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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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wird das nichts“, sag­te sie schließ­lich. „Wir wer­den noch­mal mit ihm kom­mu­ni­zie­ren müs­sen.“
    Mafro seuf­zte, klaub­te das Han­dy aus der Jacken­ta­sche und be­tätig­te die Wahl­wie­der­ho­lung.
    „Ja?“ Es war Dr. Ma­souds Stim­me.
    „Ge­ben sie ihn mir.“
    „Mo­ment.“
    In den Se­kun­den, die für die Über­ga­be des Han­dys er­for­der­lich wa­ren, stell­te Mafro wie­der auf laut.
    „Na? Habt ihr sie?“, ver­nah­men sie gleich dar­auf die hä­mi­sche, scha­den­fro­he, aber im­mer noch sehr mat­te Stim­me Ma­nets.
    „Du weißt ge­nau, dass das so nicht geht. Ich brau­che mehr In­for­ma­tio­nen. Hilf mir wei­ter“, ant­wor­te­tet Mafro un­ge­hal­ten.
    „Ein wei­te­rer Tipp ... ts, ts, ts“, spöt­tel­te Ma­net. „Höchs­te Zeit, über Haf­ter­leich­te­run­gen zu spre­chen, Mafro – du weißt schon, in der un­schö­nen Pha­se nach mei­ner Ver­hand­lung.“
    „Leck mich.“
    „Na schön“, wur­de Ma­net schlag­ar­tig ernst. „Ich will mein iPad. Dann kann ich dir hel­fen. Dau­ert nicht lan­ge.“
    Mafro sah die Wöl­fin fra­gend an. Das be­sag­te iPad, das sie ne­ben dem Lap­top im Kel­ler der Wald­hüt­te be­schlag­nahmt hat­ten, war dem Stand der Er­mitt­lun­gen zu­fol­ge im­mer­hin ei­ner der bei­den haupt­säch­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kanäle des Fa­ce­book-Kil­lers mit sei­nen Op­fern ge­we­sen. Doch die Psy­cho­lo­gin nick­te.
    „Kris?“, sag­te Mafro ins Han­dy.
    „Mhm?“
    „Geht klar.“
    Er leg­te auf und be­tätig­te eine Schnell­wahl­tas­te.
    „Lar­bi?“
    „Kha­lil, Mafro hier. Hör zu – geh rü­ber zum Chef und über­zeu­ge ihn da­von, dir Ma­nets iPad zu über­las­sen. Dann bringst du es Ma­net. Ich will, dass du es un­ter Missach­tung al­ler Ver­kehrs­re­geln so schnell du kannst in die­ses ver­damm­te Kran­ken­haus schaffst. Es geht buch­stäb­lich um Le­ben und Tod. Be­eil dich. Ich er­klä­re dir al­les später.“
    „Bin un­ter­wegs.“ Die Ver­bin­dung brach ab.
    Dann be­gann eine ban­ge Zeit des War­tens. Ziem­lich ge­nau neun­und­vier­zig Mi­nu­ten nach Mafros An­ruf bei Lar­bi klin­gel­te sein Han­dy.
    „Ja?“
    „Er hat das ver­damm­te Ding seit etwa ei­ner Mi­nu­te.“ Der Ber­ber klang ge­hetzt.
    „Gib ihn mir.“
    Pau­se. Dann er­klang wie­der die Stim­me des Ber­bers: „Er will nicht mit dir re­den. Aber ich soll euch aus­rich­ten ... hast du was zu schrei­ben?“
    „Äh ... nein ...“
    Geza reich­te ihm wort­los einen Stift und ihr Mo­le­skin.
    „Schieß los“, for­der­te Mafro den Ber­ber auf.
    „N 48 51 562, E 2 23 548“, sag­te der, und sein Ton­fall ließ erah­nen, dass ihn die Bot­schaft eben­so rat­los hin­ter­ließ wie Fron­zac.
    Nicht so die Wöl­fin. „Er­in­nern Sie sich noch an die Tote im Bois de Bou­lo­gne? Die Kran­ken­schwes­ter?“, rief sie über­rascht.
    „Léa Gerzon, klar“, sag­te Mafro. „Aber was hat sie ...“
    „Das sind Geo-Ko­or­di­na­ten“, er­kann­te Geza und riss ihr Smart­pho­ne aus der Ta­sche.
    „Ein Dreck­schwein bis zum Schluss“, knurr­te Mafro in sein Han­dy. „Ma­net spielt Schnit­zel­jagd mit uns. Ich mel­de mich wie­der.“ Er un­ter­brach die Ver­bin­dung, steck­te sein Han­dy in die Ta­sche und eil­te Geza nach, die sich nach links ent­fernt hat­te, wo­bei sie das Smart­pho­ne vor sich hielt wie ein Wün­schel­ru­ten­gän­ger sein Holz. Vom Che­min Ber­nard ging es auf den Che­min Serré, den sie nord­wärts has­te­te. Mafro folg­te ihr atem­los, bis sie an der T-Kreuzung mit der Ave­nue Ca­si­mir Péri­er un­ver­mit­telt ste­hen­blieb. Etwa sech­zig Me­ter rechts vor ih­nen lag das Grab­mal Fre­de­ric Cho­pins.
    Aber die Wöl­fin und Mafro hat­ten nur Au­gen für ein in Tei­len schon zer­fal­le­nes Mau­so­le­um auf hal­b­em Weg zur Gruft des be­rühm­ten Kom­po­nis­ten. Auf dem Stein­dach die­ses Grab­ge­bäu­des er­hob sich eine von der Zeit und dem Smog der Sei­ne-Me­tro­po­le ge­schwärz­te, moos­über­wach­se­nen Stein­sta­tue ei­nes En­gels. Un­end­lich vie­le Re­gen­güs­se hat­ten den Be­reich un­ter sei­nen Wan­gen dun­kel ge­färbt, so dass es aus­sah, als wei­ne er schwar­ze Trä­nen. Ei­ner sei­ner Fin­ger war weg­wei­send gen Him­mel

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