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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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werden. Entblößt das Drachenschwert!«
    Und ich faßte die Scheide mit meiner linken Hand. Und ich faßte den Griff des Schwertes mit der Rechten. Und langsam zog ich die Scheide ab, so daß ein düsterer Glanz dem schwarzgrünen Metall entströmte, das mit so vielen Runen bedeckt war, als wäre die ganze Geschichte des Schwertes dort aufgeschrieben.
    In dem klaren Licht von Gheestenheem, vor den versammelten Frauen der Rasse der Alten, hob ich die Klinge hoch empor. Ich ließ die Scheide fallen. Ich nahm das Drachenschwert in beide Hände. Ich hielt es so, daß alle es sehen konnten, das dunkle, lebendige Metall, die kleine, gelbe, tanzende Flamme darin.
    Und das Drachenschwert begann zu singen. Es war ein wildes, süßes Lied. Es war ein Lied, so alt, daß es von einer Existenz jenseits der Grenzen der Zeit sprach, jenseits aller Belange von Göttern oder Menschen. Es sprach von Liebe und Haß und Mord, von Hinterlist und Verlangen. Es sprach von Chaos und Ordnung, und dem Frieden vollkommenen Gleichgewichts. Es sprach von der Zukunft, der Vergangenheit und der Gegenwart. Und es sprach von all den Myriaden Millionen Welten des Multiversums, all den Welten, die es gesehen hatte, all den Welten, die es noch zu sehen galt.
    Und dann, zu meinem Erstaunen, fielen die Frauen der Alten in das Lied ein. Sie sangen in völligem Gleichklang mit dem Schwert. Und ich merkte, daß auch ich angefangen hatte zu singen, obwohl ich keines der Worte verstand, die über meine Lippen kamen. Ich hatte nie geglaubt, eines so herrlichen Gesanges fähig zu sein.
    Das Lied strahlte empor. Das Drachenschwert bebte in einer Ekstase, die sich in den Gesichtern all derer spiegelte, die diesem Ereignis beiwohnten.
    Ich hob die Klinge über den Kopf. Ich schrie etwas, ohne zu wissen, was ich sagte. Ich schrie, und in meiner Stimme klangen all meine eigenen Träume, meine Sehnsüchte, alle Hoffnungen und Ängste eines ganzen Volkes.
    Ich zitterte vor unbeschreiblichem Entzücken, vor Ehrfurcht und einem Gefühl, das der Furcht verwandt war, als ich die Klinge mit einer glatten, fließenden Bewegung auf das Eiserne Rund niedersausen ließ.
    Der Amboß, der den Frauen als einziges geblieben war, um sie an ihr Schicksal zu gemahnen, schien jetzt in demselben merkwürdigen Licht zu glühen, wie es von dem Drachenschwert ausging.
    Amboß und Schwert berührten sich. Es gab einen lauten Ton. Einen Ton wie von dem Bersten jedes Planeten, jeder kosmischen Barriere, jeder Sonne in dem gesamten Multiversum. Ein ungeheuerlicher Ton, aber von großartiger Ungeheuerlichkeit. Es war der Ton des erfüllten Schicksals.
    Und jetzt war das Schwert, an dem ich so lange so schwer getragen hatte, leicht in meinen Händen. Ich sah, daß die Klinge zerbrochen war, in zwei Hälften, deren eine in dem Amboß steckte, während ich die zweite noch festhielt. Und ich erschauerte unter dem Gefühl unglaublicher Freude, das meinen gesamten Körper erfüllte. Und ich holte tief Atem und fuhrt fort, mein Lied zu singen, das Lied, das die Frauen sangen, das Lied der Rasse der Alten, das Lied des Drachenschwertes und des Eisernen Runds.
    Und während wir sangen, löste sich etwas wie eine Flamme von dem Amboß, etwas, das aus dem Schwert befreit worden war und dennoch für kurze Zeit in dem Rund verweilt hatte. Es wand und drehte sich, und es sang gleichfalls. Und das Singen wurde zu einem Brüllen, das seinen Widerhall in der Kehle all der Frauen fand, und die Flamme wurde greller und stärker, und sie begann Gestalt anzunehmen und Farbe, und mir wollte scheinen, als ich vor dieser ungeheuren Macht zurückwich, daß dies eine noch gewaltigere Kraft darstellte als alles, was ich zuvor erlebt hatte. Denn dies war die Kraft menschlichen Begehrens, menschlichen Willens und menschlicher Ideale. Sie wuchs und wuchs. Der Schwertsplitter fiel mir aus der Hand. Ich lag auf den Knien und blickte auf, als die Macht Gestalt annahm, immer noch brüllend, immer noch sich windend und drehend, bis das neu entstandene Wesen die Sonne verdeckte.
    Es war ein gewaltiges Tier. Ein Drache, dessen Schuppenhaut in der Sonne glitzerte. Ein Drache, dessen Zackenkamm in den leuchtendsten Farben des Regenbogens erstrahlte. Ein Drache, dessen rote Nüstern flammten und dessen weiße Zähne aufeinanderknirschten, dessen Windungen sich mit erlesener Anmut in den Himmel erhoben, dessen Schwingen sich weiter und weiter entfalteten und das Geschöpf mit kraftvollen Schlägen in die klaren, blauen Lüfte

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