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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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aus­drucks­los.
    „Dann ha­ben wir die Sa­che be­gra­ben. Ge­nau wie ihn. Ich schied auf ei­ge­nen Wunsch aus dem Po­li­zei­dienst aus. Seit­her jage ich ... Bes­ti­en wie Karl Mül­ler. Wie Sie, Ma­net.“
    Bei ih­rem letzten Satz war sie in ei­ner ih­rer ty­pi­schen, flie­ßen­den Be­we­gun­gen auf­ge­stan­den. Die ma­ni­kür­ten Fin­ger­nä­gel ih­rer rech­ten Hand gru­ben sich mit al­ler Kraft in sei­ne frisch ope­rier­te ban­da­gier­te Schul­ter. Ma­net schrie vor Schmerz.
    „Das ... das dür­fen Sie nicht“, stam­mel­te er, als sie locker ließ.
    „Ich weiß. Und ich scheiß’ drauf.“ Sie drück­te er­neut zu und hielt ih­ren Griff dies­mal et­was län­ger. Er zuck­te, sein Rücken bog sich durch.
    Die Wöl­fin ließ los.
    Keu­chend kam er zur Ruhe.
    „Als nächs­tes drücke ich Ih­nen ein Kis­sen ins Ge­sicht, so dass Sie kei­ne Luft mehr be­kom­men, und sehe zu, wie Sie lang­sam ver­recken. Es heißt, wenn das Ge­hirn lang­sam mit Sau­er­stoff un­ter­ver­sorgt wird, be­ginnt man zu hal­lu­zi­nie­ren ... den Trip spen­die­re ich Ih­nen gern. Ir­gend­wann wer­den Sie re­den, Ma­net. Warum ma­chen Sie sich’s nicht leicht und sa­gen es mir? Wo ist Zoë Io­nes­co?“
    Er rang nach Luft. Sei­ne Mund­win­kel zuck­ten. Dann sag­te er kaum hör­bar, aber deut­lich ar­ti­ku­liert:
    „Fick dich.“
    Geza zog die Au­gen­brau­en hoch, nick­te un­merk­lich und schnapp­te sich vom lee­ren Nach­bar­bett ein Kis­sen. Dann drück­te sie wie­der zu. Län­ger dies­mal und mit noch mehr Kraft. Da­mit das Ge­brüll der Bes­tie da vor ihr im Bett nicht auf den Gang drang, drück­te sie Ma­net mit der lin­ken Hand das Kis­sen ins Ge­sicht. Schmerz und Atem­not ... eine üble Kom­bi­na­ti­on.
    Als sie die Hand und das Kis­sen weg­nahm, war Blut an sei­ner Schul­ter­ban­da­ge. Geza sah es in sei­nen Au­gen, die zu ihr auf­blick­ten wie die ei­nes ge­prü­gel­ten, wil­den Hun­des, be­siegt, aber has­s­er­füllt: Sie hat­te ge­won­nen.
    „Reicht das?“, frag­te sie kühl. „Ha­ben Sie be­grif­fen, dass es mir ernst ist ... und dass mir to­tal egal ist, ob Sie le­ben oder ver­recken?“
    Dies­mal dau­er­te es lan­ge, bis er wie­der aus­rei­chend bei Kräf­ten war, um über­haupt zu rea­gie­ren. Ir­gend­wann aber nick­te er fins­ter. Zu­gleich for­der­ten die Se­da­ti­va un­über­seh­bar ih­ren Tri­but, trotz der Schmer­zen, die Geza ihm zu­ge­fügt hat­te.
    „Sie teilt das Bett mit Rock­stars, Poe­ten und Kom­po­nis­ten. Aber im Ge­gen­satz zu de­nen“, sei­ne von Se­kun­de zu Se­kun­de schwe­rer wer­den­den Li­der zuck­ten, und die Au­gen dar­un­ter blitzten bös­ar­tig, „schläft sie noch nicht den letzten Schlaf ... noch nicht.“ Sein Kopf roll­te zur Sei­te. „Ich an Ih­rer Stel­le ... wür­de mich be­ei­len.“
    Dann war er ein­ge­schla­fen. Geza Wolf flog ge­ra­de­zu zur Tür, riss sie auf und scheuch­te da­mit Mafro vom Stuhl des Wach­ha­ben­den, von dem er die­sen vor­über­ge­hend ver­trie­ben hat­te. Der Uni­for­mier­te, der den Fa­ce­book-Kil­ler be­wa­chen soll­te, war heil­froh über die Ge­le­gen­heit ge­we­sen, im Foy­er einen Kaf­fee aus dem Ge­trän­ke­au­to­ma­ten zie­hen zu kön­nen.
    „Was ha­ben Sie mit ihm ge­macht?“, rief Mafro Geza alar­miert ent­ge­gen.
    „Ist das nicht voll­kom­men egal?“, ent­geg­ne­te sie. „Er lebt, er schläft jetzt, und ich weiß, wo Zoë ist.“
    „Was?“, frag­te Mafro ent­geis­tert.
    „Wo schla­fen hier in Pa­ris Rock­stars, Poe­ten und Kom­po­nis­ten ih­ren letzten Schlaf?“
    „Père Lachai­se. Kom­men Sie.“
    Ohne ihre Re­ak­ti­on ab­zu­war­ten, rann­te Mafro los.

    Die klei­ne Ka­ra­wa­ne be­stand aus Mafros zi­vi­lem Dienst­fahr­zeug, ei­nem vor­aus­fah­ren­den Strei­fen- und ei­nem Not­arzt­wa­gen, der das Schluss­licht bil­de­te. Die bei­den Letzte­ren bo­ten al­les auf, was sie an Si­re­nen und Licht­ef­fek­ten hat­ten, und der Strei­fen­po­li­zist am Steu­er des ers­ten Wa­gens bahn­te ih­nen rück­sichts­los einen Weg durch den Pa­ri­ser Ver­kehr.
Stadt des To­des
    http://www.ver­lag-wald­kirch.de/fa­ce­book-kil­ler2.pdf
    „Wa­ren Sie schon ein­mal auf dem Père Lachai­se?“, frag­te Mafro Geza

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