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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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jedoch neun Jahre, während wir zwischen Simultansprüngen manövrierten. Da wir während dieser Periode keine wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchführen konnten, kommt das feindliche Schiff, technologisch gesehen, aus unserer Zukunft!« Er machte eine Pause, um uns Gelegenheit zu geben, das zu verdauen.
    »Im weiteren Verlauf des Krieges kann sich diese Tendenz nur verstärken. Immerhin haben auch die Taurier kein Mittel gegen die Relativität, also werden wir genausooft davon profitieren wie sie.
    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind jedoch wir diejenigen, die sich im Nachteil befinden. Mit der weiteren Annäherung des Verfolgers wird dieser Nachteil zweifellos noch deutlicher fühlbar werden. Es wird uns nichts übrigbleiben, als der überlegenen Geschwindigkeit der gegnerischen Sonden mit vermehrten Ausweichmanövern zu begegnen.
    Sobald die Distanz auf fünfhundert Millionen Kilometer zusammengeschrumpft sein wird, werden alle ihre Schalen aufsuchen und auf die Geschicklichkeit des logistischen Computers vertrauen müssen. Er wird versuchen, das Schiff durch eine rasche Abfolge willkürlicher Richtungs- und Geschwindigkeitsänderungen zu retten.
    Ich will offen mit Ihnen sein. Solange der Gegner eine Flugsonde mehr als wir hat, kann er uns erledigen. Seit jener ersten hat er keine weiteren abgefeuert. Vielleicht hält er sich absichtlich zurück, oder vielleicht hatte er nur eine. In diesem Fall werden wir ihn kriegen.
    Die Ungewißheit der Situation macht es notwendig, daß alle an Bord in der Lage sein müssen, innerhalb von zehn Minuten nach dem Alarmsignal in den Schalen zu sein. Sobald der Feind uns auf tausend Millionen Kilometer nahe kommt, haben sich alle bereitzuhalten; ist er auf fünfhundert Millionen Kilometer herangekommen, werden alle in ihren Schalen liegen, und alle Druckkammern werden geflutet sein. Wir können auf keinen Nachzügler warten. Mehr ist nicht zu sagen. Major?«
    »Ich werde später zu meinen Leuten sprechen, Kommandant. Danke.«
    »Weg getreten.«
    Und nichts von diesem ›Sie uns auch, Sir‹-Unsinn. Die Marine hielt das für unter ihrer Würde. Alle bis auf Stott nahmen Haltung an, bis er den Raum verlassen hatte, dann sagte irgendein anderer Bordoffizier noch einmal: »Weggetreten!« und wir gingen. Ich ging in die Unteroffiziersmesse, um einen Kaffee zu trinken, Gesellschaft zu finden und vielleicht eine Information aufzuschnappen.
    Außer müßigen Spekulationen gab es nichts, also nahm ich Rogers mit und ging zu Bett.
    Marygay war wieder verschwunden; offenbar versuchte sie, Singhe etwas zu entlocken.

3
    Am nächsten Morgen ließ der Major die Truppe antreten und wiederholte in seinem zackigen Stakkato, was der Kommandant gesagt hatte. Als Infanterieoffizier betonte er, daß wir alle die todesverachtende Tapferkeit der taurischen Bodentruppen kennengelernt hätten, und daß der Gegner, wenn er seinen technischen Rückstand aufgeholt hätte, wahrscheinlich gefährlicher sein würde, als er es das erste Mal gewesen war.
    Damit hatte er einen interessanten Punkt angeschnitten. Vor acht Monaten oder neun Jahren, je nachdem, wie man es betrachtete, hatten wir einen enormen Vorteil gehabt: Die Taurier hatten offenbar nicht recht verstanden, was vorging. Nach ihrem kriegerischen Auftreten im Raum hatten wir erwartet, daß sie sich auf festem Boden erst recht als wilde Kämpfer erweisen würden. Statt dessen hatten sie sich praktisch ohne Gegenwehr abschlachten lassen. Nur einer war entkommen und hatte seine Rassegenossen offenbar mit der Idee und der Technik des infanteristischen Gemetzels vertraut gemacht.
    Dies bedeutete natürlich nicht, daß die Nachricht davon bis zu der Gruppe von Tauriern gelangt war, die Yod 4 bewachten. Die einzige überlichtschnelle Kommunikationsweise war die persönliche Übermittlung einer Botschaft durch aufeinanderfolgende Simultansprünge, und niemand konnte sagen, wie viele Sprünge zwischen Yod 4 und der Heimatwelt der Taurier lagen. Also mochten diese genauso passiv sein wie der letzte Haufen, oder seit einer Dekade Infanterietaktik geübt haben. Wir würden es erfahren, wenn wir ans Ziel kämen.
    Der Waffenmeister und ich halfen den Leuten bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Kampfanzügen, als die Tausend-Millionen-Kilometer-Distanz unterschritten wurde und der Befehl kam, daß wir uns für die Schalen bereithalten sollten.
    Wie sich herausstellte, blieben uns noch fünf Stunden, bevor es soweit war. Ich spielte eine

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