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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Po­li­zist mehr. Du hast auf bes­tia­li­sche Wei­se Men­schen ge­tötet.“
    „Sie wa­ren Bräu­te der Sün­de, Mafro, siehst du das nicht?“, frag­te Ma­net in sei­ner von den Schmerz­mit­teln ver­wa­sche­nen Dik­ti­on. Dem Kom­missar lief es eis­kalt über den Rücken. Er wi­der­stand mit Mühe dem Im­puls zu­rück­zuzucken.
    „Bräu­te der Sün­de?“, schnauzte Mafro. „Du hast sie echt nicht mehr alle.“
    „Es gibt sie­ben Tod­sün­den“, fuhr Ma­net un­deut­lich, den­noch in fast do­zie­ren­dem Ton­fall fort, „doch die Wol­lust über­strahlt in un­se­rer mo­ra­lisch ver­kom­me­nen Zei­ten alle an­de­ren ...“ Er brach kurz ab und setzte dann zu­sam­men­hang­los hin­zu: „So sanft ... sie hät­te wirk­lich einen Or­den ver­dient ...“
    Drei Ak­teu­re.
    Drei Schick­sa­le.
    „Kris“, ver­su­chet Mafro es er­neut. „Wo ist Zoë?“
    „Von mir er­fährst du gar nichts.“ Dem bös­ar­ti­gen Zi­schen der ver­wun­de­ten Bes­tie folg­te ein ers­tick­ter Schmer­zens­laut. Er hat­te sich beim Re­den et­was zu ruck­ar­tig auf­ge­setzt, und die Be­we­gung war wie ein Blitz durch sei­ne Schul­ter ge­fah­ren.
    „Du kannst ge­hen, Mafro“, äch­zte er ge­häs­sig. „Sie ver­reckt, und du kannst nichts ma­chen. Ende der Durch­sa­ge.“
    „Wenn du mir jetzt hilfst, sie zu ret­ten, hast du ein Ar­gu­ment vor Ge­richt“, ver­such­te Mafro ihn um­zus­tim­men.
    Plötz­lich leg­te die Wöl­fin ihm sanft eine Hand auf den Arm.
    „Mafro ... las­sen Sie mich doch bit­te einen Au­gen­blick mit Mon­sieur Ma­net al­lein.“
    Er fuhr her­um und sah die Psy­cho­lo­gin über­rascht an. Doch sie wirk­te völ­lig ru­hig und nick­te ihm kaum merk­lich zu. Ach­selzuckend er­hob er sich von sei­nem Stahl­rohr­stuhl, ging auf den Kor­ri­dor hin­aus und schloss die Tür des Kran­ken­zim­mers hin­ter sich.
    Geza Wolf trat ans Bett des Fa­ce­book-Kil­lers. Sie sah auf ihn hin­ab und war nicht si­cher, ob er in­zwi­schen weg­ge­däm­mert war.
    „Mon­sieur Ma­net, hören Sie mich?“, frag­te sie.
    Ein kaum sicht­ba­res Flat­tern sei­ner Li­der be­stätig­te dies.
    „Sie sind ein Mör­der. Sie ha­ben schwe­re Ver­bre­chen be­gan­gen.“
    Ma­net öff­ne­te die Au­gen und sah zu ihr auf.
    „Ich bin Got­tes ul­ti­ma­ti­ver Richt­spruch“, ar­ti­ku­lier­te er lei­se, aber deut­lich.
    „Wenn ich noch ka­tho­lisch wäre, wür­de ich sa­gen, das ist Ket­ze­rei“, ver­setzte sie. „So sage ich nur: Das ist voll­kom­me­ner Schwach­sinn.“
    „Nicht so vor­ei­lig“, lächel­te Ma­net. „Ich habe Got­tes Richt­spruch voll­streckt, und zwar mehr als ein­mal, das lässt sich nicht leug­nen, oder?“
    Geza sah ihn nur an. Hielt sei­nem sich ein­trü­ben­den Blick stand.
    „Wo ha­ben Sie Zoë Io­nes­co vers­teckt?“, brach sie nach ei­ner Wei­le das Schwei­gen.
    „Das möch­ten Sie wohl gern wis­sen, was?“ Ma­net grins­te nach wie vor ge­häs­sig.
    Geza Wolf setzte sich auf den Stuhl, den sich Mafro ans Bett her­an­ge­zogen hat­te.
    „Ich will Ih­nen eine Ge­schich­te erzählen, Mon­sieur Ma­net. Die Ge­schich­te von Karl Mül­ler.“
    Die Wöl­fin sah zu ihm hin­über; sie hat­te trotz der ein­set­zen­den Wir­kung des Kom­bi­präpa­ra­tes aus Schlaf- und Schmerz­mit­teln sei­ne un­ge­teil­te Auf­merk­sam­keit.
    „Karl Mül­ler leb­te in mei­ner Hei­mat­stadt Mann­heim. Er war ein Dreck­schwein wie Sie. Ein Se­ri­en­ver­ge­wal­ti­ger.“
    „Ich bin kein ...“
    „Hal­ten Sie den Mund und hören Sie mir zu. Bis zum Ende ... Ich war mit den Fäl­len be­traut, habe ein Pro­fil die­ses Man­nes ers­tellt. Ich kam ihm zu nah. Da drang er in mei­ne Woh­nung ein, ei­nes Nachts, als ich nicht da­mit rech­ne­te. Als ich mich si­cher fühl­te.“
    Ein Kon­troll­blick. Ma­nets Au­gen blitzten. Er hielt sich müh­sam wach, un­ter­brach sie aber nicht noch ein­mal.
    „Er hat mich ver­ge­wal­tigt. Er hat al­les zer­stört. Mich. Mein Le­ben. Mei­ne Woh­nung, die mir bis da­hin ein si­che­rer Ha­fen war.“
    „Was ... dann?“, kräch­zte Ma­net.
    „Die Kol­le­gen ha­ben ihn mit noch mehr Auf­wand ge­jagt. Aber ich fand ihn zu­erst. Ich habe ihn ge­tötet. Ab­ge­knallt wie das Tier, das er war.“ Gez­as Stim­me war völ­lig

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