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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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mein toter Bruder Flamadin ausgegeben habt. Wißt Ihr, daß es bereits eine Legende in den Sechs Reichen gibt, bei den wenigen, die bisher Tod oder Gefangennahme entrinnen konnten? Sie glauben, Flamadin, der frühere Flamadin aus den Geschichten, wird zurückkehren, um ihnen gegen mich beizustehen. Aber Flamadin ist endlich mit seiner Schwester vereint. Wir sind vermählt. Wußtet Ihr das?
    Und wir herrschen als Ebenbürtige.« Sie lächelte. Es war ein furchtbares und böses Lächeln.
    Wie von Bek beschloß ich, ihr keine Beachtung zu schenken.
    Sie trieb ihr Pferd zu der Kristallwand und starrte in den Fels. Sie leckte sich die Lippen. »Dieses Schwert wird bald unser sein«, meinte sie. »Freust du dich schon darauf, es in beiden Händen halten zu können, Bruder?«
    »In beiden Händen«, sagte Flamadin. Seine Augen waren leer. Er schaute ins Nichts. »In beiden Händen.«
    »Er ist hungrig«, erklärte uns Sharadim in höhnisch entschuldigendem Ton. »Er ist sehr hungrig, müßt ihr wissen. Es verlangt ihn nach seiner Seele.« Und sie blickte mit boshafter, lächelnder Grausamkeit direkt in meine Augen. Ich hatte ein Gefühl, als würden mir Dolche in den Kopf gestoßen. Dennoch zwang ich mich, ihren Blick zu erwidern. Ich dachte: »›Ich bin John Daker. Geboren 1941 in London, während eines Luftangriffs. Der Name meiner Mutter war Helen. Mein Vater hieß Paul. Ich hatte keine Brüder. Keine Schwestern. Ich besuchte die Schule ...« Aber ich konnte mich nicht erinnern, wo ich eingeschult worden war. Ich versuchte, nachzudenken. Das Bild einer weißen Vorstadtstraße stand mir vor Augen. Nach dem Bombardement waren wir nach Südlondon gezogen. Norwood, oder? Aber die Schule? Wie hieß die Schule?
    Sharadim war verwirrt. Vielleicht ahnte sie, daß meine Gedanken woanders waren. Vielleicht fürchtete sie, ich könne über eine verborgene Macht verfügen, eine Möglichkeit zur Flucht.
    Sie sagte: »Ich nehme an, wir brauchen nicht noch weitere Zeit zu verschwenden, Lord Balarizaaf.«
    »Deine Kreatur«, erwiderte er, »muß des Helden Seele in sich aufnehmen, wenn auch nur für kurze Zeit. Sollte das nicht gelingen, Sha- radim, dann mußt du dein gegebenes Wort halten und selbst das Schwert ergreifen. So lautet unsere Abmachung.«
    »Und Euer Teil der Abmachung, Lord, sollte ich erfolgreich sein?« Für den Augenblick wenigstens besaß sie eine geringe Macht über diesen Gott.
    »Nun, daß du in das Pantheon des Chaos erhoben wirst. Um einer der großen Schwertherrscher zu werden, anstelle von einem, der verbannt wurde.«
    Balarizaaf schaute mich an, als bedauerte er, daß ich sein Angebot abgelehnt hatte. Offenbar wäre ihm lieber gewesen, ich hätte getan, was getan werden mußte. »Ihr seid ein mächtiger Gegner«, sagte er sinnend, »in jeder Gestalt. Erinnert Ihr Euch, Lord Corum, wie Ihr gegen meine Brüder und Schwestern gekämpft habt? Erinnert Ihr Euch Eures gewaltigen Krieges gegen die Götter?«
    Ich war nicht Corum. Ich war John Daker. Niemand sonst.
    »Ihr habt meinen Namen vergessen, glaube ich«, lautete meine einzige Antwort. »Ich bin John Daker.«
    Er zuckte die Achseln. »Ist es wichtig, welchen Namen Ihr Euch wählt, Held? Ihr hättet ein Universum regieren können, unter jedem Eurer vielen, vielen Namen.«
    »Ich habe nur einen«, sagte ich.
    Das machte ihn stutzig. Auch Sharadim war aufmerksam geworden. Dank meiner kürzlichen Erlebnisse und der Hilfe meiner Freunde war ich imstande, mit Nachdruck zu sprechen.
    Ich war entschlossen, mich als einen gewöhnlichen Sterblichen, mit nur einem Namen und einem Leben zu betrachten. Ich ahnte, das war der Schlüssel zu meiner Erlösung und derer, die ich liebte. Ich schaute in Balarizaafs Augen und blickte in einen Abgrund. Ich sah zu Shara- dim und entdeckte in ihrem Gesicht dieselbe Leere, von der der Lord des Chaos besessen war. Flamadins erbarmungswürdiges, leeres Stieren war nichts im Vergleich zu dem, was ich in ihnen erkannte.
    »Ihr werdet nicht leugnen, hoffe ich, daß Ihr der Ewige Held seid«, bemerkte Sharadim ätzend. »Denn wir wissen, daß Ihr es seid.«
    »Ich bin nur John Daker«, beharrte ich.
    »Er ist John Daker«, warf von Bek ein. »Aus London. Das ist eine Stadt in England. In welchem Teil des Multiversums das liegt, weiß ich leider nicht. Vielleicht wäret Ihr in der Lage, das herauszufinden, Lady Sharadim?« Er stand mir bei, und ich war ihm dankbar.
    »Das ist ein unsinniger Zeitvertreib«, sagte Sharadim und stieg vom

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