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Der Experte: Thriller (German Edition)

Der Experte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Experte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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Schlucke herunter.
    Dass sie gleich am ersten Abend der Gefangenschaft ohne Anstrengung zu trockenem, sarkastischem Geplänkel gefunden hatten, war der Beweis für eine Geistesverwandtschaft, die sich unter normalen Umständen erst nach Monaten gezeigt hätte. Ihre Angst war ebenso sehr ein Bindeglied wie ein Knüppel.
    Matheson hob die linke Hand. Drei Finger waren sorgfältig mit Mull verbunden, der an den Spitzen blassrot verfärbt war. Sie waren eindeutig kürzer als früher einmal.
    »Ich kann kaum fassen, wie wenig es geblutet hat.« Seine Stimme klang schleppend, die Aussprache zeigte jene Undeutlichkeit, die starke Schmerzen und Medikamente mit sich bringen.
    »Was machen die Schmerzen?«, fragte Harry.
    »Sind schlimm. Und bei dir?«
    »Brillant.«
    Matheson senkte vorsichtig die Hand. »Was hat Geiger mit ihm gemacht?«
    »Ihm den Kiefer gebrochen. Dann alle Finger. Hat sie zermalmt.«
    »Na ja, jetzt tun sie es wieder.«
    Harry schloss die Augen. Die Schmerzen hatten ihren großen Tag – die Stiche in seinem Gesicht, die Prellungen an Brust und Armen, die offene Wunde an seinem Handteller. Schlimmer war es jedoch, die Angst auf Abstand zu halten. Er verhandelte jetzt schon eine Weile mit ihr, unternahm alles, um die günstigsten Bedingungen zu erhalten, versuchte, das Geschäft abzuschließen. Alles lag auf dem Tisch. Machen Sie mir Ihr bestes Angebot.
    So viele Jahre hatte er die Sitzungsvideos von Geiger bei seinem schwarzen Werk angeschaut …
    »Für die einzelnen Szenarien gibt es zahlreiche Anwendungen des Schmerzes …«
    … sie pflichtgetreu protokolliert …
    »Da wären Schall, Druck …«
    … aufs Äußerste bemüht, sich nicht in den Jones hineinzuversetzen …
    »Da wären rohe Gewalt, die Manipulation von Gelenken …«
    … sich nicht zu gestatten, in diesem Rasiersessel Platz zu nehmen …
    »Die Anwendung intensiver Hitze und Kälte …«
    Doch jetzt geschah es, und es war, als sei er dafür trainiert worden. Der letzte Spielzug des Chaos. Der letzte Witz. Dein Zug, Harry. Jetzt musst du auf den Sessel. Au revoir.
    »Harry … Glaubst du, dass Geiger kommt?«
    »Ich bin nicht mehr im Geiger-ergründen-Geschäft. Ich war sowieso nie sonderlich gut darin.«
    Sie hörten jemanden an der Tür und sahen dorthin, als sie sich öffnete. Dalton kam herein. Er brachte zwei Pappteller mit Essen, dazu Messer und Gabeln aus Plastik.
    »Guten Abend.«
    Die Gefangenen starrten ihn schweigend an, und Dalton ging zu einem kleinen schwarzen Kreis, der auf den Boden gemalt war, stellte die Teller auf die Markierung und trat einen Schritt zurück. Er hatte alles ausgemessen. Sie konnten die Teller erreichen, wenn sie sich auf dem Bauch liegend danach ausstreckten, doch er blieb für beide unerreichbar.
    »Spargel aus dem Garten und Jambon von einem Hof in der Nähe. An dem Schwein habe ich mit meinem Skalpell geübt, dann habe ich es selbst gepökelt. Das ist ein wundervolles Wort für Schinken, nicht wahr? Jam-bon. « Er lächelte. Es war ein aufrichtiges Lächeln, die Mundwinkel bogen sich leicht ein. »Eine schöne Sprache. Ich bin mir sicher, Sie sind der gleichen Ansicht, Harry – wo Ihre Exfrau doch Französin ist.«
    Harry gelang es nicht zurückzulächeln. »Frage«, sagte er.
    »Ja?«
    »Was wollen Sie?«
    »Was ich will ?« Dalton neigte den Kopf, als wäre er mit dem Wort unvertraut.
    »Ja. Was ist das Endspiel?«
    »Ah.« Dalton nickte. »Sie spielen Schach.«
    »Früher mal.«
    »Das Endspiel. Das ist eine gute Wortwahl, Harry.« Dalton hob die Hand und klopfte mit dem Finger gegen die Lippe. »Endspiel. Zwei Meister, von Angesicht zu Angesicht, mit sehr wenigen Figuren auf dem Brett. Weisheit, Erfahrung, Verschlagenheit werden zum Schlüssel. Sehr schön ausgedrückt.« Er hörte mit dem Klopfen auf und rückte seine Brille zurecht. »Was ich will , ist ein Ende der Rache. Ein Ende dieses Gefühls. Sie haben keine Ahnung, was ich alles getan habe, um das zu ermöglichen.«
    Harry nickte mit ausdrucksloser Miene. »Aha. Das ist sehr bewegend, Dalton. Wirklich – ich hab ’ne Gänsehaut. Wichtiger ist aber eine andere Frage. – Meinen Sie, ich kann ein paar Pepcids haben? Mein Magen ist eine Katastrophe. Ich hab starke Blähungen. Das ist David gegenüber nicht besonders fair …«
    »Es tut mir leid, Harry. Ich versuche alle käuflichen Linderungsmittel zu meiden – Schmerztabletten, Säureblocker …«
    »Sie klingen wie Geiger.«
    Dalton grinste. »Wirklich? Harry, das

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