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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Psy­cho-So­lo­num­mer. Aber das muss der Chef wis­sen.“
    Geza nahm es un­be­wegt zur Kennt­nis. Im­mer­hin mach­te Kha­lil Lar­bi aus sei­nem Her­zen kei­ne Mör­der­gru­be.
    „Kei­ne Sor­ge, Mon­sieur Lar­bi, ich will Ih­nen nicht die Schau steh­len – ich bin we­gen ei­nes der Op­fer hier. We­gen Ih­res Kol­le­gen Brous­se.“ Sie mach­te eine Kopf­be­we­gung in Rich­tung Tür. „Wol­len wir?“
    „Ger­ne doch. Sie wer­den jetzt die Kol­le­gen von der DSCS ken­nen­ler­nen.“ Kha­lil Lar­bi schi­en plötz­lich wie aus­ge­wech­selt; ganz Ka­va­lier der al­ten Schu­le öff­ne­te er die Tür und trat höf­lich einen Schritt bei­sei­te, um ihr den Vor­tritt zu las­sen. „Nach Ih­nen, Ma­da­me Wolf.“
    „Oh nein, bit­te, Al­ter vor Schön­heit“, kon­ter­te sie.
    Kha­lil Lar­bi grins­te breit. „Ach, ich mag Sie jetzt schon, Ma­da­me Wolf.“ Mit die­sen Wor­ten be­trat er den Be­spre­chungs­raum.
    Geza hol­te noch ein­mal tief Luft. Dann trat auch sie ein.
    Die ers­te Per­son, die sie sah, als sie über die Schwel­le trat, war eine jun­ge Frau, die mit ei­nem Lap­top an ei­nem Schreib­tisch saß und un­ge­dul­dig mit ei­nem Kuli spiel­te. Sie wirk­te ex­trem ge­nervt.
    Die Frau blick­te auf, und Geza spür­te die An­ti­pa­thie in Wel­len von ihr aus­ge­hen. „In­stant dis­li­ke“ nann­te das Da­ni­el­le, eine so­for­ti­ge, grund­lo­se Ne­ga­tiveins­tel­lung, die vor al­lem zwi­schen Frau­en häu­fig vor­kam. Ein al­ter Pro­fes­sor, den sie sehr schätzte, hat­te in sei­ner dras­ti­schen, pla­ka­ti­ven Art von „Stu­ten­bis­sig­keit“ ge­spro­chen. Sie spür­te Lar­bis Grin­sen förm­lich.
    „Nur die Ruhe. Sie sieht zwar so aus, aber sie beißt nicht.“
    Wort­los ließ Geza sich ne­ben ihn auf einen frei­en Stuhl glei­ten.
    Die Frau er­hob sich. Geza schätzte sie auf An­fang dreißig. Sie hat­te einen weißblon­den Her­ren­haar­schnitt und ein spit­zi­ges Kinn. Ihre Haut wirk­te, als gehe sie nie­mals, wirk­lich nie­mals in die Son­ne. Un­ter eben­falls weißblon­den Brau­en – die sel­te­ne Haar­far­be war also echt – blitzten ul­tra­ma­rin­blaue Au­gen her­vor. De­fi­ni­tiv die Sor­te Frau, re­sü­mier­te Geza, nach der sich Män­ner um­dre­hen wür­den.
    Oder Les­ben.
    Die sprö­de Schön­heit woll­te et­was sa­gen, doch René Ba­varois, der vor­ne links am Fens­ter saß, kam ihr mit mil­dem Spott zu­vor. „Schön, dass Sie es mög­lich ma­chen konn­ten, Ma­da­me Wolf. Ich hat­te ge­ra­de eben Na­di­ne Eude das Wort er­teilt, Ih­rer Kol­le­gin; sie ist die Kri­mi­nal­psy­cho­lo­gin der DSCS. Sie woll­te uns eine Zu­sam­men­fas­sung des Stan­des der Din­ge ge­ben.“
    Geza hat­te von Na­di­ne Eude ge­hört. Ge­nau­er ge­sagt: von Dr. Dr. Na­di­ne Eude. Sie galt als eine der bes­ten Pro­fi­le­rin­nen Frank­reichs. Sie ge­hör­te zu den Grün­dungs­mit­glie­dern der DSCS, den Per­so­nen, die auf Ba­varois’ aus­drück­li­chen Wunsch ins Team ge­kom­men wa­ren. Eude galt als eben­so bril­lant wie schwie­rig.
    Ihr ei­si­ger Bick ruh­te auf Geza. Die­se hielt dem Blick be­tont gleich­gül­tig Stand. Dann lächel­te sie. So­fort wur­de Dr. Eu­des Ge­sicht zu ei­ner aus­drucks­lo­sen Mas­ke.
    Geza be­ob­ach­te­te die­se Ver­än­de­rung fas­zi­niert.
    Dann nick­te Dr. Eude Ba­varois zu. „Dan­ke, Mon­sieur le Com­man­dant. Wir sind hier, um uns ge­gen­sei­tig mit den Aspek­ten ei­nes Fal­les ver­traut zu ma­chen, der ei­gent­lich nicht in un­ser Ge­biet fällt, den wir aber an uns ge­zogen ha­ben, weil er einen der Un­se­ren be­trifft.“ Ei­ni­ge der An­we­sen­den rutsch­ten un­ru­hig auf ih­ren Stühlen her­um. Ein hoch auf­ge­schos­se­ner Typ mit et­was zu lan­gem Haar, der ziem­lich weit vor­ne saß, klapp­te die Hül­le sei­nes iPads auf, of­fen­bar, um sich No­ti­zen zu ma­chen.
    „Am 11. März letzten Jah­res wur­de in den Ka­ta­kom­ben eine jun­ge Frau na­mens Na­di­ne Weill tot auf­ge­fun­den. Man hat­te sie zu Tode ge­stei­nigt. Zum Zeit­punkt des Lei­chen­fun­des war sie nach Schät­zung der Ge­richts­me­di­zi­ner eine gute Wo­che tot. Ihr Mör­der hat­te sie in einen für die Öf­fent­lich­keit nicht zu­gäng­li­chen Teil

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