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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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bekam tausend Dollar zurück.
    Marygay und ich berieten die halbe Nacht. Vielleicht wäre unsere Entscheidung anders ausgefallen, wenn wir nicht in dieser Wohnung gewesen wären, umgeben von Mutters Leben und Tod, aber als der Morgen kam, hatte die anspruchsvolle und gepflegte Schönheit von Rifton sich in etwas Düsteres und Unheilverkündendes verwandelt.
    Wir legten unser Geld auf Sparkonten der Staatsbank an, packten unsere Koffer und nahmen einen Zug nach Miami, der uns zum Kap bringen sollte.

10
    »Falls es Sie interessiert, Sie sind nicht die einzigen Veteranen, die zurückgekommen sind.« Der Offizier im Rekrutierungsbüro war ein muskulöser Leutnant von unbestimmtem Geschlecht. Ich warf im Geist eine Münze, und die Zahl kam nach oben. Also weiblich.
    »Soviel ich zuletzt hörte, haben sich bisher neun andere gemeldet«, sagte sie in ihrem rauhen Tenor. »Alle optierten für den Mond … Vielleicht werden Sie einige Ihrer Freunde dort antreffen.« Sie schob zwei einfache Formblätter über den Arbeitstisch. »Unterzeichnen Sie die, und Sie sind wieder dabei. Als Leutnants.«
    Die Formblätter erhielten das Ersuchen, in den aktiven Dienst übernommen zu werden; genaugenommen waren wir nie aus der Armee entlassen worden, da man die Wehrpflichtdauer erhöht hatte. Wir waren einfach als vorübergehend deaktiviert geführt worden. Ich las den Antrag mit der gebotenen Aufmerksamkeit durch und entdeckte prompt den Pferdefuß.
    »Da steht nichts von den Garantien, die uns auf Sterntor in Aussicht gestellt wurden.«
    »Was für Garantien?« Auch sie hatte dieses leere, mechanische Lächeln.
    »Man garantierte uns eine Tätigkeit als Ausbilder und freie Wahl des Einsatzortes. Darüber steht hier nichts.«
    »Das wird nicht nötig sein. Die Armee wird …«
    »Ich halte es aber für nötig, Leutnant.« Ich gab das Formular ohne Unterschrift zurück. Marygay folgte meinem Beispiel.
    »Lassen Sie mich das nachprüfen.« Sie verließ ihren Platz und verschwand in einem benachbarten Büro. Wir hörten sie eine Weile telefonieren, ohne die Worte zu verstehen, dann ratterte eine Ausdruckstation.
    Sie brachte die zwei Formulare zurück; unter unseren Namen stand jetzt auf jedem Formular ein Zusatz: GARANTIERTER EINSATZORT (MOND) UND DIENST NACH EIGENER WAHL (SPEZIALIST FÜR KAMPFAUSBILDUNG).
    Wir wurden ärztlich untersucht und bekamen neue Kampfanzüge angemessen. Am nächsten Morgen gingen wir an Bord einer Fähre und erfreuten uns einige Stunden der Schwerelosigkeit, während eine Satellitenstation angesteuert und Fracht ausgeladen wurde. Dann flogen wir weiter zum Mond, wo wir im Stützpunkt Grimaldi niedergingen.
    In die Tür des Quartiers für durchreisende Offiziere hatte irgendein Witzbold die Worte ›DIE IHR HIER EINTRETET, LASST ALLE HOFFNUNG FAHREN‹ gekratzt. Wir fanden unser Quartier, eine Kammer für zwei Personen, und begannen uns für das Essen zurechtzumachen.
    Ein Klopfen an der Tür. »Post für Sie, Sir.«
    Ich öffnete, und draußen stand ein Unteroffizier, der Haltung annahm und salutierte. Ich schaute ihn einen Augenblick lang dumm an, bis mir einfiel, daß ich Offizier war, und ich erwiderte die Ehrenbezeigung. Er reichte mir zwei identische Fernschreiben. Das eine gab ich Marygay, das andere behielt ich, um es noch an der Tür zu überfliegen. Mir blieb das Herz stehen:

    – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BE-FEHL – BEFEHL – Die nachfolgend angeführten Personen: Lt. Mandella, William (11.575.278) COCOMM. 4. Kmp.GRI-TRABN
    Lt. Potter, Marygay (17.386.807) COCOMM 2. Kmp. GRITRABN werden hiermit versetzt nach:
    Lt. Mandella PLCOMM 2 Zg. STFTHETA Sterntor
    Lt. Potter PLCOMM 3 Zg. STFTHETA Sterntor

    Aufgabe: Zugführer Infanterie Operation Tet 2.
    Die bezeichneten Personen haben sich unverzüglich beim Transportbataillon Grimaldi zu melden, wo ihnen Transportmittel zugewiesen werden.
    Ausgegeben Sterntor TACBD – 1298-8684-1450/4 Dez. 2024, AUT.Gen.st.S.K. Der Kommandant
    – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BEFEHL – BE-FEHL – BEFEHL –

    »Sie haben sich nicht viel Zeit gelassen, nicht?« sagte Marygay bitter.
    »Muß ein stehender Befehl sein. Sterntor und das dritte Korps sind Lichtwochen entfernt. Man kann dort noch gar nicht wissen, daß wir uns wieder gemeldet haben.«
    »Was ist mit der …« Sie ließ den Satz unausgesprochen.
    Die Garantie, ja. »Man gab uns den Dienst, den wir gewählt hatten, verstehst du? Niemand hat uns garantiert, daß wir

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