Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
besprechen gibt.«
Ich seufzte. »Nun gut. Ich werde gleich kommen.«
Der Soldat eilte den Gang hinunter.
Schließlich, zögernd, gesellte ich mich zu den anderen Eroberern. All die bedeutenden Männer waren anwesend, sie lümmelten sich auf den Kissen und feierten ihren Sieg. König Rigenos war da und so betrunken, daß ich ihn beneidete. Und, zu meiner Erleichterung, war Katorn nicht da.
Zweifellos führte er die Plünderer.
Als ich die Halle betrat, brachen die Marschälle in Jubel aus und hoben ihre Weinbecher, um mich zu begrüßen.
Ich beachtete sie nicht und ging dorthin, wo der König alleine saß und in die Luft starrte.
»Ihr hattet den Wunsch, weitere Pläne mit mir zu besprechen«, sagte ich. »Seid Ihr sicher ...?«
»Ah, mein Freund Erekose. Der Unsterbliche. Der Held. Der Retter der Menschheit. Meinen Gruß, Erekose.« Trunken legte er eine Hand auf meinen Arm. »Ihr nehmt Anstoß an meiner unköniglichen Trunkenheit, sehe ich.«
»Ich nehme überhaupt keinen Anstoß«, sagte ich. »Ich selbst habe viel getrunken.«
»Aber Ihr - ein Unsterblicher - vertragt .« er rülpste ». vertragt Euren Schnaps .«
Ich rang mir ein Lächeln ab und sagte: »Vielleicht habt Ihr stärkeren Wein. Wenn es so ist, laßt mich kosten.«
»Sklave!« kreischte König Rigenos. »Sklave! Mehr von diesem Wein für meinen Freund Erekose!«
Ein Vorhang teilte sich, und ein zitternder Knabe der Alten erschien. Er trug einen Weinschlauch, der fast so groß war wie er selbst.
»Ich sehe, ihr habt nicht alle Kinder getötet«, bemerkte ich.
König Rigenos kicherte. »Nicht, solange sie noch von Nutzen sind.«
Ich nahm dem Kind den Weinschlauch ab und nickte ihm zu. »Du kannst gehen.« Ich hob den Schlauch und hielt die Öffnung an meinen Mund, und ich trank hastig. Aber immer noch konnte der Wein meine Gedanken nicht betäuben. Ich schleuderte den Beutel beiseite, und er fiel schwer zu Boden und versprühte Wein über die Teppiche und Kissen, die den Boden bedeckten.
König Rigenos kicherte immer noch. »Gut! Gut!«
Diese Menschen waren Wilde. Plötzlich wünschte ich mir, wieder John Daker zu sein. Der gelehrte, unzufriedene John Daker, mit seinem gleichförmigen, abgeschlossenen Leben, in dem es nichts als Bücher gab.
Ich wandte mich zum Gehen.
»Bleibt, Erekose. Ich werde Euch ein Lied singen. Es ist ein schmutziges Lied über die schmutzigen Alten .« »Morgen ...«
»Es ist schon Morgen.«
»Ich muß ruhen .«
»Ich bin Euer König, Erekose. Mir verdankt Ihr Euren Körper. Vergeßt das nicht!«
»Ich habe es nicht vergessen.«
Die Türen der Halle sprangen auf, und sie schleppten das Mädchen herein.
Katorn kam als erster, und er grinste wie ein zufriedener Wolf.
Sie war ein schwarzhaariges, elfengesichtiges Mädchen. Ihre fremdartigen Züge waren zu einer Maske erstarrt, um die Furcht nicht zu zeigen. Sie besaß eine seltsame, wechselhafte Schönheit, die immer vorhanden war, aber sich mit jedem Atemzug zu ändern schien. Sie hatten ihre Kleider zerfetzt, und Gesicht und Arme waren mit Platzwunden bedeckt.
»Erekose!« Katorn ließ seine Männer vorgehen. Auch er war sehr betrunken. »Erekose - Rigenos, mein Lord König - , seht!«
Der König blinzelte und betrachtete das Mädchen voller Abscheu. »Warum sollten wir uns für eine Hure der Alten interessieren? Verschwinde, Katorn. Mach mit ihr, was du willst, aber sorge dafür, daß sie nicht mehr lebt, wenn wir Paphanaal verlassen.«
»Nein!« lachte Katorn. »Seht! Seht sie doch an!«
Der König zuckte die Achseln und betrachtete den Wein in seinem Becher.
»Warum habt Ihr sie hierhergebracht, Katorn?« erkundigte ich mich ruhig.
Katorn schüttelte sich vor Lachen. Seine dicken Lippen klafften auseinander, und er brüllte in unsere Gesichter. »Ihr wißt nicht, wer sie ist, soviel ist klar!«
»Schaff die Hure fort, Katorn!« Die Stimme des Königs hob sich in trunkenem Unwillen.
»Mein Lord König - dies -, dies ist ERMIZHAD!«
»Was?« Der König beugte sich vor und starrte auf das Mädchen. »Was? Ermizhad, diese Hure! Ermizhad von den Geisterwelten!«
Katorn nickte. »Eben diese.«
Der König wurde nüchterner. »Sie hat viele Sterbliche in den Tod gelockt, habe ich gehört. Für ihre lüsternen Verbrechen soll sie unter Qualen sterben. Den Scheiterhaufen für sie.«
Katorn schüttelte den Kopf. »Nein, König Rigenos - wenigstens nicht gleich. Habt Ihr vergessen, daß sie Prinz Arjavhs Schwester ist?«
Der König nickte mit
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