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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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sechzig Meter voneinander entfernt. Cortez wies jedem Grenadier eine zu.
    »Weniger als eine Minute jetzt! Schutzfilter vorklappen! Grenadiere, wenn ich sage ›Feuer‹ legt ihr los. Gott sei euch gnädig, wenn ihr danebenschießt.«
    Plötzlich gab es ein Geräusch, das sich wie das Rülpsen eines Riesen anhörte, und ein Strom von fünf oder sechs schillernden Blasen schwebte von dem blumenförmigen Gebäude in die Höhe. Sie stiegen mit zunehmender Geschwindigkeit, bis sie fast außer Sicht waren, dann schossen sie über unsere Köpfe hinweg nach Süden. Dann wurde es plötzlich blendend hell, und zum erstenmal seit unserer Landung sah ich meinen Schatten. Die Bombe war anscheinend zu früh losgegangen. Ich hatte gerade noch Zeit für den Gedanken, daß es keinen großen Unterschied machen könne, als eine Flugsonde in Baumwipfelhöhe vorüberkreischte. Eine Blase war in der Luft, sie zu empfangen, und als sie miteinander in Berührung kamen, zerplatzte die Blase, und die Sonde explodierte in eine Million winziger Fragmente. Eine weitere kam aus der Gegenrichtung und erlitt das gleiche Schicksal.
    »Feuer!«
    Sieben grelle Explosionsblitze und eine Druckwelle, die einen ungeschützten Menschen sicherlich getötet hätte.
    »Schutzfilter hoch.«
    Grauer Dunst aus Rauch und Staub. Herunterprasselnde Steine und Erdbrocken.
    »Aufgepaßt, Leute!
    Willkommen, kalte Gruft aus Stein,
    Wenn nicht der Sieg kann unser sein!«
    Ich hörte ihn kaum, so sehr war ich damit beschäftigt, dem nachzuspüren, was in meinem Schädel vor sich ging. Ich wußte, daß es bloß posthypnotische Suggestion war, erinnerte mich sogar an den Tag in Missouri, als man sie uns eingepflanzt hatte, doch machte sie das nicht weniger zwingend. Mein Verstand geriet unter den starken Pseudo-Erinnerungen ins Taumeln. Zottige Ungeheuer, die Taurier waren (völlig unähnlich ihrer wirklichen Erscheinung, die wir nun kannten), enterten ein Schiff mit Kolonisten, fraßen Säuglinge, deren Mütter kreischend vor Entsetzen zusehen mußten (Auswandererschiffe nahmen niemals Säuglinge mit, da sie den Beschleunigungsdruck nicht aushielten), dann vergewaltigten sie die Frauen mit riesigen, purpurnen geäderten Gliedern zu Tode (lächerlich, daß sie Verlangen nach Menschen verspüren sollten) und hielten die Männer nieder, während sie den Unglücklichen das Fleisch aus den zuckenden Körpern rissen und roh verschlangen (als ob sie das fremdartige Protein verarbeiten könnten) … hundert blutrünstige Einzelheiten, und jede so klar erinnert wie die Ereignisse der letzten Minute, lächerlich übertrieben und völlig absurd. Aber während mein bewußter Verstand die Albernheiten zurückwies, dürstete etwas andres viel tiefer in mir, wo das Tier lebt und wo wir unsere wirklichen Motive haben, nach dem Blut der Fremden, überzeugt, daß das Töten eines dieser gräßlichen Ungeheuer die edelste Tat sei, die ein Mensch verrichten könne …
    Ich wußte, daß dies alles der größte Unsinn war, und ich haßte die Menschen, die sich solche obszönen Freiheiten mit meinem Verstand herausgenommen hatten, zugleich aber hörte ich mich mit den Zähnen knirschen, fühlte meine Wangen in einem verkrampften Grinsen gefrieren, halb verrückt vor Blutgier … Ein Teddybär wanderte an mir vorbei. Ich hob die Laserpistole, aber jemand kam mir zuvor, und der Kopf des harmlosen Wesens explodierte in einer Wolke von Blut und grauen Knochensplittern.
    »Dreckige, verfluchte Bastarde«, rief Debby Hollister schluchzend. Überall blitzten Laserstrahlen, und die Teddybären, die uns seit Tagen begleitet hatten, brachen tot zusammen.
    »Paßt gefälligst auf. Verdammt noch mal!« schrie Cortez. »Das sind keine Spielzeugpistolen! Los, vorwärts – Schützenkette marsch!«
    Jemand lachte und schluchzte durcheinander. »Was ist los mit Ihnen, Petrow? Auf jetzt, oder soll ich Ihnen Beine machen?«
    Ich wandte mich um und sah Petrow in einer flachen Bodenvertiefung liegen und wie wild mit beiden Händen graben. Er schluchzte und gurgelte unverständliche Worte.
    Die Schützenkette war schon in Bewegung, und ich sah nur noch, wie der Feldwebel Petrow und ein paar andere Nachzügler mit vorgehaltener Waffe vorwärts trieb, dann rannte ich mit den anderen auf die Krater zu, die unsere Granatwerfer aufgerissen hatten. Sie waren groß genug, um sämtliche Kampfgruppen aufzunehmen, acht bis zehn Meter im Durchmesser. Ich sprang in den nächstbesten Krater und krabbelte am anderen Rand

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