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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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ausgebrannte Wrack, das zwischen den beiden Polizeifahrzeugen stand. »Und die sind sicher, dass es seins ist?«
    Logan nickte, hustete und drehte sein Fenster herunter, damit der Rauch abziehen konnte. Das unablässige Rauschen und Prasseln des Regens, der auf Ginstersträucher, Heidekraut und Schlaglöcher fiel, drang an ihre Ohren. »Diese Scherzkekse haben das Ding am Dienstag entdeckt, haben aber nicht eins und eins zusammengezählt, weil es nicht blau war.« Was man ihnen nicht unbedingt zum Vorwurf machen konnte – das ausgebrannte Wrack war eher schmutzig grau mit schwarzen Flecken. »Die Fahrgestellnummer haben sie erst heute Nachmittag überprüft, um dem Halter des Wagens eine Geldstrafe wegen illegalen Abstellens aufbrummen zu können. Dabei ist irgendwem Fettes’ Name aufgefallen.«
    Steel fluchte. »Scheiße, dann hätten wir ihn schon vor zwei Tagen identifizieren können!«
    Logan zuckte nur mit den Achseln.
    Jemand kletterte aus dem Streifenwagen, klappte den Kragen hoch und kam auf sie zugerannt, während ein verdreckter, ramponiert aussehender weißer Transporter von der Straße auf den Parkplatz rumpelte. Der Regen trommelte auf die Schirmmütze des Constables und troff herab, als er sich zu Logans offenem Fenster herunterbeugte. »Sollen wir den Fundort absperren, bevor die Spurensicherung loslegt?«, fragte er.
    Steel schielte durch den Qualm zu ihm herüber. »Das bringt ja jetzt wohl nichts mehr, oder? Ist doch schon alles weggeschwemmt! Warum zum Teufel habt ihr Heinis nicht gleich angerufen, als ihr das verdammte Ding gefunden habt?«
    Der Constable zuckte mit den Achseln. »Schauen Sie nicht mich an – ich war krank!«
    »Ja, ist ja schon gut, ab mit Ihnen! Sperren Sie nur nach Herzenslust ab.« Sie zog ein finsteres Gesicht, als der Beamte davoneilte. »Das wird uns auch irrsinnig viel bringen – das verdammte Teil sieht doch aus wie ein altes Brikett. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass irgendwelche Spuren erst ein Feuer überstehen und dann auch noch das hier?« Ihre Handbewegung galt dem sintflutartigen Regen.
    »Nein, nicht so richtig. Aber jetzt wissen wir immerhin, dass der Täter hier in der Gegend wohnen muss.«
    Steel wäre fast an ihrer Kippe erstickt. »Na los doch, Miss Marple, verblüffen Sie mich!«
    »Die Kollegen haben den Volvo am Dienstagabend entdeckt, ja? Das bedeutet, dass er irgendwann in der Nacht von Montag auf Dienstag hier abgestellt und in Brand gesteckt wurde. Und wer immer es getan hat, musste ohne Auto von hier nach Hause zurückkommen.«
    Widerwillig gab Steel zu, dass er recht hatte. Der Brimmond Hill war nicht gerade das Ende der Welt, aber auch nicht weit davon entfernt – wer mit dem Auto hierherkam und es in Brand setzte, musste sich auf einen langen, mühseligen Marsch zurück in die Stadt gefasst machen.
    »Kingswells?« Das lag gleich auf der anderen Seite des Hügels.
    »Vielleicht, aber wenn man den Weg nicht genau kennt, könnte man sich da im Dunkeln leicht den Hals brechen.«
    »Na schön«, meinte sie, während drei Spurensicherer fluchend aus dem verdreckten weißen Transporter kletterten und mit dem blauen Plastikzelt zu kämpfen begannen, das sie irgendwie über das verkohlte Autowrack zu spannen versuchten. »Aber Sie müssen gar nicht so selbstzufrieden grinsen: Wir sind schließlich immer noch genauso weit davon entfernt, ihn zu schnappen, wie vorher – oder etwa nicht?« Sie drehte ihr Fenster herunter und schnippte den letzten, winzigen Stummel ihrer Zigarette hinaus in den Regen. »Langsam frag ich mich, ob der ganze verfluchte Fall nicht eine einzige Zeitverschwendung ist. Ist ja nicht so, als wäre Fettes zu Tode geprügelt worden, oder? Er stand auf ausgefallenen Sex, die Sache lief aus dem Ruder – und jetzt ist er tot.« Sie schloss die Augen, kniff sich in die Nasenwurzel und seufzte. »Die arme Sau am anderen Ende hat es ja nicht mit Absicht gemacht, oder? Können Sie sich vorstellen, wie es ist, mit so einer Sache auf dem Gewissen zu leben?«
    Es wurde still im Wagen, während sie zusahen, wie die Spurensicherer bei dem Versuch, Spuren zu sichern, die vermutlich gar nicht mehr da waren, bis auf die Haut nass wurden.
    »Das hier ist wirklich eine verdammte Zeitverschwendung«, sagte Steel schließlich. »Na los, sehen wir zu, dass wir hier wegkommen. Wenn sie irgendwas finden, werden sie uns schon Bescheid sagen.«
    Sie fanden nichts.

11
    Viertel vor neun war eigentlich viel zu früh am Morgen, um vor einem lizenzierten

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