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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Banner flatterten träge im Wind.
    Es waren siebenhundert Divisionen, je hundert Divisionen wurden von einem Marschall befehligt, der als Kommandanten seine Hauptleute hatte, von denen jeder fünfundzwanzig Divisionen befehligte und seine Ritter, die je eine Division beaufsichtigten.
    Der Wein hatte geholfen, die Erinnerungen an die Schlacht zu dämpfen, und ich fühlte die Rückkehr meines alten Stolzes, als ich die Paladine und Armeen der Menschheit vor mir versammelt sah. Ich sprach sie an:
    »Generäle, Hauptleute, Ritter und Krieger der Menschheit, ihr habt mich als einen siegreichen Heerführer kennengelernt.« »Aye!« brüllten sie jubelnd.
    »Wir werden auch hier siegreich sein und überall in Mernadin. Geht nun und durchsucht, mit aller Vorsicht, diese Häuser nach Alten. Aber seid umsichtig. In dieser Stadt könnte sich ein Heer verbergen, bedenkt das!«
    Graf Roldero meldete sich aus der ersten Reihe. »Und Beute, Lord Erekose. Was ist damit?«
    König Rigenos winkte mit der Hand. »Nehmt, was euch gefällt. Aber seid dessen eingedenk, was Erekose euch sagte - achtet auf solche Dinge wie vergiftete Nahrung. Selbst die Weinbecher könnten mit Gift bestrichen sein. Alles in dieser verfluchten Stadt könnte vergiftet sein!«
    Die Divisionen marschierten an uns vorüber, jede in eine andere Richtung.
    Ich sah sie gehen und dachte, wenn diese Stadt sie auch in ihr Herz eindringen ließ, willkommen waren sie nicht. Ich fragte mich, was wir in Paphanaal finden würden. Fallen?
    Heckenschützen? Alles vergiftet, wie Rigenos gesagt hatte?
     
    Wir fanden eine Stadt voller Frauen. Nicht ein Mann der Alten war zurückgeblieben. Nicht ein Knabe älter als zwölf. Kein alter Mann, gleich welchen Alters.
    Wir hatten sie alle auf dem Meer getötet.

XIV
    ERMIZHAD
    Ich erfuhr nicht, wie sie die Kinder töteten. Ich bat König Rigenos, den Befehl nicht zu geben. Ich beschwor Katorn, sie zu schonen - sie aus der Stadt zu treiben, wenn es sein mußte, sie aber nicht zu töten.
    Aber die Kinder wurden getötet. Ich weiß nicht wie viele.
     
    Wir hatten den Palast übernommen, der Graf Baynahn gehört hatte. Er war, so erfuhren wir, der Hüter der Stadt gewesen.
    Ich schloß mich in meinen Zimmern ein, während draußen das Morden weiterging. Ich dachte mit haßvollem Spott, daß sie sich, trotz all ihres Geschwätzes vom ›Abschaum der Alten‹, nicht zu schade waren, die Frauen zu vergewaltigen.
    Es gab nichts, was ich hätte tun können. Ich wußte nicht einmal, ob es etwas gab, das ich hätte tun müssen. Ich war von Rigenos gerufen worden, um für die Menschheit zu kämpfen, nicht, um über sie zu richten. Ich war damit einverstanden gewesen, seinem Ruf zu folgen - zweifellos aus einem Grund. Aber wenn es je einen gegeben hatte, hatte ich ihn vergessen.
    Ich saß in einem Zimmer, das mit zierlichen Möbeln und feinen, leichten Teppichen an Wänden und Boden, wunderschön eingerichtet war. Ich betrachtete die Kunstfertigkeit der Alten und nippte an dem aromatischen Wein der Alten, und ich versuchte die Schreie der Kinder zu überhören, die in ihren Betten gemordet wurden.
    Ich blickte auf das Schwert Kanajana, das ich in eine Ecke gelehnt hatte, und ich haßte das vergiftete Ding. Ich hatte mich meiner Rüstung entledigt und war allein.
    Und ich trank mehr Wein.
    Aber der Wein der Alten schmeckte nach Blut, und ich schleuderte den Becher beiseite und fand einen Schlauch, den Roldero mir gegeben hatte und goß den bitteren Wein in mich hinein.
    Aber ich wurde nicht betrunken. Ich konnte die Schreie in den Straßen nicht überhören. Ich konnte die flackernden Schatten nicht übersehen, die durch die Vorhänge drangen, die ich vor die Fenster gehängt hatte. Ich wurde nicht betrunken, und deshalb konnte ich auch nicht schlafen, denn ich wußte, was meine Träume sein würden und ich fürchtete diese fast so sehr, wie die Folgen dessen, was wir in Paphanaal taten.
    Warum war ich hier? Oh, warum war ich hier?
    Vor meiner Tür war ein Geräusch, und dann klopfte es.
    »Herein«, sagte ich.
    Niemand kam. Meine Stimme war zu leise gewesen.
    Wieder das Klopfen.
    Ich erhob mich und ging schwankend zur Tür.
    »Könnt ihr mich nicht in Frieden lassen?«
    Ein furchtsamer Soldat der Königlichen Garde stand vor mir. »Lord Erekose, vergebt mir die Störung, aber ich habe eine Nachricht von König Rigenos.«
    »Welche Botschaft?« fragte ich ohne Neugier.
    »Er möchte, daß Ihr Euch zu ihm gesellt. Er sagt, daß es noch Dinge zu

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