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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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hervor und las laut vor: »›Echter Pornostar sucht Switch für tabulose Action.‹«
    Es war DC Rennie, der die Hand hob und fragte: »Was ist denn ein Switch?«
    »Tja«, meinte Steel, »da fragen wir am besten unseren hauseigenen Sexperten.« Sie starrte PC Rickards so lange an, bis dieser sich geschlagen gab und antwortete: »Das ist ein Begriff aus der BDSM-Szene – ein Switch ist jemand, der entweder dominant oder unterwürfig sein kann. Also ein Top oder ein Bottom.« Und wieder lief er knallrot an, während alle um ihn herum Dominawitzchen rissen.
    »Okay« – Steel zwinkerte dem verlegenen Constable zu – »das reicht jetzt mit den …« Rennie reckte schon wieder die Hand in die Höhe. »Was gibt’s?«
    »Äh – BDSM?«
    »Bondage, Domination und Sadomasochismus. Passen Sie doch auf, Herrgott noch mal! Und wenn Sie eine Demonstration wünschen, wenden Sie sich nach der Besprechung an Constable Rickards.« Noch mehr Gelächter. Nach und nach kehrte wieder Ruhe ein, aber der Rest der Einsatzbesprechung wurde immer wieder von Gekicher und Getuschel gestört. Jetzt, da man von einem Unfalltod ausging und nicht mehr von Mord, schien die Sache nicht mehr ganz so … nun ja – ernst. Als Steel die Besprechung für beendet erklärte, war Rickards als Erster zur Tür hinaus.
    »Sie sollten ihm nicht so zusetzen«, mahnte Logan, während die letzten Kollegen den Raum verließen. »Ich habe den Eindruck, dass er das Ganze nicht so furchtbar lustig findet.«
    »Ach du lieber Himmel!« Sie verdrehte die Augen, fischte eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche, schüttelte sie und spähte hinein. »Warum führen sich hier eigentlich alle auf wie verdammte Primadonnen? Okay, okay, ich rede mit ihm. Aber kann ich vielleicht wenigstens vorher noch eine rauchen?«
    Nachdem DI Steel verschwunden war, um den Nikotingöttern eine Lunge zu opfern, machte Logan sich auf die Suche nach Jackie. Er fand sie am selben Ort wie gestern: unten im Archivkeller über und über mit Staub bedeckt.
    »Na, wie läuft’s?«
    Sie blickte auf und hob die Schultern. »Genauso beschissen wie gestern. Und bei dir?«
    »Ich durfte einem Ehepaar beibringen, dass sein Sohn getötet wurde.«
    »Also auch beschissen.« Sie kritzelte etwas in ihre Kladde und schob einen Satz Akten zurück ins Regal. »Hast du schon von Macintyre gehört? Sandy die Schlange hat ihm eine vorgezogene Anhörung verschafft. Sagt, er habe ›neue Beweise‹. Morgen müssen wir unsere Ermittlungsergebnisse vorlegen.«
    »Morgen?«
    »Morgen.« Jackie knallte die nächste Kiste auf den Betonfußboden. »Ist doch nicht zu fassen, oder? Was man sich so alles erlauben kann, bloß weil man berühmt ist.« Sie riss den Deckel herunter und ließ ihn fallen, wo sie stand. »Ich sag’s dir, wenn dieser schmierige Winkeladvokat Macintyre da raushaut, dann mach ich ihnen das Leben zur Hölle. Ihm und Macintyre.«
    Logan glaubte ihr aufs Wort. »Hast du Lust, heute Abend was Kleines essen zu gehen? Wir könnten mal diese Tapas-Bar in der Union Street ausprobieren. Uns einen kleinen Schwips antrinken und dann heimgehen und ein bisschen rummachen?«
    »›Einen Schwips antrinken?‹ Was ist das hier – Fünf Freunde auf Abenteuerurlaub in Mastrick ? Ich trink mir keinen ›Schwips‹ an; ich sauf mir die Hucke voll, bis ich nicht mehr aus den Augen gucken kann. Wenn schon, dann trinke ich mir einen Rausch an.« Sie grinste ihn an. »Aber der Rest klingt ganz gut.«
    Nur dass Logan leider nicht in den Genuss kam.
    Es war halb acht, und der Regen prasselte vom Himmel wie Nägel aus Eis, die auf dem mit Schlaglöchern übersäten Belag des Parkplatzes tanzten und im Scheinwerferlicht zu einem Nebel zusammenflossen, als Logan anhielt und den Motor abstellte. Die Sonne war längst untergegangen und einer kalten, trostlosen Nacht gewichen. Der Brimmond Hill ragte als dunkle Masse über ihnen auf, und nur die blinkenden roten Lichter des Sendemasts auf der Kuppe ließen erahnen, wo der Berg endete und der Nachthimmel begann. Alpha zwo-null parkte am anderen Ende; die blauen und weißen Lichter rotierten träge, verwischt vom strömenden Regen.
    DI Steel saß auf dem Beifahrersitz und lauschte missmutig dem Trommelkonzert auf dem Wagendach. »Verdammte Hühnerkacke. Da werden wir ja klatschnass …« Sie zog eine zerdrückte Zigarettenschachtel aus der Tasche und bot Logan automatisch eine an, bevor ihr einfiel, dass er ja nicht mehr rauchte. Mit dem Feuerzeug deutete sie auf das

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