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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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hinüberging, holte mir ein Ginger Ale aus dem Kühlschrank – offenbar das Lieblingsgetränk meines Vorgängers – und nahm vor der Konsole Platz:
     
    Marty möchte sich mit Ihnen und Blaze um 19.15 im Offizierskasino treffen.
Bringen Sie bitte folgende Liste mit:

     
    Die Namensliste als solche war mir vertraut. Sie enthielt das gesamte Personal von Haus 31, von mir selbst einmal abgesehen, und ich hatte sie in meinem vorigen Job hundertmal am Tag gesehen.
    Ungewöhnlich erschien mir, dass die Ränge völlig durcheinandergewürfelt waren. Aber es dauerte höchstens eine Minute, bis ich die Reihenfolge begriffen hatte. Die ersten fünf Männer auf der Liste waren die Operatoren des Wachtrupps, dessen Soldierboys meine Einheit übernommen hatte. Dann kamen alle Offiziere, die einen Anschluss besaßen und seit dem 26. Juli in Kontakt standen, vermutlich nicht alle in einer großen Gruppe.
    Das Ende der Liste bildeten die mit einem Anschluss ausgestatteten Unteroffiziere und einfachen Soldaten, natürlich mit Ausnahme der Wachtposten. Sie waren seit zwei Tagen zusammengeschaltet und sollten theoretisch ab dem 9. August für immer vom Krieg geheilt sein.
    Zwischen diesen beiden Gruppen standen etwa sechzig Leute, die bis jetzt mit dem Handicap der Normalität gelebt hatten. Die vier Ärzte implantierten seit gestern. So wie es aussah, schaffte Team 1 etwa fünf Operationen pro Tag, während Team 2 – vermutlich die beiden Asse aus der Kanalzone – mit acht Eingriffen eindeutig die Nase vorn hatte.
    Ich hörte, dass Amelia aufstand und die Sachen auszog, in denen sie geschlafen hatte. Als sie mit dem Kamm in der Hand aus dem Schlafzimmer kam, trug sie ein rotschwarzes Kleid im mexikanischen Stil, das ich noch nie an ihr gesehen hatte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du ein Kleid eingepackt hattest.«
    »Das ist von Dr. Spencer; er sagte, er habe es für seine Frau gekauft, aber es passe ihr nicht.«
    »Und das soll ich glauben?«
    Sie schaute mir über die Schulter. »Ganz schön viele Leute.«
    »Die beiden Operations-Teams schaffen etwa ein Dutzend täglich. Ich frage mich, ob sie überhaupt zum Schlafen kommen.«
    »Zumindest kommen sie zum Essen.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Wie weit ist es bis zu diesem Offizierskasino?«
    »Zwei Minuten.«
    »Dann kannst du noch dein Hemd wechseln und dich rasieren.«
    »Für Marty?«
    »Für mich.« Sie schob mich zur Seite. »Mach Platz! Ich will noch mal bei Ellie anrufen.«
    Ich rasierte mich rasch und fand ein Hemd, das erst einen Tag getragen war.
    »Sie geht nicht ran«, rief mir Amelia aus dem Büro zu. »Und an der Rezeption des Motels meldet sich auch niemand.«
    »Willst du in der Klinik nachfragen? Oder in Jeffersons Motel?«
    Sie schüttelte den Kopf und drückte die PRINT-Taste. »Nach dem Abendessen. Sie ist vermutlich in die Stadt gefahren.« Ein Ausdruck der Liste kam aus dem Schlitz; Amelia faltete sie und steckte sie in ihre Handtasche. »Komm, suchen wir Marty!«

das offizierskasino war klein, aber zu Amelias Überraschung kam das Essen nicht völlig vom Fließband. Es gab Automaten für die einfachen Standardgerichte, doch daneben eine Theke und einen richtigen Koch, den Julian sofort wieder erkannte.
    »Leutnant Thurman?«
    »Julian! Ich habe immer noch Probleme mit dem Einklinken, also habe ich mich freiwillig als Ersatz für Feldwebel Duffy gemeldet. Aber versprechen Sie sich nicht zu viel – meine Kochkenntnisse sind begrenzt.« Er musterte Amelia. »Sie müssen Amelia sein.«
    »Blaze«, stellte Julian seine Begleiterin vor. »Waren Sie länger in Kontakt mit den anderen?«
    »Wenn Sie meinen: ›Wissen Sie Bescheid?‹ dann lautet die Antwort: Ja, im Großen und Ganzen. Sie haben die Mathematik entwickelt?« fragte er Amelia.
    »Nein, ich habe mich mehr um die Teilchenphysik gekümmert. In Mathematik hinke ich weit hinter Julian und Peter her.«
    Er richtete zwei Salate her.
    »Peter, der Kosmologe?« fragte er. »Ich habe ihn gestern in den Nachrichten gesehen.«
    »Gestern?« fragte Julian.
    »Sie wissen noch gar nicht, was geschehen ist? Man fand ihn völlig verwirrt auf irgendeiner Insel.« Thurman berichtete ausführlich, was er von der Sache wusste.
    »Aber er hat keinerlei Erinnerung an diesen Artikel?« erkundigte sich Amelia.
    »Kaum, wenn er glaubt, sich im Jahr 2000 zu befinden. Denken Sie, dass er eines Tages sein Gedächtnis wiederfindet?«
    »Nur, wenn die Leute, die den Anschluss herausnahmen, fachmännisch zu Werke
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