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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Per­ver­sen und Ab­sei­ti­gen, die sich dort tum­mel­ten, wie er es einst ge­tan hat­te.
    In lan­gen Ver­hören, die in ers­ter Li­nie Mafro und die Wöl­fin führ­ten, mach­te er kei­nen Hehl dar­aus, dass Sa­mu­el Abou ein Mit­wis­ser und zu­min­dest still­schwei­gen­der Un­ter­stüt­zer sei­nes Mord­plans an Ma­non de Kock ge­we­sen war, gab aber an, die Ver­bin­dung zu dem schwar­zen Hü­nen ab­ge­bro­chen zu ha­ben, kurz be­vor er zur Ent­führung von des­sen Le­bens­ge­fähr­tin schritt, und nach ih­rer Er­mor­dung nie wie­der et­was von Abou ge­hört zu ha­ben.
    Der Pa­ri­ser Pro­mi­an­walt Di­dier Ol­li­var über­nahm Ma­nets Ver­tei­di­gung. Bes­ser hät­te er wahr­schein­lich an­walt­lich nicht ver­tre­ten sein kön­nen. Der mit al­len Was­sern ge­wa­sche­ne Ju­rist, der schon sehr vie­le auf­se­hen­er­re­gen­de Rechtsstrei­te für die Schö­nen und Rei­chen der Gran­de Na­ti­on durch­ge­foch­ten hat­te, riet Ma­net nach ih­rem ers­ten Ge­spräch, auf Schul­d­un­fähig­keit zu plä­die­ren.
    Der Pro­zess dau­er­te drei Mo­na­te. Am Tag der Ur­teils­ver­kün­dung, dem 2. Juli, herrsch­te rings um das Ge­richts­ge­bäu­de der Aus­nah­me­zu­stand. Zahl­lo­se Schau­lus­ti­ge, vor al­lem aber auch Me­di­en­ver­tre­ter aus al­ler Her­ren Län­der, um­la­ger­ten das Ge­bäu­de; an ein Durch­kom­men war nicht zu den­ken.
    „Die Me­dienhei­nis schwe­ben heu­te wie­der mal auf Wol­ke Sie­ben“, brumm­te Ba­varois, als er sich mit Mafro durch die lär­men­de Men­schen­men­ge in den Ge­richts­saal dräng­te. Sie hat­ten es eben noch recht­zei­tig ge­schafft – der Vor­sit­zen­de Rich­ter er­hob sich ge­ra­de. Geza, die im Ge­gen­satz zu ih­nen je­den ein­zel­nen Pro­zess­tag von der ers­ten bis zur letzten Mi­nu­te be­glei­tet und je­des Wort in sich auf­ge­so­gen hat­te – denn Ma­net war wie Mül­ler, nur tau­send­fach schlim­mer, sie muss­te ihn fal­len se­hen –, hat­te ih­nen einen Platz dicht bei der zweiflü­ge­li­gen höl­zer­nen Ein­gangs­tür des Ge­richts­saa­l­es frei­ge­hal­ten.
    „Er­he­ben Sie sich.“
    Rau­schen im Saal, als zwei­hun­dert­vier­zig Men­schen mehr oder we­ni­ger zeit­gleich der Auf­for­de­rung Fol­ge leis­te­ten. Im Meer der Köp­fe mach­te die Wöl­fin das Ge­sicht Franck Fa­n­ons aus, des GIGN-Be­am­ten, der ei­ni­ge Tage zu­vor eben­so im Zeu­gen­stand ge­ses­sen hat­te wie Pa­tri­cia Kaplan, das noch im­mer schwer trau­ma­ti­sier­te, ein­zi­ge über­le­ben­de Op­fer des Fa­ce­book-Kil­lers. Zoë Io­nes­co, die durch die lan­ge Zeit der Ent­führung zu­sätz­lich zur Trau­ma­ti­sie­rung schwe­re kör­per­li­che Schä­den da­von­ge­tra­gen hat­te, konn­te am Pro­zess nicht teil­neh­men, sie war am Kran­ken­bett ver­nom­men und ihre Zeu­gen­aus­sa­ge vor Ge­richt ver­le­sen wor­den.
    „Wir kom­men nun zur Ur­teils­ver­kün­dung im Pro­zess ge­gen Kri­stof Ma­net we­gen zehn­fa­chen Mor­des und ver­such­ten Mor­des so­wie Frei­heits­be­rau­bung in be­son­ders schwe­rem Fall“, sag­te der Vor­sit­zen­de Rich­ter. „Das Ge­richt sieht es als er­wie­sen an, dass der An­ge­klag­te in al­len Fäl­len die Ta­ten be­gan­gen hat. Wir ha­ben die Gut­ach­ten vor Dr. Dr. Eude und Frau Dr. Wolf, aber auch das Ge­gen­gut­ach­ten der Ver­tei­di­gung, vor­ge­tra­gen durch Dr. Emi­le Pi­gno­le, ge­hört.“ Er mach­te eine Pau­se und räus­per­te sich.
    „Die­ses Ge­richt sieht es als er­wie­sen an, dass der An­ge­klag­te Je­ro­me De­lors, Ma­rie-Ange Ma­net, Na­di­ne Weill, Ky­li­an Brous­se, Ma­non de Kock, Léa Gerzon, Mi­chel­le Tour­ren­de, Ni­co­las de Sé­gur, Mar­cel Ra­be­lais und Dr. Da­ni­el­le Kahn ge­tötet hat. Dass er Zoë Io­nes­co ent­führt und ge­fan­gen ge­hal­ten und sie ge­zwun­gen hat, die Er­mor­dung Dr. Da­ni­el­le Kahns und die Fol­te­rung Pa­tri­cia Kaplans mit an­zu­se­hen.“
    Ma­net, der sich als Ein­zi­ger nicht er­ho­ben hat­te, lehn­te sich zu­rück, be­gann mit sei­nen lan­gen Fin­gern den Takt zu ei­ner Me­lo­die zu klop­fen, die nur er hören konn­te und summ­te lei­se vor sich hin.
    „An­ge­klag­ter, wür­den Sie mir

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