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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Ein­satz­lei­ter ging zu Bo­den wie ein nas­ser Sack und lan­de­te mit sei­nen hun­dert Kilo Le­bend­ge­wicht ge­nau auf dem Kil­ler.
    Ma­net stöhn­te auf, aber er rea­gier­te schnel­ler als Fa­non: In ei­ner flie­ßen­den Hand­be­we­gung press­te er die­sem den Lauf sei­ner Dienst­waf­fe ge­nau zwi­schen dem un­te­ren Helm­rand und dem Kra­gen sei­ner schuss­si­che­ren Wes­te seit­lich ge­gen den Hals.
    Er lach­te hei­ser auf.
    Dann drück­te er ab.
    Franck Fa­non gab nur noch ein nas­ses Gur­geln von sich, sei­ne Män­ner stürm­ten vor, dicht ge­folgt von Kha­lil Lar­bi.
    Kris Ma­net leg­te den Kopf in den Nacken, als der Rit­ter, der quer über sei­nem Schoss lag, er­schlaff­te. Ma­net kann­te die­ses Ge­fühl ge­nau: to­tes Ge­wicht. Neu war nur sein ei­ge­ner, phy­si­scher Schmerz, ste­chend und nicht weg­zu­leug­nen. Der Mär­chen­krie­ger muss­te ir­gen­det­was in sei­ner Schul­ter zer­trüm­mert ha­ben. Er kniff die Au­gen zu. Zwei der Mär­chen-Rit­ter ris­sen ihn hoch, ein wei­te­rer und der Ber­ber küm­mer­ten sich um den ge­fal­le­nen obers­ten Rit­ter. Ma­net press­te her­aus:„Da siehst du, was du an­ge­rich­tet hast, Ma­rie-Ange! Da siehst du es!“

    Kha­lil Lar­bi press­te bei­de Hän­de ge­gen Fa­n­ons Hals, um die Blu­tung zu stop­pen, aber das Blut spru­del­te nur so aus der Wun­de. Die Ku­gel hat­te mög­li­cher­wei­se die Hals­schlag­ader ver­letzt. Aber noch war der Ein­satz­lei­ter nicht tot, und er war ein har­ter Kerl. Wie durch einen Schlei­er hör­te er einen der schwarz­ge­klei­de­ten Be­am­ten schnells­tens einen Ret­tungs­hub­schrau­ber an­for­dern.
    Fa­non ver­such­te, sich zu be­we­gen. „Ru­hig, Franck, ganz ru­hig. Es ist vor­bei. Wir ha­ben ihn“, sag­te Kha­lil und drück­te ihn zu Bo­den.
    Flan­kiert von ei­nem der GIGN-Be­am­ten stand Geza Wolf über Kris Ma­net und sah auf den Ver­letzten hin­ab. Das Mons­ter muss­te er­heb­li­che Schmer­zen ha­ben – Geza ver­mu­te­te, dass Fa­n­ons Ku­gel, die die Schul­ter glatt durch­schla­gen hat­te, da­bei sein Schlüs­sel­bein zer­trüm­mert hat­te, und die Män­ner vom Ein­satz­kom­man­do hat­ten auch nicht ge­ra­de Rück­sicht auf sei­nen Zu­stand ge­nom­men, als sie ihm mit Hand­schel­len die Hän­de auf dem Rücken fes­sel­ten. Er schaff­te es trotz­dem, sie von un­ten her­auf an­zu­grin­sen. Die Wöl­fin wand­te sich an den Be­am­ten ne­ben ihr.
    „Schaf­fen Sie ihn hier raus.“
    Als der An­ge­spro­che­ne zu­sam­men mit ei­nem sei­ner Kol­le­gen Ma­net un­sanft vom Bo­den hoch­zerr­te und die Trep­pe hoch­schleif­te, was die­ser ohne einen Laut der Kla­ge und ver­bis­sen grin­send über sich er­ge­hen ließ, mach­te sie die­sel­be Be­ob­ach­tung wie zu­vor der Ber­ber: Sie zit­ter­te am gan­zen Kör­per. Ehe sie dem Be­ach­tung schen­ken konn­te, kam René Ba­varois die Stu­fen her­un­ter ge­pol­tert. „Der Hub­schrau­ber ist im An­flug auf die Wie­se drau­ßen. Gut, dass wir ihn auf Stand­by hat­ten“, rief er.
    Der Com­man­dant son­dier­te den Raum, um sich einen gro­ben Über­blick über die Lage zu ver­schaf­fen, be­weg­te sich dann aber wie ma­gisch an­ge­zogen zu der Tür, hin­ter der sich das ei­gent­li­che Alb­traum­reich des „Fa­ce­book-Kil­lers“ be­fand.
    Der Raum war nur von ei­ner fun­ze­li­gen Glüh­bir­ne er­hellt, die ihn eher in Halb­schat­ten tauch­te, als ihn zu be­leuch­ten. An den un­ver­putzten Wän­den rann hier und da Was­ser her­un­ter; in den Win­keln hat­ten sich große, dunkle Schim­mel­flecken aus­ge­brei­tet. Über­all wa­ren Spinn­we­ben. In ei­ner Ecke be­fand sich ein mit al­ler­hand Sub­stan­zen, über die Ba­varois gar nicht näher nach­den­ken woll­te, ver­schmier­tes Hand­wasch­becken von der Sor­te, wie man sie in Werk­stät­ten fand. Der ros­ti­ge Was­ser­hahn tropf­te. Eine Wand war be­deckt mit Fo­to­gra­fi­en, wahr­schein­lich al­les Op­fer­bil­der, und Aus­drucken von Fa­ce­book-Chat­pro­to­kol­len. Hun­der­te eng be­druck­ter Sei­ten hin­gen da ne­ben Bil­dern ab­scheu­li­cher Gräuel­ta­ten – die Tro­phäen­wand des Fa­ce­book-Kil­lers. Im gan­zen Raum hing ein süß­li­cher,

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