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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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vergessen, oder?«
    » Morgen … Oh, Kacke! « Sie fluchte noch ein bisschen und fragte dann: » Das können wir nicht zufällig auf nächste Woche verschieben? «
    »Sie feiert ihren fünfundfünfzigsten Geburtstag, von daher – nein.«
    » Du willst ja selber gar nicht hingehen. «
    »Nein, aber ich muss. Und du weißt, wie sie sich aufführen wird, wenn du nicht erscheinst.«
    Noch mehr Gefluche. » Okay, okay, wir gehen also zu der doofen Party. Mein Gott. Bist du jetzt zufrieden? «
    »Nicht wirklich.« Er versuchte sie zu beschwichtigen. »Sieh mal, wir müssen ja nicht bis zum Schluss bleiben; wir können …«
    » Ja, ja. Schon in Ordnung. Ich muss jetzt los .« Und dann war die Leitung tot.
    Logan ging ins Pub.

26
    Am nächsten Morgen sah DI Steel sogar noch schrecklicher aus als gewöhnlich. Sie saß vollkommen reglos in einem der Besuchersessel des Polizeipräsidenten und mimte Aufmerksamkeit, während der Herrgott ihr, Logan und PC Rickards erklärte, welch hervorragende Arbeit sie alle geleistet hätten. »Es kommt nicht oft vor, dass wir zweiundsechzig Verbrechen an einem einzigen Tag abhaken können«, sagte er. Er stand ans Fensterbrett gelehnt, während hinter ihm hohe graue Wolken über den Himmel jagten. »Sogar die Presse lässt uns ausnahmsweise einmal in Frieden.« Und er hatte recht: Die Titelseite der Press and Journal von heute Morgen war ganz dem Fall eines hiesigen Bauunternehmers gewidmet, der mit zwei gebrochenen Beinen ins Aberdeen Royal Infirmary eingeliefert worden war.
    Vielleicht bildete Logan es sich ja nur ein, aber es kam ihm vor, als wäre Rickards noch zappeliger als sonst. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und schien sich krampfhaft beherrschen zu müssen, um nicht das Gesicht zu verziehen – als ob er Hämorrhoiden hätte. »So«, sagte der Herrgott und schenkte ihnen allen ein strahlendes Lächeln, »und wenn es uns jetzt auch noch gelingt, diesem Fettes-Fall auf den Grund zu gehen, dann wird hier endlich wieder Normalität einkehren!«
    Steel nickte bedächtig und murmelte etwas in der Art, dass DI Insch sich bei der Aufklärung dieses Verbrechens glänzend bewähre. »Hervorragend.« Der Polizeipräsident nahm an seinem Schreibtisch Platz. »Dann kann ich also davon ausgehen, dass wir eine schöne wasserdichte Anklage zustande bekommen?«
    »Nun ja« – Steels Stimme klang wie eine Mischung aus Darth Vader und einer Bandschleifmaschine –, »natürlich muss ich weiter meiner Aufsichtspflicht nachkommen, aber Insch genießt mein volles Vertrauen.« So würde sie sich das Verdienst anrechnen können, wenn er Erfolg hatte, und ihm die Schuld in die Schuhe schieben können, falls er versagte.
    »Gewiss. Nun, angesichts der jüngsten ›Schwierigkeiten‹ würde ich mir wünschen, dass Sie in diesem Fall Nägel mit Köpfen machen, Inspector. Ich will nicht, dass er in einem ähnlichen Fiasko endet wie die Sache mit Rob Macintyre.« Er griff nach einem silbernen Brieföffner und hielt ihn mit zwei Fingern an der Spitze, als wollte er ihn nach jemandem werfen. »Ach, und was Sie betrifft, DS McRae …«
    Logan ahnte nichts Gutes. »Ja, Sir?«
    »Es kommt nicht oft vor, dass ich innerhalb einer Woche über die Suspendierung und die Belobigung ein und desselben Beamten zu entscheiden habe. Ich werde Sie im Auge behalten.«
    »Äh … danke, Sir.« Aber Logan war sich nicht ganz sicher, ob das gerade ein Lob oder eine Drohung gewesen war.
    Logan und Rickards kamen noch nicht einmal bis zur Treppe, ehe das Unheil in Gestalt von DC Rennie über sie hereinbrach. »Hab Sie schon überall gesucht! Detective Inspector Insch bittet Sie, ihm baldmöglichst die Ehre Ihres Besuches zu erweisen.«
    »Was hat er wirklich gesagt?«
    »Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Arsch Richtung Einsatzzentrale bewegen, aber dalli, und bringen Sie PC Sado …« Er hielt inne, machte einmal »ahem« und setzte erneut an: »… und bringen Sie PC Rickards mit.«
    Logan schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s; wir sollten eigentlich gar nicht hier sein.« Wenn DI Steel ihn nicht um halb neun angerufen und ihm gesagt hätte, er solle ins Präsidium kommen, um sich vom Chef den Kopf tätscheln zu lassen, würde er jetzt noch im Bett liegen und seinen Rausch ausschlafen – denn nach dem Curry gestern Abend war es noch sehr spät und feuchtfröhlich geworden. »Ich bin am …« – er zählte drei Tage an den Fingern ab – »… am Samstag wieder hier.«
    Rennie setzte ein gequältes Lächeln

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