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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Stein und Bein, dass er jeden dieser Abende mit ihr verbracht hat. Warum passiert so ein Mist immer dann, wenn die Chefin nicht da ist?«
    Jackie starrte den Fußballer mit seinem teuren Anzug und seinen Segelohren an. »Sie werden ihn laufen lassen, nicht wahr.« Es war keine Frage.
    Die stellvertretende Staatsanwältin zückte mit grimmiger Miene ihr Handy. »Nicht, solange ich ein Wörtchen mitzureden habe.«
    Logan saß wie ein Häufchen Elend im Besuchersessel vor DI Steels Schreibtisch, während sie auf ihrer Computertastatur herumhackte. »Herrgott noch mal, nun ziehen Sie doch nicht so ein Gesicht«, rief sie. »Ist ja schließlich kein Weltuntergang, oder?«
    Er zuckte mit den Schultern und starrte weiter die hohe graue Granitfassade des Marischal College an. Aus dem feinen Nieseln war inzwischen ein ausgewachsener Regen geworden, der von den gezackten Turmspitzen aufspritzte, auf den schwarzen Asphalt der Straßen und die Gehsteige aus Beton niederprasselte und Gerechte wie Sünder gleichermaßen durchnässte.
    »Wissen Sie«, sagte Steel und hielt kurz im Tippen inne, »ich weiß noch, als Macintyre klein war, da hat er auch ständig irgendwas ausgefressen, aber man konnte sich immer darauf verlassen, dass seine Mama für ihn lügen würde.« Und dann fuhr sie in breitestem Aberdeener Akzent fort: »O nein, kann überhaupt gar nich’ sein, dass mein Junge diesen Schuppen abgefackelt hat – er is’ den ganzen Ahm’d bei mir daheim gewesen!«
    »Brandstiftung ist etwas ganz anderes als Vergewaltigung. Und diesmal ist es seine Verlobte, nicht seine Mama.«
    » Aye , wohl wahr, aber irgendwo muss man ja anfangen, oder?« Steel tippte ihren Bericht zu Ende und markierte den letzten Punkt mit einer schwungvollen Geste. »Okay, sollen sie uns ruhig das Personal zusammenstreichen – ich glaube, wir können das immer noch hinkriegen, wenn wir uns nur auf die SM-Szene und die Pornohändler konzentrieren.« Sie lächelte und hievte ihre Füße auf den Schreibtisch, wobei sie einen kleinen Stapel Berichte umstieß. »Ich sag’s Ihnen, Laz, ich habe ein gutes Gefühl bei dem Fall. Es wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir ihn geknackt. Das hab ich im Urin.«

Gewalt
    Drei Wochen später

12
    Logan bremste mit schlitternden Sohlen und blickte sich suchend in der menschenleeren Straße um. Nichts als geparkte Autos, ein Container voller Bauschutt und der Regen. Keine Spur von Sean Morrison oder irgendeinem seiner garstigen kleinen Freunde. Mist. Er drehte sich langsam im Kreis und versuchte herauszufinden, wo der kleine Mistkerl abgeblieben war. Die ganze North Silver Street lang war er Sean dicht auf den Fersen gewesen; am Golden Square hatte er ihn um ein Haar verloren, als irgendein Idiot mit seinem Minivan zurückgesetzt hatte, ohne in den Spiegel zu schauen; und jetzt stand Logan mit blutbespritztem Anzug mitten auf der Crimon Place, und von Sean Morrison war weit und breit nichts zu sehen.
    Die rechte Seite der Straße bestand ausschließlich aus Wohnhäusern – Mietwohnungen an einem Ende, kleine Reihenhäuser am anderen –, deren Granitfassaden einen auffälligen Kontrast zu den Bürogebäuden aus Beton und getöntem Glas vis-à-vis bildeten. Logan war sich ziemlich sicher, dass Sean nicht in einem der Häuser verschwunden war, und es war unwahrscheinlich, dass man ihn in irgendeinem der Geschäftsgebäude willkommen heißen würde. Nicht so, wie er aussah.
    Über den Parkplatz von St. Mary’s Cathedral gelangte man direkt auf die parallel verlaufende Huntly Street, und auch über einen schmalen Fußweg, der an der Seite des Global-SantaFe-Gebäudes entlangführte, aber Logan hatte den achtjährigen Sean an beiden Abzweigungen in einem Affenzahn vorbeiflitzen sehen.
    Blieb noch der King’s-Gate-Parkplatz am Ende der Straße, aber Sean konnte die Strecke unmöglich in so kurzer Zeit zurückgelegt haben. Er versteckte sich irgendwo.
    Logan biss die Zähne zusammen, versuchte das Seitenstechen zu ignorieren und trabte weiter, während er sein Handy aus der Tasche zog, um Verstärkung zu rufen. Es läutete und läutete und läutete …
    Am anderen Ende der Straße kam eine klatschnasse, total erschöpfte Polizistin taumelnd zum Stehen. Mit hochrotem Gesicht rang sie nach Luft, während der Regen auf ihre Schirmmütze und ihre glänzend schwarze, imprägnierte Jacke niederprasselte.
    Logan, der immer noch darauf wartete, dass die Leitstelle sich meldete, rief: »Haben Sie ihn gesehen?«
    Sie

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