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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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dort ! Er ist nirgends hingefahren, er …«
    »Dieser Russell McGillivray hatte genau die richtige Idee.« Sie verschwand im Frauenumkleideraum und schlug Logan die Tür vor der Nase zu.
    »Alles okay?«
    »Was?« Logan blickte von seiner Teetasse auf und sah Rickards und Rennie, die sich zu ihm an den Kantinentisch setzten. Die Schramme in Rennies Gesicht hatte sich bläulich verfärbt, sodass es aussah, als hätte er sich an dieser Stelle schlecht rasiert. »Oh ja. Super. Könnte gar nicht besser sein.«
    »Sagt mal« – Rennie legte seinem Kollegen den Arm um die Schulter –, »wie wär’s, wenn wir drei heute Abend nach der Probe noch alle zusammen zum Inder gehen und einen draufmachen? Bier, Burger und blöde Witze.«
    »Ich kann nicht.« Rickards wurde rot und murmelte irgendetwas von einer Verabredung, die er nicht absagen könne.
    »Ah.« Rennie warf ihm einen anzüglichen Blick zu. »Triffst dich wohl wieder mit deinen SM-Kumpels, hm? Hast es ihnen versprochen, ja? Oh, bitte, schlagen Sie mich, Fräulein Lehrerin!«
    »Du kannst mich …«
    »Wie sind die eigentlich so?«, fragte Logan. »Die Leute in der Szene?« Er dachte an Frank Garvie und seine verschlüsselten Daten.
    »Na ja, da ist jeder … anders.«
    Rennie lachte. »Na, davon kann man ja wohl ausgehen!«
    »Nein – ich wollte sagen, das ist kein bestimmter ›Typ‹! Alle sind verschieden.«
    »Oh.« Das hatte Logan befürchtet.
    »Wissen Sie was«, meinte Rennie, der gerade einen Tunnocks Teacake auswickelte, »Sie sollten echt mal mit ihm hingehen!«
    Rickards funkelte ihn böse an. »Das sind Menschen , okay? Und keine Jahrmarktsmonster. Du kannst da nicht einfach hingehen und dich über die ›perversen Spinner‹ amüsieren!«
    »Hey«, rief Rennie und hob entschuldigend die Hände. »War doch bloß so dahergeredet.«
    »Na, dann lass das in Zukunft bleiben! Es …«
    »Eigentlich«, meinte Logan, nachdem er seinen Tee ausgetrunken hatte, »finde ich die Idee gar nicht so schlecht.« Es würde ihm eine Gelegenheit geben, sich ein wenig umzusehen und herauszufinden, ob jemand wusste, was hinter Garvies zwielichtiger Serverplatzvermietung steckte. Und es könnte auch nicht schaden, einen Grund zu haben, die Wohnung für eine Weile zu verlassen – so konnte Jackie sich in der Zwischenzeit wieder ein bisschen beruhigen. »Ich würde gerne mitkommen.«
    Rickards erbleichte. »Aber … aber …«
    »Keine Sorge, Constable, ich verspreche, dass ich Sie nicht blamieren werde.«
    »Aber …«
    »Dann ist es also abgemacht!« Rennie klopfte ihm auf den Rücken. »Und das nächste Mal komme ich mit – bevor ich mich schlagen lasse, ha, ha.«
    Die Galerie im Obergeschoss des Café Ici hatte sich stark verändert, seit Logan das letzte Mal dort gewesen war. Damals waren die Wände schwarzweiß gekachelt, sodass das Ganze an eine viktorianische Bedürfnisanstalt erinnerte; heute war alles mattweiß gestrichen und mit raffinierten Projektionseffekten ausgeleuchtet. Die Bar im Erdgeschoss war praktisch leer – kein Wunder um Viertel vor sieben an einem Sonntagabend –, aber oben schien eine Art Lesegruppe zu tagen. Als Logan den oberen Treppenabsatz erreichte, sah er rund ein Dutzend Gäste an verschiedenen Tischen sitzen, die alle zerfledderte Taschenbuchausgaben von Ian Rankins Black and Blue vor sich liegen hatten. Die Unterhaltungen waren lebhaft, aber gedämpft.
    Logan wollte Rickards schon fragen, ob sie hier richtig seien, als der Constable auch schon auf den nächsten Tisch zuging und eine kräftig gebaute Frau fragte, ob sie das Übliche wolle. Ein paar Leute an den anderen Tischen drehten sich um und winkten ihm zu. Als sie Logan erblickten, hielten sie kurz inne und starrten ihn an, um sich dann wieder ihren Gesprächen zuzuwenden. Logan trat zu Rickards an die Theke. »Hatten Sie nicht gesagt, dass …«
    »Wollen Sie ein Bier – oder ein Bier und einen Kurzen?«
    »Bitte.« Logan drehte sich um und ließ den Blick über die Versammlung von Krimifans schweifen. Sie sahen aus wie Anwältinnen, Banker, Versicherungsmaklerinnen, Buchhalter, mittlere Führungskräfte … sie sahen … sie sahen einfach normal aus. Ein paar waren darunter, die man vielleicht als »leicht unkonventionell« hätte bezeichnen können, aber von den gewagten Piercings, rasierten Schädeln und Tattoos, die er eigentlich erwartet hätte, war nichts zu sehen. Es war alles ein bisschen enttäuschend.
    »Bitte sehr.« Ein großes Stella und ein winziges Gläschen, das

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