Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
Vom Netzwerk:
ist nicht mög­lich. Wie Ih­nen Ihr Kol­le­ge schon sag­te, ha­ben wir ihn mas­siv se­diert ...“
    „Dann sprit­zen Sie ihm et­was, das ihn wach­macht.“
    „Der Mann hat star­ke Schmer­zen. Au­ßer­dem hat er Rech­te – und ich einen hip­po­kra­ti­schen Eid ge­leis­tet ...“
    „Dok­tor ... er hat ir­gend­wo auf dem Père Lachai­se eine Frau vers­teckt“, fleh­te Mafro. „Wenn Sie mir jetzt nicht hel­fen, ver­hun­gert uns die­se jun­ge Frau.“
    „Ver­durs­tet“, sag­te Dr. Ma­soud me­cha­nisch.
    „Bit­te?“
    „Der Mensch ver­durs­tet, ehe er ver­hun­gert.“ Am an­de­ren Ende herrsch­te einen quälend lan­gen Au­gen­blick lang Schwei­gen. Dann sag­te die Ärz­tin: „Ge­ben Sie mir einen Mo­ment.“
    Der Mo­ment dau­er­te un­end­li­che vier Mi­nu­ten, in de­nen Mafro un­deut­li­chen Ge­räuschen vom an­de­ren Ende der Stadt – es hät­te auch das an­de­re Ende des Weltalls sein kön­nen – lausch­te. End­lich hör­te er zwei, drei ras­seln­de, schmerz­er­füll­te Atem­zü­ge. Er hät­te nicht sa­gen kön­nen, dass es ihm leid tat ...
    Dann er­klang Ma­nets kräch­zen­de Stim­me aus dem Han­dy. Mafro wink­te Geza her­an und schal­te­te auf Laut­spre­cher.
    „Ah wie schön, der Rit­ter in der strah­len­den Rü­stung und die Be­glei­te­rin des Hel­den sind auf dem To­ten­an­ger an­ge­langt, um die Jung­fer vor ih­rem un­aus­weich­li­chen Schick­sal zu er­ret­ten, und sie be­nut­zen das ma­gi­sche Ar­te­fakt, um mich fern­münd­lich dar­an teil­neh­men zu las­sen. Wie schön. Wor­an ge­bricht es dir?“
    Von Ma­nets geis­ti­ger Ge­sund­heit war ein­deu­tig nicht mehr allzu viel üb­rig. Dem Ge­dan­ken konn­te er sich jetzt aber ge­ra­de nicht wid­men – er hat­te wahr­lich Wich­ti­ge­res zu tun. Er sagt be­schwörend:
    „Kris, du hast selbst ge­sagt, wir ha­ben nicht mehr viel Zeit. Wie sol­len wir Zoë in die­sem Ge­wirr aus Bäu­men, We­gen und Grab­s­tei­nen fin­den?“
    Sein Blick husch­te über den rie­si­gen, un­über­sicht­li­chen Fried­hof, der mit Aus­nah­me zwei­er al­ter Fried­hofs­gärt­ner, die in ih­rer Ar­beits­klei­dung aus­sa­hen, als sei­en sie seit Grün­dung des Lachai­se hier tätig, wie aus­ge­stor­ben dalag.
    „Ach, ein bis­schen Zeit bleibt euch si­cher noch, also kein Grund zur Pa­nik“, ant­wor­te­te Ma­net mit ei­nem lei­sen, keu­chen­den La­chen. Soll­ten sie doch su­chen. Der große Plan lief, und ob er leb­te oder starb, wenn Mafro und die ver­fluch­te Deut­sche sie ret­te­ten, wür­de Zoë Io­nes­co der Nach­welt sei­nen Ruhm ver­kün­den.
    An­dert­halb Stun­den ... Mafro wur­de kurz schwarz vor Au­gen. Er hat­te ewig nicht ge­schla­fen, und sein Kör­per er­in­ner­te ihn un­miss­ver­ständ­lich dar­an.
    „Bit­te, Kris ... bit­te hilf mir.“ Er hör­te an­ge­wi­dert, wie sei­ne ei­ge­ne Stim­me klang: hilf­los, voll­kom­men er­schöpft, be­siegt.
    „Ich habe an mei­ne Frau ge­dacht, als ich sie vers­teck­te ... an mei­ne Frau ... sie war doch mein Ein und Al­les ...“ Ma­net war kaum mehr zu verste­hen.
    „Kris? Kris?“, schrie Mafro in das Han­dy in sei­ner Hand. Doch sein Ge­spräch­s­part­ner hat­te die Ver­bin­dung un­ter­bro­chen.
    „Sei­ne Frau!“, rief die Wöl­fin. „Ma­rie-Ange ... sein En­gel! Das muss es sein! Wir brau­chen ein größe­res Grab­mal mit dem Re­li­ef oder der Sta­tue ei­nes En­gels ... er muss sie dar­in vers­teckt ha­ben!“
    Sie rann­te los.
    Mafro schloss sich ihr mit letzter Kraft an, und auch die bei­den Uni­for­mier­ten aus dem Strei­fen­wa­gen sprin­te­ten los. Doch schon nach we­ni­gen Mi­nu­ten wur­de ih­nen klar, wie sinn­los die­ses Un­ter­fan­gen war: En­gel in al­len Va­ria­tio­nen, von schö­nen, star­ken En­gel­män­nern über wei­nen­de Frau­en mit En­gels­flü­geln bis hin zu grin­sen­den, fet­ten Put­ten, wa­ren of­fen­bar nach dem Kreuz das Lieb­lings­mo­tiv der sa­kra­len Stein­metz­kunst.
    Mafro ließ sich ge­gen einen Grab­s­tein sacken, nach dem kur­z­en Ad­rena­lin­schub und der Er­kennt­nis der Ver­geb­lich­keit ih­res Tuns jetzt noch viel er­schöpf­ter als zu­vor. Geza ge­sell­te sich zu ihm. Die bei­den Flics hiel­ten re­spekt­vol­len Ab­stand.
    „So

Weitere Kostenlose Bücher