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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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wohlhabenden gezählt worden waren.
    Es war eine ungesunde, unstabile Situation gewesen, und schließlich hatte die UNO sich dieses Problems angenommen, zuerst mit einer Propagandakampagne und schließlich mit Massenkonditionierung, ausgehend von der Idee, daß es tugendhaft sei, so wenig Wohnraum wie möglich zu beanspruchen, und daß es auf der anderen Seite sündhaft sei, auch nur den Wunsch zu haben, allein oder in einer Wohnung mit viel Raum zu leben. Und man sprach nicht darüber.
    In den meisten Leuten steckte noch immer ein Überrest dieser Konditionierung, obwohl sie längst dekonditioniert waren. In verschiedenen Gesellschaftsschichten galt es als unhöflich oder gar unverzeihlich, über solche Dinge zu sprechen.
    Mutter kehrte nach Washington zurück, und Mike auf den Mond. Marygay und ich verbrachten noch ein paar Tage in Genf, dann traten auch wir die Rückreise in die Staaten an.
    Vom Washingtoner Flughafen brachte uns eine Einschienenbahn, die den Vorortverkehr besorgte, nach Rifton, der Satellitenstadt, wo Mutter wohnte.
    Nach Genf war es ein angenehm kleiner Ort, obwohl er eine größere Fläche bedeckte. Die abwechslungsreich gestalteten, im Durchschnitt nur wenige Stockwerke hohen, von Bäumen umgebenen Häuser waren um einen angestauten See angeordnet. Ein Fußgänger-Transportband von der Art, wie wir sie bereits in Genf gesehen hatten, verband die äußeren Bereiche der Siedlung mit dem kuppelförmigen Zentralgebäude, das Läden, Schulen und Büros beherbergte. Dort fanden wir einen Stadtplan, der uns den Weg zur Wohnung meiner Mutter wies. Sie war in einem Zweifamilienhaus am See.
    Wir hätten das geschlossene Transportband nehmen können, zogen es aber vor, in der guten kalten Luft, die nach feuchtem Laub roch, zu Fuß nebenher zu gehen. In der transparenten Plastikröhre glitten Menschen vorbei, die offensichtlich bemüht waren, sich ihre Verwunderung über uns nicht anmerken zu lassen.
    Mutter öffnete nicht auf unser Läuten, aber es stellte sich heraus, daß die Tür nicht abgeschlossen war. Es war eine bequeme kleine Wohnung, für unsere an Schiffskabinen orientierten Begriffe sehr geräumig, angefüllt mit Mobiliar aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Mutter schlief, also ließen Marygay und ich uns im Wohnzimmer nieder und lasen eine Weile. Plötzlich schreckte uns ein lauter Hustenanfall aus dem Schlafzimmer auf. Ich eilte hinüber und klopfte.
    »William? Ich wußte nicht …« – ein neuer Hustenanfall – »komm herein, ich wußte nicht, daß ihr da seid …«
    Sie lag halb aufgerichtet im Bett, zwei pralle Kissen im Rücken, hatte das Licht an und war von verschiedenen Arzneimitteln umringt. Sie sah grausig aus, bleich und faltig.
    Sie zündete sich mit zitternden Fingern einen Joint an, der den Husten seltsamerweise zu dämpfen schien. »Wann seid ihr gekommen? Ich habe nichts gehört …«
    »Erst vor ein paar Minuten. Wie lange ist es schon so … was fehlt dir?«
    »Ach, es ist bloß eine Erkältung, die ich mir in Genf geholt habe. In ein paar Tagen werde ich wieder in Ordnung sein.« Sie begann wieder zu husten und trank etwas dickflüssiges Rotes aus einer Flasche. Ihre Medikamente schienen alle von der rezeptfreien kommerziellen Sorte zu sein, die in der Fernsehwerbung als Markenartikel propagiert wird.
    »Warst du beim Arzt?«
    »Arzt? Um Himmels willen, nein, Willy. Das hat keinen … es ist nichts Ernstes … ein paar Tage, und ich bin wieder obenauf.«
    »Nichts Ernstes?« Mit vierundachtzig. »Herr im Himmel, Mutter!« Ich ging in die Küche, wo das Telefon stand, und nach einigem Hin und Her gelang es mir, eine Verbindung mit der Ambulanzabteilung des Krankenhauses zu bekommen.
    Im Bildteil des Geräts erschien ein unscheinbares Mädchengesicht. »Schwester Donalson, ambulante Versorgung.« Sie lächelte mechanisch, eine Miene professioneller Aufrichtigkeit. Aber heutzutage lächelten alle.
    »Meine Mutter braucht einen Arzt. Sie ist …«
    »Name und Nummer, bitte.«
    »Bette Mandella.« Ich buchstabierte es. »Was für eine Nummer?«
    »Die Versorgungsnummer natürlich«, sagte sie lächelnd.
    Ich rief zu Mutter hinüber und fragte sie, wie ihre Nummer sei. »Sie sagt, sie könne sich nicht erinnern.«
    »Nun, das macht nichts. Ich werde ihre Unterlagen sicherlich finden.« Sie wandte das Lächeln einer Tastatur neben sich zu und drückte eine Anzahl von Kodenummern.
    »Bette Mandella?« wiederholte sie, und ihr Lächeln nahm einen spöttischen Ausdruck an. »Sie sind

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