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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Nasenlöchern, als sie Sean Morrison am Kragen packte und ihn vom Boden hochriss. »Jeds bisdu fällig!«
    Sie drehte sich zu Logan um, fragte ihn, ob er okay sei, und wurde dann ganz plötzlich sehr blass. Rumms – und Sean Morrison ging zu Boden. Das Knäuel von Armen und Beinen entwirrte sich, der Achtjährige sprang auf, während die Polizistin ungläubig das Messer anstarrte, das in ihrem Hals steckte, genau zwischen dem Rand der stichfesten Weste und dem Schlüsselbein. Ihre Hände flatterten, hellrotes Blut floss an ihrer Brust herab, ihre Augen fixierten Logan, flehend … Und dann kippte sie um wie ein Sack Kartoffeln.
    Logan fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie mit dem Kopf auf das Pflaster knallen konnte. Er legte sie vorsichtig hin, schnappte sich das Funkgerät an ihrer Schulter und rief hinein: »Kollegin verletzt! Ecke Crimon Place und Skene Terrace! Wiederhole, eine Kollegin schwer verletzt!«
    Sie stöhnte und zuckte, als er ihren Kopf in seinen Schoß bettete. Frisches Blut tränkte seine Hose, während Sean Morrison davonlief.
    Vier Stunden später stand Logan in der Notaufnahme und ließ sich von einem Pfleger mit einem haarigen Muttermal auf den neuesten Stand bringen. Die Polizistin konnte von Glück sagen, dass sie noch am Leben war. Das Messer hatte die Kopf-Arm-Vene geritzt – ein Millimeter weiter rechts, und sie hätte die letzten sechzig Sekunden ihres Lebens auf den Gehsteig und auf Logan verspritzt. Ihr Zustand war kritisch, aber stabil.
    Draußen hatte der Regen ein wenig nachgelassen, aber es war auch kälter geworden – nicht kalt genug für Schnee, aber der würde wahrscheinlich auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Logan kramte sein Handy hervor und schaltete es ein. Sechs Nachrichten. Die erste war von Jackie, die sich bemühte, nicht allzu besorgt zu klingen, als sie nach seinem Zusammenstoß mit Sean Morrison fragte. Dann kam Rennie, der ihm mitteilte, dass dieser vermisste Rentner, nach dem sie gesucht hatten, in Turriff gesehen worden sei; und dann der dicke Gary, der darum bat, über den Zustand der Beamtin auf dem Laufenden gehalten zu werden. Von Sean Morrison gab es anscheinend immer noch keine Spur. Logan dachte darüber nach, Steels Nachrichten einfach zu löschen, aber dann hörte er sie sich doch an.
    Die erste war das übliche Gejammer, mit dem sie in letzter Zeit alle nervte. » Der verdammte Stellvertretende war schon wieder hier unten! Warum wir noch niemanden wegen Jason Fettes’ Tod verhaftet haben. Seine doofen Eltern haben schon wieder in den Zeitungen ihren Senf von sich gegeben. Mein Gott, ist ja nicht so, als würden wir uns keine Mühe geben, oder? Können wir doch nix dafür, dass ihr Kleiner ein versauter Bondage-Boy war … « Ein paar gemurmelte Flüche. » Und warum haben wir noch keinen wegen dieser Einbrüche geschnappt? « Jammer, jammer, jammer. » Ich schwör’s Ihnen, das nächste Mal, wenn dieser Dämlack hier runterkommt, ramm ich ihm einen von Fettes’ Analstöpseln in den Hals! Mal sehen, wie ihm das … « Das war noch nicht alles, aber Logan löschte den Rest einfach.
    Die zweite Nachricht war etwas aktueller. » Was zum Teufel haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? Er ist acht! Wie konnten Sie das Kerlchen entkommen lassen? Was zum … Moment mal, ich hab ’nen Anruf auf der anderen Leitung … « Und dann war es still. Piiiiiep. Neue Nachricht: » Wo war ich? Ach ja – acht Jahre! Scheiße nee … « Dann hustete sie erst mal ein bisschen. » Na, jedenfalls, das Krankenhaus hat angerufen wegen diesem Typ, den Ihr kleiner Schurke angegriffen hat: perforierte Lunge. Sieht nicht gut aus. Ich hab für Viertel vor sechs eine Pressekonferenz angesetzt, also sehen Sie zu, dass Sie Ihren Arsch Richtung Präsidium bewegen! « Piiiiiep.
    Logan stöhnte. Sein Schädel brummte; die Stelle, wo Seans Fußtritt ihn getroffen hatte, war wund und geschwollen; und die Rippen, auf denen er herumgetrampelt hatte, schmerzten höllisch. Sein Anzug war steif von getrocknetem Blut. Im Moment wollte er einfach nur heimgehen, ein paar von den Pillen einwerfen, die sie ihm nach einer höchst peinlichen Untersuchung gegeben hatten – » Sie sind von einem Achtjährigen zusammengeschlagen worden? Im Ernst? Hey, Maggie, komm mal her, das musst du dir ansehen! « –, eine lange, heiße Dusche nehmen, ins Bett kriechen und sich selbst bemitleiden, bis Jackie nach Hause kam. Und sich dann auch noch von ihr bemitleiden lassen. Aber

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