Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
auf. »Er hat aber gesagt ›so bald wie möglich‹.«
    Logan seufzte. »Natürlich hat er das gesagt.«
    DI Insch war ins Gespräch mit der Teamassistentin vertieft, als Logan mit seinem Trupp fröhlicher Gesellen in Uniform hereinmarschierte. Sie warteten vor der Weißwandtafel auf ihn. Es dauerte nicht lange, da fing Rennie an, mit seiner glänzenden schauspielerischen Leistung im Mikado zu prahlen, und dass er sich vor den Avancen von Sophie, Anna und Liz kaum retten könne. »Also, wenn ich es richtig anstelle«, meinte er, »dann kann ich mich auf einen flotten Dreier gefasst machen. Vielleicht sogar einen Vierer, wenn ich Glück habe.«
    Rickards schnaubte verächtlich. »Hast du etwa noch nie einen Dreier geschoben?«
    »Na ja …« Rennie trat von einem Fuß auf den anderen und senkte den Blick auf die schmutzigen graugrünen Teppichfliesen. »Nee.«
    »Wie läuft’s denn so?«, fragte Logan, um rasch das Thema zu wechseln, ehe irgendjemand ihn fragen konnte. »Mit den Proben und so, meine ich …«
    »Besser. So richtig toll sind wir noch nicht – na ja, abgesehen von Debs. Wir anderen stolpern immer noch über die Bühne wie ein Haufen besoffene Teletubbies.«
    Logan lachte. »Ja, Jackie hat auch gesagt, ihr wärt noch ein bisschen ›durchwachsen‹.« Rennie sah ihn verdutzt an, weshalb Logan erklärend hinzufügte: »Die Probe am Sonntag? Als Sie Ihre Wette verloren haben? Die zwanzig Pfund?«
    »Nee.« Rennie schüttelte den Kopf. »Wir proben montags, mittwochs und freitags. Sind Sie sicher, dass sie … ach so, Sonntag – ja, klar. Doch, ja, Sonntag.« Er klatschte sich an die Stirn. »Natürlich. Na, Sie kennen mich ja – Gedächtnis wie ein Sieb. Sonntag. Klar.«
    »Rennie, bewegen Sie Ihren Hintern hierher!« Es war DI Insch, der grimmig über den Rand des Berichts in seiner Hand hinwegstarrte. Der Constable trabte zu ihm hinüber, und nachdem sie ein paar halblaute Worte gewechselt hatten, verließ er die Soko-Zentrale mit einem neuen Auftrag. Insch drückte der Teamassistentin den Bericht in die Hand und wuchtete seinen massigen Leib von der Schreibtischkante. »Sergeant McRae, ich versuche schon den ganzen Morgen, Sie zu erreichen.«
    Logan nickte. »Wir waren beim Polizeipräsidenten, Sir, und Sie wissen ja, wie er ist, wenn ein Handy losgeht, während …«
    »In mein Büro, Sergeant, und bringen Sie Ihren Constable mit.«
    Der Inspector wartete, bis sie alle in seinem Zimmer waren, und befahl dann Rickards, die Tür zu schließen. Er ließ sich in den großen schwarzen Ledersessel hinter seinem Schreibtisch sinken und starrte die beiden schweigend an. »Wo«, fragte er, »ist Ihr Lagebericht von gestern? Er hätte heute Morgen auf meinem Schreibtisch liegen sollen.« Dazu tippte er mit einem dicken Wurstfinger auf die Platte.
    »Wir hatten eine Menge Einbruchsanzeigen zu …«
    »Ist mir egal. Wenn ich Sie mit einem Auftrag losschicke, erwarte ich verdammt noch mal, dass Sie den Auftrag erledigen!« Sein Gesicht nahm schon wieder diese allzu vertraute rötliche Färbung an.
    Rickards verstieß gegen die eiserne Regel, indem er sich zu verteidigen suchte. »Das ist nicht fair! Wir haben gestern zweiundsechzig Einbrüche aufgeklärt und eine Belobigung vom Polizeipräsi…«
    »Habe ich Sie um Ihre Meinung gebeten, Constable?« Seine Stimme war plötzlich bedrohlich leise.
    Rickards straffte die Schultern und baute sich mit seinen ganzen ein Meter fünfundsechzig Körpergröße vor Insch auf. »Bei allem Respekt …« Logan trat ihm ans Schienbein, bevor er sie alle in noch größere Schwierigkeiten bringen konnte. Der Constable klappte den Mund zu, während Insch sich in einen gewaltigen Ausbruch rechtschaffenen Zorns hineinsteigerte.
    »Wagen Sie es ja nicht, mir noch einmal mit ›Bei allem Respekt‹ zu kommen, Rickards! Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann sagen Sie’s gefälligst.« Er hievte sich aus dem Sessel hoch und baute sich vor dem Constable auf.
    »Nein, Sir, tut mir leid, Sir. Nichts.«
    » SAGEN SIE’S !«
    Logan hoffte inständig, dass Rickards so klug wäre, seine große Klappe zu halten. War er aber nicht. »Sir, wir haben gestern eine ganze Menge Verbrechen aufgeklärt. Wir haben Eigeninitiative gezeigt – der Polizeipräsident hat gesagt, wir machen der Truppe Ehre!«
    »Ach ja, hat er das?« Inzwischen hatte Insch sich von Scharlachrot zu Dunkellila verfärbt, und Logans Blick wurde unwiderstehlich von der pochenden Ader in der Stirn des Inspectors angezogen. Es

Weitere Kostenlose Bücher