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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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un­ter­wegs.
    „Nein“, ge­stand sie. „Mor­bi­de Ro­man­tik ist nicht so mein Fall.“
    Er lach­te lei­se. „Père Lachai­se ist der größte Fried­hof der Stadt und zu­gleich die ers­te als Park­fried­hof an­ge­leg­te Be­gräb­niss­tel­le der Welt. Er heißt nach dem Je­sui­ten­pa­ter François d’Aix de Lachai­se, dem Beicht­va­ter des Son­nen­kö­nigs, auf des­sen Gär­ten der Fried­hof er­rich­tet wur­de.
    Im 19. Jahr­hun­dert muss­ten in Pa­ris meh­re­re neue Fried­hö­fe die al­ten er­set­zen. Bis da­hin wa­ren Be­er­di­gun­gen ein Vor­recht der Kir­che ge­we­sen, doch ein neu­es Edikt be­sag­te, dass künf­tig Grab­stät­ten kei­ne Kirch­hö­fe in­ner­halb der Stadt­gren­zen mehr sein durf­ten. Sie soll­ten fort­an Sa­che der po­li­ti­schen Ge­mein­de sein und au­ßer­halb der Stadt lie­gen. Vor­bild da­für war üb­ri­gens ein Fried­hof ganz in der Nähe bei Ih­nen da­heim: der Haupt­fried­hof in Mainz, den franzö­si­sche Städ­te­pla­ner 1803 an­ge­legt hat­ten. Au­ßer­halb der Pa­ri­ser Stadt­gren­zen ent­stan­den so der Fried­hof Mont­mar­tre im Nor­den, der Lachai­se im Os­ten, der Fried­hof Mont­par­nas­se im Sü­den und im Zen­trum der Stadt der Fried­hof Pas­sy. Die ers­te Be­er­di­gung auf dem Père Lachai­se fand im Mai 1804 statt.“
    „Was meint er mit den Rock­stars, Poe­ten und Kom­po­nis­ten?“
    „Edith Piaf, Ma­ria Cal­las, Fre­de­ric Cho­pin, Jim Mor­ri­son, Os­car Wil­de, Mar­cel Proust – sie alle sind auf dem Père Lachai­se be­gra­ben“, ant­wor­te­te Mafro und stieg auf die Brem­se. Sie wa­ren da.
    Doch als die Wöl­fin das fas­zi­nie­ren­de Ge­wirr aus ge­wun­de­nen Sträßchen, das Auf und Ab der Fried­hofs­rei­hen, Grab um Grab und Mau­so­le­um um Mau­so­le­um, sah, ein Mo­nu­ment des To­des aus un­zäh­li­gen Grä­bern, zu dem die all­ge­gen­wär­ti­gen blühen­den Bäu­me so gar nicht pas­sen woll­ten, zuck­te sie zu­rück.
    „Wie sol­len wir hier Zoë fin­den?“, frag­te sie fas­sungs­los.
    Die Er­kennt­nis der schie­ren Un­mög­lich­keit die­ses Un­ter­fan­gens traf Mafro wie ein Kü­bel Eis­was­ser. Er riss sein Han­dy aus der Ta­sche sei­ner Le­der­jacke, rief in der Prä­fek­tur an und ließ sich zu dem dienst­ha­ben­den Po­li­zis­ten vor Ort durch­s­tel­len.
    „Fargue, sind Sie dran? Ja? Gut. Ge­ben Sie mir Ma­net.“
    „Der ... der schläft, Mon­sieur le Com­mis­saire.“
    „Dann ma­chen Sie ihn wach.“
    „Das wird so ohne wei­te­res nicht ge­hen, Mon­sieur le Com­mis­saire. Ich habe ge­ra­de vor ein paar Mi­nu­ten mit der dienst­ha­ben­den Ärz­tin ge­spro­chen ... die ha­ben ihm nach der OP ein schwe­res Schlaf­mit­tel ge­ge­ben, er ist jetzt wahr­schein­lich bis mor­gen früh aus­ge­knockt ...“
    „Die sol­len ihm was sprit­zen, das ihn wach macht.“
    „Ich fürch­te, das kann ich nicht ent­schei­den, Mon­sieur le Com­mis­saire ...“, sag­te Fargue un­si­cher.
    Mafro schloss die Au­gen, at­me­te tief durch und riss sich zu­sam­men.
    „Ge­ben Sie mir die­se Ärz­tin.“
    Er hör­te, wie Fargue sein Han­dy auf die Sitz­fläche des Stuhls leg­te, hör­te Schrit­te in dem lee­ren Kran­ken­h­aus­flur hal­len, hör­te er­reg­te Dis­kus­sio­nen im Hin­ter­grund. Es war zum Aus-der-Haut-Fah­ren ... Dann nahm je­mand das Han­dy ans Ohr.
    „Hier ist Dr. Ivet­te Ma­soud“, sag­te eine war­me Frau­ens­tim­me mit leich­tem nord­afri­ka­ni­schem Ak­zent. „Mit wem spre­che ich?“
    „Com­mis­saire de Po­li­ce Ma­xi­me Fron­zac.“ Mafro zwang sich zur Ruhe. „Ich bin der lei­ten­de Er­mitt­ler im Fall Ma­net ... im Fall des Fa­ce­book-Kil­lers.“
    Geza, die ne­ben ihm ner­vös auf und ab ging, zog die Brau­en hoch.
    „Sie wis­sen, dass der Kerl di­rekt ne­ben Ih­nen im Bett liegt?“, frag­te Mafro.
    „Ja. Und?“, ant­wor­te­te die Ärz­tin kühl.
    „Ei­nes sei­ner Op­fer ist noch nicht ge­fun­den. Wir ge­hen da­von aus, dass die jun­ge Frau noch lebt ... noch.“ Er sag­te ihr nicht, dass es sich bei der be­tref­fen­den Frau um sei­ne ehe­ma­li­ge Freun­din han­del­te. „Ich muss so­fort mit ihm re­den ... sonst fin­den wir sie mög­li­cher­wei­se nicht mehr le­bend.“
    „Ich fürch­te, das

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