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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Richtung.«
    »In keiner Richtung! Dazu können Sie mich nicht zwingen.«
    »In diesem Punkt gebe ich Ihnen recht.« Mendez warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. »Ich wäre dazu nicht in der Lage.«
    »Ich allerdings schon.« Ich zog mein Messer aus der Tasche und drückte auf den Knopf. Die Klinge fuhr heraus, summte leise und begann zu glühen.
    »Sie bedrohen mich mit einer Waffe, Feldwebel?«
    »Keineswegs, Oberst.« Ich richtete die Klinge gegen meinen Hals und warf einen Blick auf die Uhr. »Wenn Sie nicht in dreißig Sekunden eingeklinkt sind, werden Sie zusehen müssen, wie ich mir die Kehle durchschneide.«
    Er schluckte schwer. »Sie bluffen.«
    »Nein.« Meine Hand begann zu zittern. »Aber ich bin sicher nicht der erste Patient, den Sie verloren haben.«
    »Was ist so verdammt wichtig an dieser Sache?«
    »Klinken Sie sich ein und Sie wissen es!« Ich schaute ihn nicht an. »Noch fünfzehn Sekunden.«
    »Er wird es tun«, sagte Mendez. »Ich hatte Kontakt mit ihm. Wollen Sie die Verantwortung für seinen Tod übernehmen?«
    Er schüttelte den Kopf und ging zum Tisch zurück. »Sie machen es sich einfach. Aber Sie sitzen am längeren Hebel.« Er setzte sich und stellte die Kabelverbindung her.
    Ich senkte das Messer. Vermutlich hatte ich doch geblufft.
    Zwei Menschen beim Gedankentransfer zu beobachten, ist nicht besonders spannend. Ich fand keinen Lesestoff, aber ein Notepad, und so schrieb ich einen Brief an Amelia, in dem ich den Stand der Dinge kurz umriss. Nach etwa zehn Minuten begannen die beiden gleichmäßig zu nicken. Ich brachte den Brief rasch zu Ende, verschlüsselte ihn und schickte ihn ab.
    Jefferson nahm das Kabel ab und vergrub das Gesicht in beiden Händen. Mendez nahm das Kabel ab und sah sein Gegenüber an.
    »Das war eine ganze Menge auf einmal«, sagte er. »Aber ich wusste wirklich nicht, was ich weglassen sollte.«
    »Das geht schon in Ordnung«, erwiderte Jefferson leise. »Es war wichtig für mich, alles zu erfahren.« Er lehnte sich zurück und atmete tief durch. »Jetzt muss ich mich natürlich noch in die Gruppe der Zwanzig einklinken.«
    »Dann sind Sie auf unserer Seite?« fragte ich.
    »Ich glaube zwar nicht, dass Sie den Hauch einer Chance haben – aber ja, ich will dabei sein.«
    »Er ist noch engagierter als du, Julian«, sagte Mendez.
    »Engagierter, aber nicht überzeugt von unserem Sieg?«
    »Julian«, warf Jefferson ein, »bei allem Respekt für Ihre Arbeit als Operator und das Leid, das Sie mitangesehen und selbst durchgemacht haben… es könnte sein, dass ich mehr über den Krieg und seine schlimmen Folgen weiß als Sie. Auch wenn es nur Wissen aus zweiter Hand ist.« Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Aber die vierzehn Jahre, die ich damit verbracht habe, Soldaten wieder in ein einigermaßen erträgliches Leben zurückzuführen, sind kein schlechter Befähigungsnachweis für diese neue Armee.«
    Das überraschte mich nicht wirklich. Ein Patient empfängt nur wenig unkontrollierten Feedback von seinem Therapeuten – der Fluss geht, von ein paar gezielten Reflexionen abgesehen, in eine Richtung – aber ich wusste, wie sehr er das Morden und die Folgen dieses Mordens für die Mörder hasste.

amelia schaltete den computer aus und ordnete ihre Unterlagen, in Gedanken schon daheim bei einem heißen Bad und einem ausgiebigen Schlaf, als ein kleiner, kahlköpfiger Mann an ihrer halb offenen Bürotür klopfte. »Professor Harding?«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hoffe auf Ihre Kooperation.« Er reichte ihr einen schlichten, unverschlossenen Umschlag. »Mein Name ist Harold Ingram, Major Harold Ingram. Ich arbeite als Anwalt des militärischen Prüfamtes für neue Techniken.«
    Sie strich drei eng bedruckte Seiten glatt. »Wären Sie so nett, und würden Sie mir mal in einfachen Worten erklären, worum es hier geht?«
    »Oh, das ist ganz einfach. Sie sind Mitverfasserin eines Artikels für das Astrophysical Journal, der Geheimwissen aus der Waffenforschung preisgibt.«
    »Moment. Dieser Artikel wurde zur Vorrezension an eine Wissenschaftler-Jury eingesandt. Er war noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Wie konnte Ihr Amt davon erfahren?«
    »Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht. Ich habe mit den Prüfverfahren selbst nichts zu tun.«
    Sie überflog die Seiten. »Unterlassungsanordnung? Unter Androhung von Zwangsmaßnahmen…«
    »Ja. Kurz gesagt, wir brauchen sämtliche Aufzeichnungen, die mit dieser Arbeit in

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