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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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GOLD VERSCHWAND. DIE ARMEEN MARSCHIERTEN UM DIE HÜGEL HERUM, STIEGEN HINAUF UND HERUNTER, MARSCHIERTEN IN ALLEN RICHTUNGEN DURCH DAS TAL. SIE SANGEN VIELE VERSCHIEDENE LIEDER, ABER EIN LIED DRANG BIS ZU MIR.
    »ALLE REICHE ZERFALLEN, JEDE ZEIT VERGEHT, ALLE MÜHEN SIND VERGEBENS, ALLE KÖNIGE STÜRZEN, ALLE HOFFNUNG STIRBT, ABER TANELORN BLEIBT UNSER TANE-LORN BLEIBT .«
    EIN EINFACHES SOLDATENLIED, ABER MIR BEDEUTETE ES ETWAS - ETWAS WICHTIGES. WAR ICH EINST AN DIESEM ORT TANELORN GEWESEN? ODER HATTE ICH DANACH GESUCHT?
    ICH KONNTE NICHT HERAUSHÖREN, WELCHES DER HEERE DAS LIED SANG. ABER ES VERKLANG BEREITS.
    »ALLE WORTE VERGEHEN, VERKLINGEN IN DER NACHT, ABER TANELORN BLEIBT UNSER TANELORN BLEIBT .«
    TANELORN.
    DAS GEFÜHL EINES VERLUSTES, DAS ICH BEI TRENNUNG VON ERMIZHAD EMPFUNDEN HATTE, ERWACHTE IN MIR -UND ICH BRACHTE ES MIT TANELORN IN VERBINDUNG.
    ES SCHIEN MIR, DASS, WENN ICH TANELORN FINDEN KONNTE, ICH AUCH DEN SCHLÜSSEL ZU MEINEM SCHICKSAL FINDEN WÜRDE, EIN MITTEL, UM MEIN ELEND ZU BEENDEN .
    PLÖTZLICH STAND EINE ANDERE GESTALT UNTER DER LEEREN FAHNE, UND IMMER NOCH MARSCHIERTEN DIE ARMEEN DURCH DAS TAL, UND DIE STÄDTE UND DÖRFER BRANNTEN.
    ICH BETRACHTETE DIE GESTALT.
    »ERMIZHAD!«
    ERMIZHAD LÄCHELTE TRAURIG. »ICH BIN NICHT ERMIZ-HAD! SO, WIE IHR EINE SEELE UND VIELERLEI GESTALTEN HABT, HAT ERMIZHAD EINE GESTALT, ABER VIELERLEI SEELEN!«
    »ES GIBT NUR EINE ERMIZHAD!«
    »JA, ABER VIELE, DIE IHR ÄHNLICH SIND.«
    »WER SEID IHR?«
    »ICH BIN ICH.«
    ICH WANDTE MICH AB. ICH WUSSTE, DASS SIE DIE WAHRHEIT SAGTE UND NICHT ERMIZHAD WAR, ABER ICH KONNTE ES NICHT ERTRAGEN, IN ERMIZHADS GESICHT ZU BLIK-KEN; ICH WAR DAS RÄTSEL ÜBERDRÜSSIG.
    DANN SAGTE ICH ZU IHR: »WISST IHR VON TANELORN?«
    »VIELE WISSEN VON TANELORN. VIELE HABEN DANACH GESUCHT. ES IST EINE ALTE STADT. ES HAT DIE EWIGKEITEN ÜBERDAUERT.«
    »WIE KANN ICH TANELORN FINDEN?«
    »NUR IHR KÖNNT DIESE FRAGE BEANTWORTEN, HELD.«
    »WO LIEGT TANELORN? AUF URLIKS WELT?«
    »TANELORN EXISTIERT IN VIELEN SPHÄREN, AUF VIELEN EBENEN, AUF VIELEN WELTEN, DENN TANELORN IST EWIG. MANCHMAL VERBORGEN, MANCHMAL ALLEN OFFENBAR -WENN DIE MEISTEN AUCH DAS WESEN DIESER STADT NICHT ERKENNEN - TANELORN BEHERBERGT VIELE HELDEN.«
    »WERDE ICH ERMIZHAD FINDEN, WENN ICH TANELORN FINDE?«
    »IHR WERDET FINDEN, WAS IHR WIRKLICH FINDEN WOLLT.
