Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Zusammenhang stehen, Ihre eidesstattliche Erklärung, dass Sie alle Duplikate vernichtet haben, und Ihr Versprechen, dass Sie das Projekt ruhen lassen, bis Sie wieder von uns hören.«
Ihre Blicke wanderten zwischen ihm und den Formblättern hin und her. »Soll das ein Witz sein, oder was?«
»Ich versichere Ihnen, dass wir das sehr ernst meinen.«
»Major, ich bitte Sie! Hier geht es doch nicht um so etwas wie eine Kanone, sondern um ein völlig abstraktes Denkmodell!«
»Darüber weiß ich nichts.«
»Wie in aller Welt wollen Sie verhindern, dass ich mir Gedanken über dieses Problem mache?«
»Das ist nicht meine Aufgabe. Mir geht es nur um die Aufzeichnungen und die eidesstattliche Erklärung.«
»Haben Sie sich an den eigentlichen Verfasser gewandt? Ich wurde im Grunde nur als Fachberaterin für die Teilchenphysik hinzugezogen.«
»Wenn ich recht informiert bin, wurde das bereits in die Wege geleitet.«
Sie setzte sich und breitete die drei Formulare auf ihrem Schreibtisch aus. »Lassen Sie mich jetzt allein! Ich möchte diese Papiere genau lesen und mich dann mit meinem Institutsleiter beraten.«
»Ihr Chef hat uns seine volle Unterstützung zugesagt.«
»Das glaube ich nicht. Professor Hayes?«
»Nein. Das Schreiben war von J. MacDonald Roman unterzeichnet…«
»Macro? Der weiß doch gar nicht, worum es geht.«
»Er bestimmt immerhin, ob man Leute wie Sie engagiert oder feuert. Und er wird Sie feuern, wenn Sie sich nicht kooperativ zeigen.« Er zuckte mit keiner Wimper. Das war seine große Masche.
»Ich möchte zuerst mit Hayes sprechen. Ich muss wissen, was er…«
»Ich schlage vor, dass Sie die Erklärungen sofort unterzeichnen«, sagte er so sanft, dass es schon theatralisch wirkte. »Dann könnte ich morgen vorbeikommen und die Aufzeichnungen holen.«
»Meine Aufzeichnungen«, erklärte sie mit Nachdruck, »gehören in die Sparten unwichtig bis redundant. Was sagt denn der eigentliche Autor zu dieser Geschichte?«
»Das weiß ich nicht. Darum kümmerte sich, glaube ich, unsere Abteilung im karibischen Raum.«
»Er verschwand im karibischen Raum. Könnte es sein, dass ihn Ihre Abteilung beseitigt hat?«
»Wie bitte?«
»Verzeihung. Das Militär bringt niemanden um.« Sie stand auf. »Ich werde diese Seiten kopieren. Sie können hier bleiben oder mitkommen.«
»Das sollten Sie lieber nicht tun.«
»Es wäre Wahnsinn, wenn ich es nicht täte.«
Er blieb in ihrem Büro, wahrscheinlich um herumzuschnüffeln. Sie ging am Kopierraum vorbei und fuhr mit dem Lift ins Erdgeschoss. Dort stopfte sie die Papiere in ihre Handtasche, lief zum Taxistand gegenüber dem Ausgang und sprang in das vorderste Fahrzeug. »Zum Flughafen«, sagte sie und ging im Geiste die wenigen Möglichkeiten durch, die ihr blieben.
Da alle ihre Reisen nach und von D.C. über Peters Spesenkonto gelaufen waren, reichte ihr Guthaben locker, um nach North Dakota zu gelangen. Aber wollte sie wirklich eine Spur legen, die direkt zu Julian führte? Sie beschloss, ihn von einem öffentlichen Telefon am Flughafen anzurufen.
Stopp! Erst denken, dann handeln! Sie konnte nicht einfach eine Maschine besteigen und sich nach North Dakota davonstehlen. Ihr Name würde auf der Passagierliste erscheinen, und sie musste mit einem Empfangskomitee rechnen, sobald sie das Flugzeug verließ. »Änderung des Fahrtziels«, sagte sie. »Amtrak-Bahnhof.« Die Taxistimme bestätigte die Änderung und kehrte in einer U-Schleife um.
Nur noch wenige Menschen legten größere Strecken per Zug zurück, meist Leute mit Flugangst oder solche, die aus Prinzip den umständlicheren Weg wählten. Oder Leute, die an einen Ort gelangen wollten, ohne ihren Weg mit Dokumenten zu pflastern. Zugfahrkarten gab es am Automaten; man entwertete dafür die gleichen anonymen Unterhaltungspunkte wie in Taxis. (Bürokraten und Moralisten drängten seit langem darauf, dieses umständliche System durch Plastikkarten zu ersetzen, wie sie früher im Geldverkehr üblich gewesen waren, aber die Wähler fanden, dass es die Regierung nichts anging, was sie wann mit wem unternahmen. Außerdem konnte man die Abschnitte mit den Punkten wunderbar horten und tauschen.)
Amelias Timing war perfekt. Sie erreichte im Laufschritt den 18-Uhr-Pendelzug nach Dallas, der sich in Bewegung setzte, noch ehe sie richtig Platz genommen hatte.
Sie schaltete den Bildschirm in der Sitzlehne vor sich ein und wählte einen Routenplaner. Wenn sie zwei Städte antippte, verriet ihr eine Schrift
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