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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Com­pu­ter-Equip­ments; ge­krönt wur­de das Gan­ze von ei­nem rie­si­gen Flach­bild­schirm, den zwei klei­ne­re Mo­ni­to­re flan­kier­ten.
    „Ich saß nur so da, wuss­te nichts mit mir an­zu­fan­gen, klick­te mich durch ob­sku­re In­ter­netsei­ten. Im­mer­hin ist In­ter­net-Re­cher­che mei­ne Spe­zia­li­tät.“ Nach ei­ner kur­z­en Pau­se setzte er ver­bit­tert hin­zu: „So konn­te Ba­varois mich auch leich­ter in die­ses gott­ver­damm­te Home Of­fi­ce ab­schie­ben.“ Pau­se. Dann: „Ne­ben­her lief mein Fa­ce­book-Chat. Nicht nur pri­vat – die­se so­zia­len Netzwer­ke wer­den für un­se­re täg­li­che Ar­beit im­mer wich­ti­ger.“
    „Mit wem ha­ben Sie gechat­tet?“
    Die un­er­war­te­te Fra­ge brach­te Mafro aus dem Gleich­ge­wicht. Über­rascht sah er auf; sein Ge­gen­über war hoch­kon­zen­triert und be­ob­ach­te­te ihn wie die sprich­wört­li­che Schlan­ge das Ka­nin­chen. „Mit Zoë, mei­ner Freun­din. Mei­ner …. da­ma­li­gen Freun­din.“
    Die Frem­de nick­te, als habe sie die­se Ant­wort er­war­tet. „Fah­ren Sie bit­te fort.“
    „Im Lauf des Abends habe ich min­des­tens eine Fla­sche Wein ge­trun­ken. Ir­gend­wann starr­te ich mit lee­ren Au­gen auf den Mo­ni­tor mei­nes Com­pu­ters. Die Bal­kon­fens­ter da“, er deu­te­te wie­der, „wa­ren weit ge­öff­net, und ein an­ge­neh­mer küh­ler Luft­strom kam ins Zim­mer. Sie müs­sen wis­sen, das Zim­mer hier liegt nach Sü­den, es hei­zt sich im Som­mer tags­über durch das fla­che Dach fast un­er­träg­lich auf. Ich hat­te mei­nen großen Stand­ven­ti­la­tor lau­fen, aber der war auch kei­ne große Hil­fe. Ab und an öff­ne­te sich noch ein zwei­tes Chat­fens­ter, wenn eine mei­ner In­ter­net­be­kannt­schaf­ten ver­such­te, Kon­takt mit mir auf­zu­neh­men.“ In der Rück­schau grins­te er in sich hin­ein, was sein un­ra­sier­tes Ge­sicht auf sym­pa­thi­sche Wei­se schur­kisch wir­ken ließ. „Zoë hät­te mir die Eier ab­ge­ris­sen, wenn sie ge­wusst hät­te, dass ich ne­ben­her noch mit an­de­ren Frau­en chat­te­te.“
    Er sah, wie die Au­gen­brau­en der Frau im Ses­sel ge­gen­über in die Höhe schos­sen; sie schi­en sei­ne leicht der­be Aus­drucks­wei­se zu miss­bil­li­gen. „Par­don“, schob er nach.
    „Kein Pro­blem“, sag­te sie leicht­hin. „Aber Sie ha­ben da ein in­ter­essan­tes The­ma an­ge­schnit­ten: das Netz. Of­fen­bar nut­zen Sie es recht in­ten­siv. Chats, Mes­sen­ger, Fo­ren, On­li­ne­spie­le, Se­cond Life, so­zia­le Netzwer­ke – was den­ken Sie dar­über?“
    „Es ist schon nicht un­ge­fähr­lich, sich in die­sen vir­tu­el­len Welt zu ver­lie­ren – sie sind so schön zwang­los und an­onym“, ant­wor­te­te Mafro. „Je­den­falls, da saß ich, klick­te mich durch mei­ne Chat­fens­ter, und mei­ne Zi­ga­ret­te war fast auf­ge­raucht, aber die nächs­te lag schon griff­be­reit.“
    Sie warf einen anzüg­li­chen Blick auf den über­quel­len­den Ala­bas­tera­schen­be­cher, den sie sich, während er ge­duscht hat­te, von der Glas­p­lat­te sei­nes Com­pu­ter­tischs gean­gelt hat­te. Ja, sie hat­te durch­aus recht: Zi­ga­ret­ten wa­ren schon im­mer sei­ne stän­di­gen Be­glei­te­rin­nen ge­we­sen. Mafro ohne qual­men­de Kip­pe im Mund­win­kel war seit sei­nem acht­zehn­ten Le­bens­jahr ein sel­te­ner An­blick, und seit der Sa­che mit Kyl wa­ren es nicht we­ni­ger ge­wor­den. Über­haupt war Com­mis­saire de Po­li­ce Ma­xi­me Fron­zac noch nie ein Kost­ver­äch­ter ge­we­sen: Ein Glas Wod­ka mit ei­nem Schuss Red-Bull hat­te auch früher, in bes­se­ren Zei­ten, im­mer in Reich­wei­te ge­stan­den, wenn er nicht ge­ra­de Dienst hat­te.
    Früher hat­te er Red Bull-Wod­ka ge­trun­ken – heu­te trank er Wod­ka-Red Bull.
    Die Frem­de war auf­ge­stan­den und zu der Wand ne­ben sei­nem Bar­re­gal ge­schlen­dert, wo zahl­rei­che ge­rahm­te Fo­tos eine Art Men­schen­ga­le­rie an der Wand bil­de­ten. Ziel­si­cher pick­te sie sich das Bild ei­ner zier­li­chen jun­gen Frau mit lan­gem ro­tem Haar her­aus und beug­te sich ein we­nig vor, um das Por­trät ein­ge­hend zu stu­die­ren.
    „Ist das Ihre Freun­din?“
    „Ja. Oder

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