    ABER ZUERST MÜSST IHR WIEDER DAS SCHWARZE SCHWERT ERGREIFEN.«
    »WIEDER? HABE ICH SCHON EINMAL EIN SCHWARZES SCHWERT GETRAGEN?«
    »OFT.«
    »UND WO WERDE ICH DAS SCHWARZE SCHWERT FINDEN?«
    »IHR WERDET ES KENNEN. IMMER WERDET IHR DAS SCHWARZE SCHWERT KENNEN, DENN ES ZU TRAGEN IST EUER SCHICKSAL UND EUER UNGLÜCK.«
    UND DANN WAR AUCH SIE VERSCHWUNDEN.
    ABER DIE ARMEEN MARSCHIERTEN WEITER, UND DAS TAL BRANNTE, UND ÜBER MEINEM KOPF WEHTE DIE STANDARTE OHNE WAPPEN.
    DANN ERSCHIEN, WO SIE GESTANDEN HATTE, ETWAS, DAS NICHT MENSCHLICH WAR, EIN SCHATTEN, DER LANGSAM GESTALT ANNAHM.
    UND ICH ERKANNTE DIESEN SCHATTEN. ES WAR DAS SCHWARZE SCHWERT. EIN GEWALTIGES, SCHWARZES BREITSCHWERT, MIT EINGRAVIERTEN RUNEN VON FURCHTBARER BEDEUTUNG.
    ICH ZUCKTE ZURÜCK.
    »NEIN! NIEMALS WIEDER WERDE ICH DAS SCHWARZE SCHWERT TRAGEN!«
    UND EINE HÖHNISCHE STIMME, BOSHAFT UND WEISE ZUGLEICH, DRANG AUS DER KLINGE.
    »DANN WIRST DU NIEMALS FRIEDEN FINDEN!«
    »FORT!«
    »ICH BIN DEIN - NUR DEIN. DU BIST DER EINZIGE STERBLICHE, DER MICH TRAGEN KANN!«
    »ICH WILL NICHT!«
    »DANN ERTRAGE WEITERHIN DEIN LEID!«
    Ich erwachte schreiend. Ich schwitzte.
    Meine Kehle und mein Mund waren ausgedörrt.
    Das Schwarze Schwert. Jetzt kannte ich den Namen. Ich wußte, daß es irgendwie mit meinem Schicksal verbunden war.
    Aber der Rest - war es nur ein Alptraum gewesen? Oder eine verschlüsselte Botschaft? Ich wußte es nicht.
    In der Dunkelheit streckte ich einen Arm aus und berührte warme Haut.
    Ich war zu Ermizhad zurückgekehrt!
    Ich preßte den nackten Körper an mich. Ich neigte den Kopf, um die Lippen zu küssen.
    Lippen hoben sich mir entgegen. Gierige Lippen, heiß und rissig. Der Körper drängte sich gegen mich. Eine Frau begann Obszönitäten zu flüstern.
    Mit einem Fluch zuckte ich zurück. Wut und Enttäuschung tobten in mir. Es war nicht Ermizhad. Eine der Frauen aus Rowenarc war in mein Bett geschlüpft, während ich mit meinen furchtbaren Träumen kämpfte.
    Verzweiflung schüttelte mich. Ich schluchzte. Die Frau lachte.
    Und dann ergriff etwas von mir Besitz - ein Gefühl, das mir fremd war und mich dennoch ganz erfüllte.
    Ungestüm

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