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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Pferd. »Flamadin muß seinen Hunger stillen. Dann wird er das Schwert ergreifen. Dann kann er den Schlag führen, der das Chaos aus seinen Grenzen befreit!«
    »Solltet Ihr nicht noch ein wenig warten, hohe Frau«, gab von Bek kühl zu bedenken, »so daß Eure Anhänger diesem Ereignis beiwohnen können. Ihr habt ihnen ein Schauspiel versprochen, kann ich mich erinnern .«
    »Jene Schafe!« wehrte sie verächtlich ab. Sie grinste, als sie ihre nächsten Worte an Alisaard richtete. »Sie haben sich hier als nutzlos erwiesen. Ich sandte sie nach Adelstane. Dort rennen sie gegen die Mauern an und sind glücklich. Bald werden diejenigen, die am Leben bleiben, sich mit Euren Schwestern vergnügen! Nun Flamadin, geliebter toter Bruder. Du wirst absteigen. Du weißt noch, was du tun mußt?«
    »Ich weiß.«
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, während er aus dem Sattel glitt und die ersten schlurfenden Schritte in meine Richtung tat. Ganz am Rande nahm ich wahr, daß Alisaard etwas an von Bek weiterreichte, der mir am nächsten stand. Sharadim hatte nichts bemerkt. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem wiedererstandenen Leichnam des Bruders, den sie ermordet hatte. Als er näher kam, fiel mir der Verwesungsgeruch auf, den er verströmte. War das der Körper, der meine Seele aufnehmen sollte?
    Von Beks Hand berührte meine Finger. Ich umfaßte die pulsierende Wärme des Actorios. Dieser Stein war unser einziger Schild gegen die Magie in diesem Reich.
    Flamadins tote Finger tasteten nach meinem Gesicht. Ich hob abwehrend die Arme, immer noch unfähig, meine Beine aus dem sie umgebenden Fels zu befreien. Ein merkwürdiges, ausdrucksloses Lächeln verzog Flamadins Lippen, mehr eine im Tod erstarrte Grimasse als ein Ausdruck der Freude. Der Atem aus seinem Mund stank.
    »Gib mir deine Seele, Held. Ich muß sie trinken, und dann werde ich wieder vollständig sein .«
    Ohne zu überlegen hob ich den Actorios und schmetterte ihn gegen diese halb verweste Stirn. Er schien sich in das Fleisch einzubrennen. Flamadin blieb stehen, wo er war, und gab eine Art schluckendes Geräusch von sich. An seiner Stirn war ein leuchtendes Mal, wo der Stein ihn berührt hatte.
    »Was ist das? Was ist das?« schrie Balarizaaf mit einer Stimme, in der enttäuschte Bösartigkeit schwang. »Es darf keine Verzögerungen geben! Nicht jetzt. Eile! Tu, was getan werden muß!«
    Wieder griff Flamadin nach mir. Ich machte mich bereit, einen zweiten Schlag zu führen, aber dann kam mir ein anderer Gedanke. Mit dem pulsierenden Actorios beschrieb ich um mich herum einen Kreis auf dem roten Kristall.
    »Nein!« schrie Sharadim. »Ah, der Actorios. Er hat einen Actorios! Das wußte ich nicht!«
    Der Fels um meine Beine fing an zu brodeln und Wellen zu schlagen, wobei er ein rosiges Licht verströmte. Ich machte mich frei und stand auf festem Boden. Dann warf ich von Bek den Actorios zu, mit dem Rat, es mir gleichzutun, und rannte auf die rote Mauer zu. Hinter mir stolperte Flamadin, während Sharadim kreischte: »Lord Balarizaaf! Haltet ihn auf! Er wird das Schwert erreichen!«
    Balarizaaf antwortete ungerührt: »Mir ist es gleich, wer von euch es ergreift, solange es in meinem Sinne geführt wird.«
    Das ließ mich innehalten. Tappte ich unabsichtlich in eine Falle des Chaoslords? Ich drehte mich um. Meine Freunde kamen auf mich zugelaufen, aber Flamadin war ihnen voraus. Erneut reckten sich seine Finger nach meinem Gesicht. »Ich muß trinken«, sagte er. »Ich muß deine Seele haben. Keine sonst kann mir nützen.«
    Diesmal hatte ich keinen Actorios zur Verfügung. Mit bloßen Händen wehrte ich mich gegen seinen kalten Leib, versuchte ihn wegzustoßen. Aber bei jeder Berührung fühlte ich etwas aus mir hinausströmen, das von ihm aufgesaugt wurde. Ich versuchte zurückzuweichen, aber die Kristallmauer war in meinem Rücken.
    »Held«, sagte Flamadin gierig. In seinen Augen zeigte sich ein Schimmer von Leben. »Held. Ich werde wieder ein Held sein . Ich werde besitzen, was von Rechts wegen mein ist .«
    Noch während ich mit ihm rang, wurde mir meine Kraft entzogen. Meine Freunde hatten uns erreicht. Sie mühten sich, ihn wegzuziehen, aber er klebte an mir wie ein Blutegel. Ich hörte Sharadim lachen. Dann drückte Alisaard den Actorios gegen Flamadins Hals. Er stieß ein würgendes Brüllen aus und versuchte sie abzuschütteln. Feuer schien meinen eigenen Hals zu verbrennen. Ich war entsetzt über den Grad der
    Symbiose, die ich erlebte. Schluchzend kämpfte

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