte die Stimme eines Mannes mit ausgeprägtem Aberdeener Akzent, der offenbar Selbstgespräche führte. Zugleich zeigte der kleine eingebaute Monitor eine wacklige Nahaufnahme einer teuren Armbanduhr – 3.15 Uhr. Dann machte die Kamera einen Schwenk, bis sie genau auf das Gesicht des Mannes gerichtet war, der sie hielt. Rob Macintyre grinste und winkte, um anschließend den Camcorder auf das dunkle Zimmerfenster zu schwenken. Es dauerte einen Moment, bis der Autofokus und die Belichtungsautomatik nachkamen, aber schließlich tauchte das Bild einer dunklen Straße auf dem Monitor auf. Im dichten Schneetreiben waren Reihen von parkenden Autos zu erkennen. Ein kleiner Wackler, und dann zoomte die Kamera auf einen deprimierend vertrauten Vauxhall und die Personen, die darin saßen: Logan und Jackie.
    Der gerissene Sandy hatte recht – es hatte keinen Sinn, die Fakten zu leugnen, also tat Logan es auch nicht.
    Der Polizeipräsident schlug mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch, dass alles nur so wackelte. »Wie konnten Sie nur so dumm sein? Sie wussten doch, dass wir Anweisung hatten, uns von Macintyre fernzuhalten!«
    Logan warf Jackie, die mit betretener Miene neben ihm stand, einen verstohlenen Blick zu. Offensichtlich hatte sie niemandem verraten, dass das alles auf Inschs Mist gewachsen war, sonst hätte statt ihrer ja wohl der Dicke hier gestanden, um sich in den Senkel stellen zu lassen. Und wenn er Inspector Napiers befriedigten Ausdruck selbstgerechter Entrüstung sah, hatte Logan schon eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was als Nächstes kommen würde: grober Verstoß gegen die Dienstpflichten, Suspendierung und Degradierung. Wenn sie Glück hatten … Und das alles nur, weil dieser blöde Fettsack von Insch es sich in seinen blöden Quadratschädel gesetzt hatte, die ganzen Vergewaltigungen diesem blöden Rob Macintyre anzuhängen.
    Logan holte tief Luft und fragte, an welchem Tag die Videoaufnahme gemacht worden sei.
    »Was?« Der Polizeipräsident sah ihn schockiert an. »Waren Sie etwa mehr als ein Mal dort?«
    »Sehen Sie!« Der gerissene Sandy klappte den Monitor des Camcorders zu. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass die beiden eine illegale Observierung durchgeführt haben. Wir …«
    »War das letzte oder vorletzte Nacht?«, hakte Logan nach.
    »Letzte Nacht.«
    Logan nickte. »Ja, da haben wir Rob Macintyres Haus beobachtet.«
    Inspector Napier entfaltete seine langen, dürren Beine und erhob sich von seinem Stuhl, wie eine Gottesanbeterin in schwarzer Uniform. »Detective Sergeant McRae, ich suspendiere Sie mit sofortiger Wirkung vom Dienst. Eine förmliche Untersuchung durch die Interne Dienstaufsicht wird folgen. Sie haben einen erstaunlichen Mangel an Urteilsvermögen an den Tag gelegt, und …«
    »Wir haben ihn geschützt! Macintyre, meine ich.«
    Napier wollte etwas erwidern, doch der Polizeipräsident schnitt ihm das Wort ab. »Sie haben was ?«
    »Nach dem Überfall auf Mr. Moir-Farquharson habe ich eine Liste möglicher Feinde erstellt.« Und das stimmte auch – bloß der ganze Rest war schamlos gelogen. »Ganz oben auf der Liste standen die angeblich von Mr. Macintyre vergewaltigten Frauen und ihre Partner, die sich möglicherweise an einem der beiden Männer oder an beiden zu rächen versuchen würden. Da ich wusste, dass die Grampian Police angewiesen worden war, nicht mehr direkt an Mr. Macintyre heranzutreten, überredete ich Constable Watson, mich bei einer nicht genehmigten Überwachung seines Wohnhauses zu begleiten, um einem eventuellen Überfall vorzubeugen.« Es klang wie eine vorbereitete Aussage vor Gericht. Logan war ziemlich zufrieden mit seiner Vorstellung.
    Es war einen Moment lang still, ehe Moir-Farquharson das Wort ergriff. »Sie erwarten doch nicht ernsthaft, dass wir Ihnen abnehmen …«
    »So haben wir Russell McGillivray gefasst. Wenn wir nicht dort gewesen wären, um das Haus zu bewachen, hätte er Macintyre überfallen. Und vielleicht hätte er diesmal ganze Arbeit geleistet. Dann hätten wir es jetzt mit einem Mord zu tun.«
    Die Zornesröte wich nach und nach aus dem Gesicht des Polizeipräsidenten, bis seine Wangen in fröhlichem Pink glänzten und ein

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