Der ewige Gaertner
, Sandy «,hast du mir freundlicherweise erklärt, » in dem unsere Kindheit nicht mehr als Ausrede herhalten kann . Das Problem in Ihrem Fall ist nur , dass Sie dieses Alter erst mit fünfundneunzig erreichen werden .«
Er fuhr fort. Wieder ganz auf der Höhe.
»Was für eine Verschwörung das im Einzelnen ist, die Justin sich ausgedacht hat, und was wir damit zu tun haben, wir hier im Hochkommissariat – ob wir mit den Freimaurern, den Jesuiten, dem Ku-Klux-Klan oder der Weltbank unter einer Decke stecken –, das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass er irgendwo da draußen ist. Er hat bereits einige schwerwiegende Andeutungen gemacht, er ist immer noch sehr überzeugend, sehr sympathisch – wann war er das nicht? –, und es ist durchaus möglich, dass er morgen oder in drei Monaten plötzlich hier auftaucht.« Woodrows Stimme wurde wieder hart. »Für diesen Fall ergeht an Sie alle – gemeinsam und an jeden Einzelnen von Ihnen – die Anweisung – nein, Ghita, ich fürchte, das ist keine Bitte, sondern ein strikter Befehl – welche Gefühle auch immer Sie privat für Justin hegen mögen – und glauben Sie mir, ich sehe das nicht anders, er ist ein angenehmer, freundlicher, großzügiger Zeitgenosse, das wissen wir alle – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit – mich zu informieren. Oder Porter, wenn er wieder da ist. Oder –« ein Blick in dessen Richtung – »Mike Mildren.« Beinahe hätte er Mildred gesagt. »Oder, sollte es mitten in der Nacht geschehen, den Diensthabenden hier im Hochkommissariat, und zwar unverzüglich . Bevor die Presse oder die Polizei oder sonstwer an ihn rankommt – informieren Sie uns .«
Ghitas Augen, heimlich von ihm beobachtet, wirkten dunkler und schmachtender denn je, Donohues wehleidiger. Die der unattraktiven Sheila waren hart wie Diamant und auch genauso ungerührt. »Zur besseren Verständigung – und aus Sicherheitsgründen – hat London Justin den Codenamen Holländer gegeben. Wie der Fliegende Holländer. Sollte er Ihnen rein zufällig – das mag weit hergeholt klingen, aber wir haben es hier mit einem schwer gestörten Menschen zu tun, dem unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung stehen – sollte er Ihnen also rein zufällig über den Weg laufen – direkt, indirekt, gerüchteweise oder wie auch immer – oder sollte er das bereits getan haben – dann greifen Sie in seinem und auch in unserem Interesse auf der Stelle zum Telefon und sagen: ›Es geht um den Holländer, der Holländer tut dies oder das, ich habe einen Brief vom Holländer, er hat mich gerade angerufen, mir ein Fax oder eine E-Mail geschickt, er sitzt hier vor mir in meinem Sessel.‹ Sind wir uns da alle einig? Fragen. Ja, Barney?«
»Sie sprachen von ›schwerwiegenden Andeutungen‹. Wem gegenüber? Und welchen Inhalts?«
Das war ein heikles Thema. Woodrow hatte über Porter Coleridges abhörsicheres Telefon ausführlich mit Pellegrin darüber gesprochen. »Ein Muster lässt sich dahinter kaum erkennen. Er beschäftigt sich mit pharmazeutischen Fragen. Soweit wir das verstehen, bildet er sich ein, dass die Hersteller – und die Erfinder – eines bestimmten Medikaments für den Mord an Tessa verantwortlich sind.«
»Er denkt, man habe ihr nicht die Kehle durchgeschnitten? Er hat doch ihre Leiche gesehen!« Barney wieder, entrüstet.
»Ich fürchte, die Sache mit dem Medikament geht auf ihren traurigen Aufenthalt hier im Krankenhaus zurück. Das Zeug hat ihr Kind getötet. Das war der erste Schuss, den die Verschwörer abgegeben haben. Und als Tessa sich bei den Herstellern beschwert hat, haben sie sie auch noch umgebracht.«
»Ist er gefährlich?« Donohues Sheila stellt die Frage, vermutlich um allen Anwesenden zu demonstrieren, dass sie auch nicht mehr weiß als die anderen.
»Er könnte gefährlich werden. So verlautet es aus London. Sein Hauptziel ist das pharmazeutische Unternehmen, das das Gift hergestellt hat. Dann kommen die Wissenschaftler, die es entwickelt haben. Dann die Leute, die es geliefert haben, in diesem Fall also die Firma hier in Nairobi, die es importiert, und das wiederum bedeutet ThreeBees, die wir demnach wohl warnen sollten.« Keinerlei Reaktion von Donohue. »Und lassen Sie mich bitte noch einmal betonen, dass wir es mit einem scheinbar rational denkenden und besonnenen britischen Diplomaten zu tun haben. Erwarten Sie nicht irgendeinen Verrückten mit Asche im Haar und gelben Strumpfbändern und Schaum vorm Mund. Nach
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