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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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von der Führung Ihrer Kampfgruppe. Schicken Sie Chavez zu mir.«
    »Jawohl Sir.« Die Erleichterung in ihrer Stimme war unverkennbar.

    Cortez fuhr fort, seine Instruktionen zu geben und den eingeritzten Lageplan zu ergänzen. Es gab ein Gebäude, dessen Funktion offensichtlich war, weil es eine große, drehbare Parabolantenne auf dem Dach hatte. Dieses Gebäude mußte zerstört werden, sobald die Granatwerfer es erreichen konnten.
    Der Angriffsplan blieb sehr im allgemeinen. Als Signal sollte der Atomblitz der Fusionsbombe dienen. Anschließend war ein Scheinangriff unserer Flugsonden vorgesehen, damit wir uns ein Bild von der Luftabwehr des Stützpunkts machen könnten. Wir hatten die Wirksamkeit dieser Abwehrmittel nach Möglichkeit zu reduzieren, ohne sie völlig zu vernichten.
    Unmittelbar nach dem Scheinangriff der Flugsonden würden unsere Granatwerfer eine Reihe von sieben Hütten zerstören und so eine Bresche legen, durch die wir ins Innere des Stützpunkts eindringen würden. Das weitere Geschehen blieb offen, weil die Entwicklung der Lage nicht vorausgesehen werden konnte.
    Im Idealfall würden wir die Basis im Sturmangriff nehmen, bestimmte Ziele zerstören und alle Taurier bis auf einen töten. Aber das erschien sehr unwahrscheinlich, weil es voraussetzte, daß die Taurier kaum Widerstand leisteten.
    Zeichnete sich jedoch von Anfang an eine deutliche Überlegenheit der Taurier ab, so würde Cortez Befehl geben, sich zu zerstreuen. Jeder von uns hatte einen Kompaß, und die Überlebenden würden sich einzeln zum vorgesehenen Treffpunkt durchschlagen, einem Tal, das ungefähr vierzig Kilometer östlich vom Stützpunkt lag.
    »Noch etwas«, sagte Cortez mit schneidender Schärfe. »Vielleicht denken mehrere von Ihnen wie Potter und meinen, wir sollten uns die Hände nicht schmutzig machen und kein solches Blutbad anrichten. Barmherzigkeit, Herrschaften, ist ein Luxus, eine Schwäche, die wir uns in diesem Stadium des Krieges nicht leisten können. Alles, was wir über den Gegner wissen, ist, daß er siebenhundertachtundneunzig Menschen getötet hat. Er zeigte keinerlei Zurückhaltung, als er unsere Schiffe angriff, und es wäre einfältig, bei dieser ersten Auseinandersetzung im Erdkampf welche zu erwarten.
    Der Gegner ist verantwortlich für das Schicksal unserer Kameraden, die bei der Ausbildung ums Leben kamen. Er hat Ho und alle anderen auf dem Gewissen, die heute sterben werden. Ich kann nicht verstehen, wie jemand den Wunsch haben kann, einen solchen Gegner zu schonen. Aber das macht keinen Unterschied. Sie haben Ihre Befehle und – warum zum Teufel sollte ich es Ihnen nicht sagen? – Sie alle haben eine posthypnotische Konditionierung, die ich vor dem Kampf durch ein Wort auslösen werde. Sie wird Ihnen die Arbeit erleichtern.«
    »Feldwebel…«
    »Keine Fragen mehr. Die Zeit wird knapp; gehen Sie jetzt zu Ihren Gruppen und geben Sie den Leuten die nötigen Instruktionen. Wir marschieren in fünf Minuten ab.«
    Die Kampfgruppenführer kehrten zu ihren Leuten zurück. Cortez und zehn von uns blieben an Ort und Stelle zurück– dazu drei Teddybären, die scheinbar ziellos herumtappten und uns bei den Vorbereitungen zum Abmarsch störten.

15
    Die letzten fünf Kilometer bewegten wir uns sehr vorsichtig, blieben im hohen Gras, wo es möglich war, und rannten einzeln geduckt über gelegentliche Lichtungen. Als wir uns der vermuteten Peripherie des Stützpunkts bis auf fünfhundert Meter genähert hatten, ging Cortez mit der dritten Kampfgruppe nach vorn, um das Vorfeld auszukundschaften, während wir anderen in Deckung lagen.
    Nach längerer Zeit meldete Cortez über die allgemeine Frequenz: »Alles sieht so aus, wie wir erwarteten. Alles schließt in einfacher Reihe hintereinander kriechend auf. Wir liegen ungefähr hundertfünfzig Meter voraus. Nach dem Aufschließen gehen die Kampfgruppen rechts und links in Position.«
    Wir taten, wie geheißen, und eine halbe Stunde später lagen wir mit dreiundachtzig Mann auf breiter Front der geplanten Einbruchsstelle gegenüber. Wir waren ziemlich gut versteckt, wurden aber von einem guten Dutzend Teddybären begleitet, die unbekümmert zwischen uns herumlungerten und Gras kauten.
    Im feindlichen Stützpunkt war kein Zeichen von Leben zu entdecken. Die Gebäude waren sämtlich fensterlos und von einem gleichförmigen, schimmernden Weiß. Die Hütten uns gegenüber sahen wie große, halb vergrabene Eier ohne irgendwelche Merkmale aus. Sie lagen jeweils

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