Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg
können wir nicht von der Seite kommen, und die Hütten links liegenlassen?«
»Ja, das könnten wir tun, wenn wir eingekesselt und zu Hackfleisch verarbeitet werden wollten. Nein, wir nehmen die Gebäude.
Was anschließend wird … ich kann nur sagen, daß wir aus der Situation heraus entscheiden müssen. Nach der Luftaufnahme ist es nur in wenigen Fällen möglich, auf die Funktion von Gebäuden zu schließen – und auch das ist höchst unsicher. Es könnte dazu kommen, daß wir eine Menge Zeit mit der Zerstörung einer Mannschaftsmesse vergeuden und einen riesigen logistischen Computer unbeachtet lassen, weil er vielleicht wie ein … ein Müllbehälter oder was aussieht.«
»Mandella hier«, sagte ich. »Gibt es nicht eine Art Landeplatz in der Nähe? Mir scheint, wir sollten …«
»Darauf komme ich noch zu sprechen, verdammt noch mal. Diese Hütten umgeben den Stützpunkt wie ein Ring, also müssen wir irgendwo durchbrechen. Am günstigsten ist der Angriff von hier aus zu führen, weil wir so am nächsten herankommen können, ohne auf Deckung zu verzichten.
Im ganzen Stützpunkt gibt es nichts, was nach unseren Begriffen wie eine Waffe aussieht. Das hat jedoch nichts zu bedeuten; in jeder dieser Hütten könnte man eine Laserkanone verstecken.
Nun, ungefähr fünfhundert Meter von den Hütten entfernt, in der Mitte des Stützpunkts, werden wir zu diesem großen, wie eine Blume geformten Gebäude kommen.« Cortez ritzte ein großes, symmetrisch aussehendes Gebilde in den Dreck, das an den Umriß einer Blüte mit sieben Blütenblättern gemahnte. »Was zum Henker das ist, weiß ich genausowenig wie Sie. Es existiert aber nur einmal, also werden wir es nicht mehr beschädigen als unbedingt nötig. Andererseits werden wir keinen Augenblick zögern, es in Trümmer zu legen, wenn ich es für gefährlich halte.
Nun, was Ihren Landeplatz angeht, Mandella – es gibt keinen. Nichts. Wenn die Taurier über Schiffe, Lenkwaffen oder Aufklärer verfügen, sind sie entweder nicht hier stationiert, oder sie sind sehr gut versteckt.«
»Bohrs hier. Womit griffen sie uns dann an, als wir aus der Umlaufbahn herunterkamen?«
»Ich wünschte, wir wüßten es. Übrigens haben wir keine Möglichkeit, die Stärke des Gegners zu schätzen, jedenfalls nicht direkt. Hauptmann Stott sagte, auf dem Funkbild sei nicht ein einziger Taurier zu sehen. Nun, das hat nicht allzuviel zu bedeuten, weil der Gegner fremd ist und wir seine Lebensgewohnheiten nicht kennen. Indirekt lassen sich dagegen Anhaltspunkte finden, zum Beispiel, indem wir die Zahl dieser fliegenden Besen feststellen.
Es gibt einundfünfzig Hütten, und jede hat im Höchstfall einen fliegenden Besen. Der Hauptmann sagte, sie hätten siebenundvierzig von den Dingern gezählt, die neben den Hütten parkten, dazu drei in verschiedenen Teilen des Lagers. Da wir einundfünfzig Hütten haben, könnte dies bedeuten, daß es im Stützpunkt einundfünfzig Taurier gibt, von denen jeder über einen fliegenden Besen verfügt. Nach dieser Version wäre einer zur Zeit der Aufnahme außerhalb des Stützpunkts gewesen.«
»Keating hier. Oder die Taurier haben einundfünfzig Offiziere.«
»Das ist richtig – vielleicht sind in diesen Gebäuden fünfzigtausend Infanteristen gestapelt. Es gibt keine Möglichkeit, das von hier aus festzustellen.
Wir haben jedoch einen Vorteil, und das ist die Kommunikation. Die Taurier verständigen sich offenbar mittels Frequenzmodulationen elektromagnetischer Strahlungen im Megahertzbereich.«
»Radio!«
»So ist es. Identifizieren Sie sich, bevor Sie sprechen. Es spricht also manches dafür, daß der Gegner unseren mit Synchrotonstrahlung als Trägerwellen arbeitenden Funkverkehr nicht ausmachen kann. Um die Radioverbindungen des Gegners zu unterbrechen, wird das Schiff kurz vor dem Angriff in der oberen Atmosphäre über dem Stützpunkt eine Fusionsbombe zünden. Das wird ihren Radioverkehr für einige Zeit zum Erliegen bringen.«
»Tate hier. Warum werfen sie die Bombe den Tauriern nicht gleich in den Schoß? Würde uns eine Menge Arbeit ersparen.«
»Diese Frage verdient keine Antwort. Wir alle wissen, worum es geht. Wir haben Befehl, den Stützpunkt einzunehmen und funktionsfähig zu machen; zugleich sollen die Einrichtungen so weit wie möglich intakt bleiben. Und wir sollen einen Gefangenen machen.«
»Potter hier. Sie meinen, mindestens einen Gefangenen, nicht wahr?«
»Ich meine, was ich sage. Nur einen. Potter … ich entbinde Sie
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