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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Vielleicht, Kapitänbaron Denou Praz, könntet Ihr erklären, was Ihr meint.«
    »Wenn Ihr es nicht für ungastlich haltet?« Denou Praz war jetzt seinerseits überrascht. Ich nahm an, daß er eine solche Reaktion von meiner Seite nicht erwartet hatte. Aber da ich tatsächlich nicht Bescheid wußte, hatte ich die Gelegenheit ergriffen, mich von ihm aufklären zu lassen. »Die Neuigkeiten sind schon seit einiger Zeit im Umlauf. Wir haben von Eurer Verbannung durch Sharadim gehört, Eurer Zwillingsschwester, die zu heiraten Ihr Euch geweigert habt. Davon, daß Ihr all Eure Pflichten niedergelegt habt. Entschuldigt mich, guter Herr, aber ich möchte nicht fortfahren, aus Furcht, die Regeln der Gastfreundschaft zu brechen .«
    »Bitte sprecht weiter, Kapitänbaron. All das wird helfen, einige meiner eigenen Rätsel zu erklären.«
    Er schien zu zögern. Es sah aus, als wäre er sich seiner Fakten nicht mehr ganz sicher. »Es heißt, daß Prinzessin Sharadim drohte, ein von Euch begangenes Verbrechen aufzudecken - oder eine Reihe von Täuschungen - und daß Ihr versucht hättet, sie zu töten. Trotzdem, hörten wir, sei sie bereit gewesen, Euch zu vergeben, unter der Bedingung, daß Ihr Euren rechtmäßigen Platz neben ihr einnehmt, als Mitregent von Draachenheem. Ihr habt abgelehnt, mit der Begründung, Ihr würdet es vorziehen, Eure Abenteuerfahrten fortzusetzen.«
    »Mit anderen Worten, ich habe mich benommen wie ein verwöhnter kleiner Liebling des Volkes. Und um meine selbstsüchtigen Vergnügungen betrogen, versuchte ich, meine Schwester zu ermorden?«
    »So lautet die Nachricht, die uns von Draachenheem zugeleitet wurde, guter Herr. Genaugenommen eine Erklärung, unterzeichnet von der Prinzessin Sharadim persönlich. Gemäß diesem Dokument seid Ihr nicht länger ein Erwählter Prinz, sondern ein Gesetzloser.«
    »Ein Gesetzloser!« Armiad fuhr halb von seinem Stuhl auf. Wäre ihm nicht plötzlich eingefallen, wo er sich befand, hätte er wahrscheinlich auch noch mit der Faust auf den Tisch geschlagen. »Ein Gesetzloser! Davon habt Ihr nichts erwähnt, als Ihr an Bord meines Schiffes gekommen seid. Und auch nicht, als Ihr meinem Kesselbewahrer Euren Namen gesagt habt.«
    »Der Name, den ich Eurem Kesselbewahrer nannte, Kapitänbaron Armiad, hatte absolut nichts mit den Valadek zu tun. Ihr wart derjenige, der den Namen zum erstenmal aufbrachte.«
    »Aha! Eine gerissene Täuschung.«
    Denou Praz war entsetzt über diesen Bruch der Etikette. Er hob seine zartgliedrige Hand. »Edle Herren!«
    Auch der Rat war schockiert. Eine der Frauen, die uns zu Anfang begrüßt hatte, bemerkte hastig: »Wir bereuen es zutiefst, falls wir unsere Gäste beleidigt haben sollten .«
    »Beleidigt«, sagte Armiad laut, sein häßliches Gesicht knallrot angelaufen, »wurde ich, aber nicht von Euch, gute Ratgeber, oder von Euch, Bruder Denou Praz. Meine Gutmütigkeit, mein Verstand, mein ganzes Schiff, sind von diesen Scharlatanen in den Schmutz gezogen worden. Sie hätten mir sagen müssen, wie es dazu kam, daß sie sich an unserem Ankerplatz befanden!«
    »Es wurde überall bekanntgegeben«, meinte Denou Praz. »Und ich kann nicht finden, daß der edle Valadekherr sich einer wissentlichen Täuschung schuldig gemacht hat. Schließlich hat er darum gebeten, über den Inhalt dieser Berichte aufgeklärt zu werden. Hätte er darüber Bescheid gewußt, oder sie geheimhalten wollen, hätte er gewiß nicht so gehandelt.«
    »Ich bitte um Vergebung, Herr«, sagte ich. »Mein Begleiter und ich hatten keineswegs die Absicht, Euer Schiff mit Schande zu bedecken, noch vorzugeben, daß wir mehr sind, als wir von Anfang an behauptet haben.«
    »Ich wußte nichts davon!« bellte Armiad.
    »Aber die Zeitungen ...« suchte eine der Frauen ihn zu besänftigen. »Kaum eine ohne lange Berichte .«
    »Ich dulde einen solchen Ramsch nicht auf meinem Schiff. Er verdirbt den Charakter.«
    Jetzt war mir klar, warum eine Geschichte, die in ganz Maaschan- heem bekannt war, nicht bis zu Armiad hatte vordringen können.
    »Ihr seid ein Betrüger!« warf er mir an den Kopf. Unter zusammengezogenen Brauen warf er düstere Blicke in die Runde, als er begriff, daß er in der Achtung seiner Standesgenossen noch tiefer gesunken war. Er versuchte, den Mund zu halten.
    »Diese guten Herren sind trotz allem Eure Gäste«, machte Denou Praz ihn aufmerksam, während er mit einer schmalen Hand sein Zie- genbärtchen kraulte. »Bis zum Großen Treffen wenigstens seid Ihr

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