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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Eurer Zukunft stammte. Aber jetzt bin ich nicht mehr sicher. Vielleicht komme ich aus Eurer Vergangenheit - und diese Welt befindet sich, im Verhältnis zu dem, was ich das ›zwanzigste Jahrhundert‹ nenne, in der fernen Zukunft?«
    »Diese Welt ist sehr alt«, stimmte sie zu.
    »Gibt es Berichte über eine Zeit, in der nur Menschen die Erde bewohnten?«
    »Solche Aufzeichnungen haben wir nicht«, lächelte sie. »Es gibt den leisen Widerhall einer Sage, die Andeutung einer Legende, in der behauptet wird, daß es eine Zeit gab, als nur die ALTEN die Erde bewohnten. Mein Bruder hat sich damit beschäftigt. Er weiß mehr darüber.«
    Ich erschauerte. Ich wußte nicht warum, aber mein Herz schien zu Eis zu werden. Ich konnte die Unterhaltung nicht fortsetzen, obwohl ich es wollte.
    Sie schien mein Unbehagen nicht bemerkt zu haben.
    Schließlich sagte ich: »Ein Tag der Omen, Madam. Ich hoffe, bald wieder mit Euch sprechen zu können.« Ich verneigte mich und kehrte in meine Kabine zurück.

XVI
    AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM KÖNIG
    In dieser Nacht schlief ich ohne meine übliche Kanne Wein, die mich in tiefen Schlaf versetzen sollte. Ich tat es absichtlich, wenn auch ungern.
     
    »EREKOSE ...«
    Ich hörte die Stimme rufen, wie sie einst John Daker gerufen hatte. Aber diesmal war es nicht die Stimme von König Rigenos. »Erekose .«
    Diese Stimme war melodischer.
    Ich sah grünen, wogenden Wald und hohe grüne Hügel und Täler und Burgen und herrliche Tiere, deren Namen ich nicht kannte .
    »Erekose? Mein Name ist nicht Erekose«, sagte ich. »Ich bin Prinz Corum. Prinz Corum - Prinz Corum Bannan Fluruun mit dem Scharlachroten Mantel - und ich suche mein Volk. Oh, wo ist mein Volk? Warum gibt es kein Ende dieser Mühsal?«
    Ich ritt auf einem Pferd. Das Pferd trug Decken aus gelbem Samt und war beladen mit Körben, zwei Speeren, einem schlichten runden Schild, einem Bogen und einem Köcher mit Pfeilen. Ich trug einen spitzen Silberhelm und ein doppeltes Kettenhemd, die untere Lage war Messing, die obere Silber. Und ich trug ein langes, starkes Schwert, aber es war nicht das Schwert Kanajana . »Erekose .«
    »Ich bin nicht Erekose .« »Erekose!«
    »Ich bin John Daker!« »Erekose!«
    »Ich bin Jerry Cornelius.« »Erekose!«
    »Ich bin Konrad Arflane.«
    »Erekose!«
    »Was wollt ihr?« fragte ich.
    »Wir wollen Eure Hilfe!«
    »Ihr habt meine Hilfe!«
    »Erekose!«
    »Ich bin Karl Glogauer!«
    »Erekose!«
    Die Namen waren unwichtig. Ich wußte es jetzt. Nur die Tatsache zählte. Die Tatsache, daß ich ein Geschöpf war, das nicht sterben konnte. Ein Geschöpf der Ewigkeit. Dazu verdammt, viele Gestalten zu haben, bei vielen Namen gerufen zu werden und immer zu kämpfen .
    Und vielleicht hatte ich mich geirrt. Vielleicht war ich kein wirklicher Mensch, sondern nahm nur die Merkmale des Körpers an, in dem ich gefangen war.
    Es schien mir, daß ich schrie in meiner Not. Was war ich? Was war ich? Wenn ich kein Mensch war .?
    Die Stimme rief immer noch, aber ich weigerte mich, sie zu hören. Wie ich mir wünschte, daß ich sie schon anfangs nicht beachtet hätte, als ich in meinem gemütlichen Bett lag, in der bequemen Persönlichkeit eines John Daker ...
     
    Ich erwachte und ich schwitzte. Ich hatte nichts Wichtiges über mich und meinen Ursprung erfahren. Wenn möglich, war ich noch verwirrter als zuvor.
    Es war immer noch Nacht, aber ich wagte nicht, wieder einzuschlafen.
    Ich blickte in die Dunkelheit. Ich erkannte die Vorhänge vor den Fenstern, den weißen Bettbezug, meine Frau neben mir ...
    Ich schrie.
    »EREKOSE - EREKOSE - EREKOSE .«
    »Ich bin John Daker!« schrie ich. »Seht - ich bin John Daker!«
    »Erekose .«
    »Ich kenne diesen Namen nicht, Erekose. Mein Name ist Elric, Prinz von Melnibone. Elric, der Mörder seines Volkes. Man kennt mich unter vielen Namen .«
    Viele Namen - viele Namen - viele Namen .
    Wie war es möglich, Dutzende verschiedener Personen zur gleichen Zeit zu sein. Ziellos von einem Zeitalter zum anderen zu wandern. Die Erde selbst zu verlassen, um dorthin zu gehen, wo die Sterne funkelten?
    Ein Rauschen hüllte mich ein, und ich stürzte durch einen finsteren, luftleeren Raum, tiefer, tiefer, tiefer. Und da war nichts im Universum als Wolken aus Gas. Keine Schwerkraft, keine Farbe, keine Luft, kein denkendes Wesen, außer mir - und vielleicht, irgendwo, noch eines .
    Wieder schrie ich.
    Und ich weigerte mich, noch weiter vorzudringen.
     
    Welcher Art mein Schicksal auch immer

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